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TS 14: Das Erbe der Hölle

TS 14: Das Erbe der Hölle

Titel: TS 14: Das Erbe der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond F. Jones
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Morgen aufgesucht hatte.
    „Dieses Zusammentreffen kommt mir nicht ungelegen“, meinte Dreyer. „Ich möchte wissen, was er mit dem Organ anfängt, das er aus dem Leichnam entfernt hat. Mit scheint, es handelt sich um einen Ritus, der mit dem Glauben zusammenhängt, dieses Organ sei der Sitz des Lebens, das früher bei uns als das Herz angesehen wurde.“
    Sie verlangsamten ihre Geschwindigkeit, als sie den Mann erreichten. Er betrachtete sie finster, und seine Lippen formten zornige Worte: „Shazer na jourli!“
    Dreyer runzelte die Stirn und antwortete mit einigen Silben. Der Fremde wiederholte seinen erregten Ausruf.
    „Er behauptet, wir waren keine Götter“, übersetzte Dreyer.
    „Das hätten wir ihm gleich sagen können“, erwiderte Underwood trocken.
    Die Unterhaltung in der fremden Sprache nahm ihren Fortgang, bis Dreyer sich wieder an seine Gefährten wandte. „Der Mann nennt sich Jandro, und die Tatsache, daß wir Metalle besitzen, überzeugt ihn noch nicht, daß wir Götter sind, im Gegensatz zur Ansicht seiner Landsleute. Ergibt das einen Sinn?“
    „Selbstverständlich!“ rief Phyfe. „Was ist natürlicher für die Bewohner eines metalleeren Planeten, als eine Religion um die glücklicheren, metallverarbeitenden Götter zu bauen?“
    Dreyer erklärte Jandro: „Wir sind keine Götter. Wir kamen zu euch als Besucher von einem fernen Ort, der Erde genannt wird.“
    Das Eingeständnis schien Jandro einen Schock zu versetzen, denn sein Gesichtsausdruck änderte sich merklich. „Es tut mir leid“, entgegnete er, „wenn ich euch eines Anspruches beschuldigt habe, den ihr nicht aufgestellt habt. Ich verstehe jedoch eure Worte nicht. Wenn ihr von der Himmelswelt kommt, nehmt mich mit dorthin und helft mir, mit den Geheimnissen zurückzukehren, die mein Volk erhöhen können.“
    „Himmelswelt?“ wiederholte Dreyer.
    Jandro deutete auf den Horizont, an dem der Planet der Dragbora wie eine Silberscheibe hing.
    „Weshalb nennt ihr ihn Himmelswelt?“
    Jandro sah mit Verlangen und Bitterkeit auf, bevor er sprach: „Ihr kommt nicht von dorther?“
    „Nein.“
    „Aber ihr könnt in eurem Metall dorthin gelangen?“
    „Ja.“
    „Werdet ihr mich mitnehmen?“
    „Das hängt nicht von mir ab, aber vielleicht kann ich die anderen beeinflussen. Erzähle mir, warum du dorthin willst und weshalb du es als Himmelswelt bezeichnest.“
    „Vor langer Zeit“, begann Jandro, „ehe Menschen auf Trear existierten, lebten sie mit den Göttern auf der Himmelswelt, aber weil sie sich auflehnten und ungehorsam waren, wurden sie ausgestoßen. Trear war ein öder Mond ohne Leben. Nach vielen dekara gelang es den Menschen, aus den winzigen Samen, die sie mitgebracht hatten, die großen Wälder zu schaffen. Sie gaben uns Holz, und die Wüsten lieferten uns Glas. So haben wir eine Welt aufgebaut und auf die Zeit gewartet, in der die Götter uns wieder zur Himmelswelt erheben werden.
    So wird erzählt“, schloß Jandro, „aber ich glaube nicht daran. Ich weiß nicht, was ich glauben soll, aber ich will, daß mein Volk das Erbe seiner Heimatwelt antritt.“
    Dreyer gab die Erzählung an seine Gefährten weiter. „Es klingt so, als wären Jandros Ahnen eine Gruppe von Flüchtlingen gewesen, die den Planeten vor der Katastrophe verließen, welche die Atmosphäre vernichtete. Ich möchte ihm seine Bitte erfüllen, um mit ihm einen Handel abzuschließen. Ich würde gern erfahren, weshalb er jenes Organ herausgeschnitten und was er damit angefangen hat. Seine chirurgische Geschicklichkeit kam nicht von ungefähr.“
    „Mir ist es recht“, stimmte Underwood zu.
    Dreyer wandte sich erneut an Jandro. „Du kannst uns zu dem Planeten begleiten. Wir möchten dafür nur eines wissen – warum du den Leichnam geöffnet und das Organ entfernt hast.“
    „Wegen der discara natürlich. Oh! Du meinst, ihr wollt die Abbitte leisten?“ Plötzliches Verstehen und äußerste Verwirrung stritten auf seinem Gesicht miteinander.
    Dreyer stotterte einen Augenblick. „Die Abbitte? Ja, natürlich! Wir wollen die Abbitte leisten.“
    „Gut. Ihr seid Gäste meines Hauses. Mein Vater wird erfreut sein.“
    Jandro drehte sein Fahrrad um und fuhr die Straße hinunter. Dreyer erklärte den anderen, was geschehen war, und setzte seinen Scooter in der Richtung in Bewegung, die der Fremde eingeschlagen hatte.
    Terry explodierte. „Was zum Teufel ist die Abbitte?“ fragte er. „Wir wissen weder, wie noch wem gegenüber wir sie zu leisten

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