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TS 11: Vater der Menschheit

TS 11: Vater der Menschheit

Titel: TS 11: Vater der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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entstanden und haben sich dort entwickelt. Es kann sogar sein, daß ihre Evolution so grundverschieden von der unseren war, daß wir sie bei einer unvorbereiteten Begegnung nicht einmal als organische Lebensform erkennen würden, weil ihr Aussehen von dem unseren stark differiert. Denken Sie nur daran, daß allein auf der Erde Lebewesen existieren, die keinerlei Ähnlichkeit mit uns besitzen, obwohl sie praktisch mit uns verwandt sind und einige als unsere direkten Vorfahren gelten. Fische, um nur ein Beispiel zu nennen. Niemand wird behaupten, daß wir Fischen ähnlich sehen.“
    Randell schüttelte hastig den Kopf. Er mochte keinen Fisch.
    „Hoffentlich sind in dem fremden Schiff keine Ungeheuer.“ Er rieb sich an der Nase. „Es kann ja auch genau umgekehrt sein, Dirks. Wir könnten in ihren Augen Monstren sein. Es kann auch sein, daß sie uns ohne jede Warnung vernichten, wenn sie uns sehen – weil wir so schrecklich häßlich sind.“
    „Eine Möglichkeit, die nicht auszuschließen ist. Das ist ja der Grund, warum die erste Begegnung so überaus wichtig ist.“ Er sah hinüber zu dem Schiff der Fremden. Ihm war so, als hätte er aus den Augenwinkeln heraus eine Bewegung bemerkt, konnte aber nichts entdecken. „Nun, wir werden es bald wissen. In Minuten oder Stunden wird sich unser Schicksal entscheiden.“
    „Wir sind darauf vorbereitet“, sagte Randelf mit einem seltsamen Unterton in seiner Stimme. „Alle wichtigen Dokumente und die Sternkarten, die einen Hinweis auf die Position der Erde geben könnten, sind in der Stahlkammer. Der Vernichtungsmechanismus ist scharf gemacht.“
    „Ich kann nur hoffen, daß diese Vorsichtsmaßnahme überflüssig ist und die Fremden ähnlich denken wie wir.“ Dirks deutete durch die Kuppel. „Ich wußte doch, daß sich etwas bewegt hat. Da drüben öffnet sich langsam eine Luke. Sehen Sie nur …“
    Aus dem rechteckigen Schacht, der in das Innere des anderen Schiffes führte, drang Licht. Damit konnte angenommen werden, daß die Sehorgane der Fremden ähnlich funktionierten wie die menschlichen. Die deutlich erkennbare Luftschleuse deutete außerdem darauf hin, daß sie eine Atmosphäre zum Atmen benötigten.
    Das waren schon mal zwei beruhigende Feststellungen.
    Ein Schatten verdunkelte die viereckige Lichtfläche. Die Umrisse waren dadurch deutlich zu erkennen, und es konnte kein Zweifel daran bestehen, daß der Fremde ein menschenähnliches Aussehen besaß.
    Unbeweglich stand er im Schein der hinter ihm befindlichen Lichtquelle und ließ sich betrachten. Er war, wenn die Entfernung und die Sichtverhältnisse nicht allzusehr täuschten, größer und wuchtiger als ein Mensch gebaut, vielleicht sogar klobiger. Da er aber ohne jede Frage einen Raumanzug tragen mußte, gab es auch dafür eine einleuchtende Erklärung.
    Dann tauchte eine zweite Gestalt auf und verdeckte nun zusammen mit der ersten den größten Teil der Lichtfläche. Sie standen nebeneinander und sahen allem Anschein nach forschend herüber zur STARLIGHT.
    „Das ist unglaublich!“ sagte Jansen, und es klang ein wenig enttäuscht. „Endlich habe ich mich an den Gedanken gewöhnt, irgendwelchen Ungeheuern zu begegnen, und was kommt da drüben aus dem fremden Schiff? Menschen!“
    „Begehen Sie keinen Denkfehler, mein Lieber“, machte Dirks ihn aufmerksam, ohne die beiden Gestalten aus den Augen zu lassen. „Auch wenn die Fremden völlig anders aussähen als wir, dürften sie nicht ohne weiteres als grausame Feinde eingestuft werden. Seit wir die Raumfahrt im großen Stil betreiben, gibt es dieses Vorurteil nicht mehr. Sicher, es mag noch immer vereinzelt Menschen geben, die meinen, es müsse alles ausgerottet werden, was ihnen nicht gleicht, aber auch die sterben allmählich aus. Die Erziehung zum humanen Denken beginnt bereits in der Schule, wie Sie wissen, und sie hat noch einen anderen Aspekt: Wir sind tierliebender geworden und achten die Geschöpfe der Natur. Auch das gehört zur Vorbereitung eines ersten Kontakts mit Fremden. Und noch etwas, Jansen: Wenn dort drüben Intelligenzen stehen, die aussehen wie wir, so ist damit noch lange nicht gesagt, daß sie Menschen sind. Sie können gar keine Menschen sein, sondern höchstens Lebewesen, die sich aus erdähnlichen Lebensbedingungen heraus so entwickelt haben. Vielleicht sind sie uns fremder als Ungeheuer.“
    „Sie haben recht, Dirks“, gab Jansen nachdenklich zu. „Wenn ich ,Menschen` sagte, so bezog sich das nur auf ihre Gestalt, ihre

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