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TS 14: Das Erbe der Hölle

TS 14: Das Erbe der Hölle

Titel: TS 14: Das Erbe der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond F. Jones
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könnten.“
    Dreyer hatte die Neuigkeit über die Sprechanlage vernommen und kam in den Navigationsraum. Er fing Underwoods letzte Bemerkung auf.
    „Demarzule würde niemals eine Mannschaft ins Blaue senden“, kommentierte er.
    „Wie lautet dann die Antwort?“ fragte Underwood gespannt.
    „Würden wir lediglich blind in den Raum fliehen, so würde sich Demarzule nicht um uns kümmern; haben wir aber einen Punkt zum Ziel, dessen Erreichen ihm schaden könnte – dann würde er sich einschalten.“
    Underwoods Blick erhellte sich. Er las in Dreyers Miene die gleichen Schlüsse, zu denen er gelangt war.
    „Und Demarzule würde seine Flotte nicht eigentlich hinter uns herschicken, sondern zu jenem Ziel, um zu verhindern, daß wir es erreichen. Deshalb steuert seine Flotte auf die Welt der Dragbora zu!“
    „Nicht so schnell!“ wandte Phyfe ein. „Danach würde Demarzule annehmen, daß wir ihre Lage kennen. Er hat keinen Grund für eine solche Annahme.“
    Dreyer schüttelte den Kopf. „Er weiß nicht, ob wir sie kennen oder nicht. Er weiß nur, daß sie gegen jede mögliche Erforschung durch uns geschützt werden muß. Fliegen wir nicht dorthin, dann sind wir keine Bedrohung für ihn. Andernfalls steht die Flotte bereit, um sich unserer anzunehmen.“
    Phyfe überlegte; dann nickte er langsam. „Sie haben recht.“
    „Und Demarzule wird uns den Weg zeigen, der zu der dragborischen Waffe führt“, schloß Underwood.
    Der Kurs der Lavoisier wurde geändert, so daß er parallel zu dem der terrestrischen Flotte verlief. Die Beschleunigung wurde soweit erhöht, daß eine Überbelastung der Kompensatoren um zwanzig Prozent eintrat, die es für jeden an Bord notwendig machte, ein tragbares Gerät zum Ausgleich seines vermehrten Gewichts zu benutzen.
    Immer noch kroch die Flotte näher, aber Underwood vertraute darauf, daß die Entfernung zwischen den parallelen Kursen groß genug war, um eine Entdeckung ihres Schiffes zu verhindern.
    Neues Leben erfüllte das Schiff, während die Arbeits- und Schlafperioden rasch vergingen. Es war jetzt leichter, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren, denn jedermann empfand, daß er einem definitiven Ziel zustrebte. Unter Phyfes Leitung fanden tägliche Kurse in sirenischer Kultur statt. Die Männer versuchten, alle Existenzfakten vom sirenischen Standpunkt aus zu sehen und ihre semantische Bedeutung für diese alte Erobererrasse einzuschätzen.
    Die Dauer des Fluges wurde auf annähernd drei Monate geschätzt. Die Flotte überholte sie auf halber Strecke, und von da an befanden sie sich in einem verzweifelten Rennen, um die Schiffe nicht aus der Reichweite ihrer Instrumente zu verlieren.
     
    *
     
    In der letzten Woche der drei Monate beobachteten sie, daß die Schlachtflotte plötzlich und scharf bremste. Underwood versetzte die gesamte Mannschaft in Alarmbereitschaft. Trafen ihre Folgerungen zu, dann waren sie nur noch wenige hunderttausend Lichtjahre von der dragborischen Welt entfernt.
    Während die Lavoisier ihre ungeheuerliche Geschwindigkeit durch Öffnen der Entropiedissipatoren verringerte, schien die Flotte sich auf eine kleinere Galaxis mit einer Randgruppe gelber Sterne zuzubewegen. Sie steuerte schließlich eine der gelben Sonnen an, die ein System von fünf Planeten aufwies. Es war der vierte Planet, zu dem die Flotte flog. Underwood beobachtete, wie sechs der zwanzig Schiffe auf ihm landeten.
    „Halten Sie sich hinter einem der anderen Planeten“, instruierte er Dawson. „Der zweite scheint am nächsten. Von dort aus können wir beidrehen und den Mond des vierten anlaufen. Wahrscheinlich werden wir auf ihm landen und die Flotte überblicken, bevor wir unsere nächsten Schritte festlegen.“
    Der einzige Nachteil bei dem Manöver war, daß sie keine Fühlung mit der Flotte halten konnten. Für zwei Stunden verließen sie den Planetenschatten und wurden dann von dem Mond der vierten Welt verschluckt. Während dieser Zeit befanden sie sich im Licht der Sonne und sahen nichts von der Flotte. Die Photographen befaßten sich damit, Bilder von der dragborischen Welt aufzunehmen.
    Wie der zweite Planet erschien der Mond auf den ersten Blick als eine öde, tote Kugel, aber als sie sich auf der Nachtseite näherten, entdeckten sie ein Gebiet üppiger Vegetation, das ein Achtel der Oberfläche einnehmen mochte.
    Die Lavoisier setzte auf dem Gras einer Lichtung in dem bewachsenen Teil der sonst unfruchtbaren Welt auf.
    In diesem Augenblick kam Mason in den Kontrollturm.

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