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TS 14: Das Erbe der Hölle

TS 14: Das Erbe der Hölle

Titel: TS 14: Das Erbe der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond F. Jones
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„Ich weiß nicht, was Sie erwartet haben, auf dem Planeten dort unten vorzufinden“, meinte er. Er händigte Underwood einen Stoß Photographien aus. „Wenn er Leben aufweist, muß es unter Kuppeln existieren. Der ganze Planet besitzt nicht einen Funken Atmosphäre.“
    „Damit wird das Problem ein archäologisches“, stellte Phyfe fest. „Es war übertrieben zu hoffen, daß eine fortgeschrittene Zivilisation wie die dragborische noch weitere fünfhunderttausend Jahre existiert haben könne. Aber die Bilder – was zeigen sie?“
    Er sah Underwood über die Schulter. „Städte! Keine Frage, daß der Planet einst bewohnt war. Sie wirken, als wären sie erst gestern verlassen worden.“
    „Das würde durch das Fehlen der Atmosphäre erklärt“, versetzte Underwood. „Auf einer luftlosen Welt werden die Städte nicht unter angewehtem Sand begraben. Irgendein kataklyamisches Unglück muß Atmosphäre und Leben des Planeten zu gleicher Zeit vernichtet haben. Vielleicht wird unser Problem dadurch eher einfacher als schwieriger. Wenn die Zerstörung verhältnismäßig kurz nach der Niederlage der Sirenier eintrat, könnten unter den Ruinen genügend Anhaltspunkte für ihre Waffen begraben sein.“
     
    *
     
    Die Dämmerung auf dem Mond der dragborischen Welt fiel nahezu mit dem Ende ihrer Schlafperiode zusammen. Die Analyse der draußen herrschenden Bedingungen ergab, daß die Atmosphäre atembar, wenn auch sehr dünn war. Die Temperaturen waren hoch, was auf Grund der Sonnennähe zu erwarten stand.
    Dann, als Underwood befahl, die Energiehülle zu heben und die Luke zu öffnen, empfing er einen Schock, der ihn einen überraschten Ruf ausstoßen ließ. Illia kam durch den Gang geeilt.
    „Was ist, Del?“
    Sein Finger deutete auf eine Gruppe von Gestalten am Heck des Schiffes. Ihrem Aussehen nach waren sie auf die gleiche Art menschenähnlich wie Demarzule. Größer als die Erdenmenschen und kupferhäutig, beobachteten sie die Lukenöffnung und verneigten sich vor Underwood und Illia. Sie waren zu viert um eine fünfte Gestalt gruppiert, die auf einer Bahre lag.
    „Vielleicht sollten wir unser Vorhaben, das Schiff zu verlassen, aufgeben“, murmelte Underwood zweifelnd. „Wir haben keine Zeit, uns mit abergläubischen Eingeborenen abzugeben.“
    „Nein, warte, Del“, wandte Illia ein. „Der Mann auf der Bahre ist verletzt. Sie haben ihn wahrscheinlich hierhergebracht, damit wir uns seiner annehmen. Vielleicht können wir etwas für ihn tun.“
    Underwood wußte, daß es zwecklos war, ihr etwas ausreden zu wollen, das sie sich in den Kopf gesetzt hatte. Er sagte: „Holen wir Dreyer, vielleicht ist er imstande, sich mit ihnen zu verständigen.“
    Dreyer, Phyfe und Nichols kamen bereits gemeinsam durch den Gang. Underwoods Bericht versetzte sie in Erregung.
    „Sie können entweder von der dragborischen oder der sirenischen Zivilisation abstammen“, vermutete Phyfe. „In jedem Fall könnten wir etwas finden, das für uns von Nutzen ist.“
    „Sie halten uns für Götter“, gab Underwood zu bedenken. „Was sollte uns eine derart primitive Zivilisation liefern können?“
    Die Semantiker blickten auf die kleine Gruppe herunter. Dreyer begann Worte auszustoßen, die einer Reihe von Grunzlauten mit wechselnder Modulation ähnelten. Einer der Eingeborenen, eine Frau, richtete sich auf und hielt eine lange Rede, die für Underwood völlig nichtssagend war. Dreyer jedoch lauschte angestrengt, als verstünde er jeden Laut der fremden Sprache.
    Underwood erinnerte sich an Dreyers Behauptung, ein wirklicher Semantiker müßte in der Lage sein, jede unbekannte Sprache auf Anhieb zu verstehen und sich in ihr zu verständigen. Alle Sprachen besäßen Laute und Intonationen, die von fundamentalem und gleichbedeutendem semantischem Inhalt wären. Diese, erklärte Dreyer, könnten mit der nötigen Geschicklichkeit identifiziert und während der Unterhaltung zur Rekonstruktion der Sprache verwandt werden. Underwood hatte diese Versicherung stets für Prahlerei gehalten; jetzt sah er sie in die Praxis umgesetzt.
    Die zwei Frauen der Gruppe und einer der Männer schienen völlig in ihrer anbetenden Haltung versunken, der vierte jedoch, der ein wenig entfernt stand, wirkte fast rebellisch. Er sprach abrupt und kurz.
    „Dieser Bursche ist von gesunder Skepsis“, bemerkte Dreyer. „Er ist bereit, uns als Götter zu akzeptieren, aber er verlangt Beweise.“
    „Wir können uns nicht mit ihnen aufhalten“, drängte

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