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TS 13: Slan

TS 13: Slan

Titel: TS 13: Slan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf seine eigene Waffe. Als er an dem Draht zog, blendete ihn ein strahlend-weißer Schein. Im gleichen Augenblick verschwand die dicke Nase des Schiffes, und es entstand ein Loch von sechzig Zentimeter Durchmesser. Der weiße, fressende Strahl breitete sich vor dem Schiff fächerförmig aus, löste das Wasser vor dem torpedoförmigen Körper in Nichts auf, und in den so geschaffenen Tunnel glitt das Raumschiff, unter dem unerträglichen Druck der vorderen Düsen seine rasende Geschwindigkeit rasch verlangsamend.
    Die Bildschirme wurden dunkel, als sich über und unter dem Schiff nur noch Wasser befand, und dann schwarz, als das Wasser aufhörte und die unvorstellbare Wildheit des Atomzertrümmerers mit unwiderstehlicher Gewalt einen Tunnel in den Boden darunter bohrte, tiefer und tiefer in die Erde hinein.
    Mit konzentriertem Blick starrte Jommy Cross auf den Senkungsanzeiger seiner Uhr: Zehn, zwanzig, dreißig … eine Minute. Er begann die Nase des Schiffes aufwärts zu lenken.
    Nach zwei Minuten und zwanzig Sekunden pausenlosen Untergrundfluges stoppte Jommy das Schiff. Er mußte sich nahe dem Zentrum der Stadt befinden, und hinter ihm erstreckten sich schätzungsweise zwölf Kilometer eines Tunnels, in den sich jetzt das Wasser aus dem Fluß ergoß. Das Wasser würde das Loch verschließen, aber die fühlerlosen Slans wußten zweifellos, was geschehen war. Zudem würden ihre Instrumente in dieser Sekunde den exakten Ort anzeigen, an dem das Schiff lag.
    Jommy Cross lachte übermütig. Sollten sie es nur wissen. Was konnten sie jetzt noch gegen ihn ausrichten? Es drohte natürlich noch immer Gefahr – ungeheure Gefahr, besonders dann, wenn er und Oma die Erdoberfläche erreichten. Die gesamte Organisation der fühlerlosen Slans mußte inzwischen verständigt worden sein. Im Augenblick war er der Sieger, und das Gefühl des Triumphes war erhebend nach so vielen verzweifelten Stunden. Jetzt galt es, an die Ausführung des Planes zu gehen, den er in Omas Gedanken gelesen hatte.
    Das Lächeln verschwand von seinen Lippen. Er erhob sich und ging in den Nebenraum. Der schwarze Geldsack, den er benötigte, lag auf dem Schoß der alten Frau unter dem Schutz einer klauenartigen Hand. Bevor sie überhaupt sein Vorhaben erkannte, hatte er ihn an sich gerissen. Oma stieß einen Schrei aus und stürzte sich auf ihn. Kühl hielt er sie sich vom Leibe.
    „Rege dich nicht auf. Ich habe beschlossen, deinen Plan auszuführen. Ich werde versuchen, mich als menschliches Wesen zu verkleiden, und wir werden uns trennen. Ich gebe dir von diesem Geld fünftausend. Den Rest wirst du etwa heute in einem Jahr zurückerhalten. Du wirst folgendes tun:
    Ich brauche einen Ort, wo ich ungestört leben kann. Du wirst deshalb hinauf in die Berge gehen und eine Ranch oder etwas Ähnliches kaufen. Wenn das erledigt ist, läßt du in der Lokalzeitung eine Annonce einsetzen. Ich werde mit einer zweiten Annonce antworten, und so kommen wir zusammen. Ich werde das Geld bei mir behalten, für den Fall, daß du mir in den Rücken fallen solltest. Tut mir leid, aber schließlich warst du es, die mich damals gefangen genommen hat. Du mußt es deshalb mit mir zusammen durchstehen. Aber jetzt werde ich zurückgehen und den Tunnel blockieren. Eines Tages möchte ich dieses Schiff mit Atomenergie ausrüsten. Ich will verhindern, daß sie in der Zwischenzeit hierherkommen.“
    Er müßte diese Stadt natürlich vorerst verlassen, und das wäre gleichzeitig der Beginn einer Reise durch den ganzen Kontinent. Dort draußen im weiten Land mußten sich echte Slans befinden. Genauso, wie sich sein Vater und seine Mutter zufällig begegnet waren, sollte es ihm der reine Zufall ermöglichen, wenigstens einen Slan zu treffen. Zudem galt es, die ersten Vorarbeiten für den großen Plan in Angriff zu nehmen, der in seinem Gehirn an Form gewann. Der Plan, sich seinen Weg zu den echten Slans zu denken.

 
12. Kapitel
     
    Er suchte – und er arbeitete. In der ungestörten Abgeschlossenheit seines Laboratoriums in Omas Talranch wurden die Pläne und Projekte, die ihm sein Vater eingeprägt hatte, langsam zur Wirklichkeit. Auf hundert verschiedene Arten lernte er die unbegrenzte Energie zu kontrollieren, die er für die Slans und gleicherweise für die Menschen in Verwahrung hielt.
    Er entdeckte, daß sich die Wirksamkeit der Erfindung seines Vaters von zwei grundlegenden Faktoren ableitete: Die Kraftquelle konnte so winzig klein sein wie

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