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TS 17: Geheime Order für Andromeda

TS 17: Geheime Order für Andromeda

Titel: TS 17: Geheime Order für Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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wohl, daß die Wissenschaftler bisher noch keine Zeit gefunden hatten, sich um den geheimnisvollen Mond zu kümmern. Wahrscheinlich hielten sie ihn für eine Kultstätte der Bems, denn ein von diesen ausgestreutes Gerücht besagte, daß auf Xar V/2 die verstorbenen Herrscher bestattet wurden.
    Später einmal würden sich die Wissenschaftler bestimmt für diese geheimnisvollen Grabstätten interessieren, aber im Augenblick hatten sie wohl mit sich selbst vollauf zu tun.
    Tora lächelte grimmig vor sich hin.
    Er würde dafür sorgen, daß sie in Zukunft noch mehr zu tun bekamen.
    Planet Xar V rollte seitlich ins Blickfeld. Für Tora war der Anblick der vereisten Welt nichts Neues. Als ältester Sohn des Herrschers hatte man ihn bereits seit frühester Jugend in die Geheimnisse der Bems eingeweiht. Und ohne Zweifel war der Mond von Xar V das größte Geheimnis der Bems.
    Tiefe Spalten durchzogen die grausige Landschaft, die noch niemals eines Menschen Fuß betreten hatte. Schroffe Felsen stießen in den schwarzen Himmel und drohten, das kleine Schiff zerschellen zu lassen. Aber geschickt manövrierte Tora um sie herum, dabei wieder an Höhe gewinnend.
    Dieser Ausflug nach Xar V war völlig überflüssig.
    Sein Ziel war der zweite Mond, aber es machte dem abenteuerlustigen jungen Mann Freude, zum ersten Mal ganz allein und ohne jede Bevormundung über diese fremde Welt zu streifen. Fast hätte er dabei den eigentlichen Zweck seines Hierseins vergessen.
    Aber plötzlich kniff sich sein Mund zusammen. Die Lippen bildeten einen einzigen, schmalen Strich. Ein Gefährliches Leuchten kam in seine grauen Augen.
    Er würde es den Wissenschaftlern schon zeigen!
    Die Bezeichnung „Wissenschaftler“ war reiner Hohn. Vor vielen Generationen bildeten die Wissenschaftler eine eigene Sekte auf Xar III, die jedoch eng mit den Bems zusammenarbeitete. Gemeinsam schufen sie den wirtschaftlichen, politischen und technischen Aufstieg des Xarischen Reiches, wobei es jedoch stets den Bems vorbehalten blieb, die eigentlichen Regierungsgeschäfte zu führen.
    Während die Bems immer die Bems blieben und sich der Thron von Familie zu Familie vererbte, wobei nach sehr strengen Grundsätzen verfahren wurde, verwässerte sich die Sekte der Wissenschaftler mehr und mehr.
    Faro Drei war alles andere als ein Wissenschaftler. Vielleicht war sein Urgroßvater einst einer gewesen, sein Vater jedenfalls fiel als Raumschiffskommandant im Kampf gegen kriegerische Invasoren aus dem benachbarten Spiralarm. Eigentliche Wissenschaftler gab es nur noch wenige, denn die ewigen Energiequellen, deren Ursprung und Wirkungsweise niemand kannte, erübrigten jeden Fortschritt.
    Überall auf Xar III befanden sich die Werke – wenigstens wurden die stark bewachten Zentralen als solche angesehen. Sie lieferten den unaufhörlichen Energiefluß, der alle Motoren und Antriebe auf Xar III speiste. Und nicht nur das. Sie bildeten gleichzeitig die Strahlstationen, die gebündelte Energiefelder bis ans Ende des Universums schickten, um die vorgedrungenen Schiffe der Xarer anzutreiben.
    Diese Strahlstationen waren nichts Anderes als die pulsierenden Herzen des gewaltigen Sternenreichs. Von ihrer Funktion hing das Leben der Xarer ab. Wenn sie versagten, brach die größte aller existierenden Zivilisationen zusammen.
    Aber warum sollten sie versagen? Seit vielen Jahrhunderten arbeiteten sie automatisch und ohne jede Wartung. Man wußte, daß die unbekannte Energiequelle unerschöpflich war und noch Tausende von Jahren halten würde. Das einzige, was die neue Regierung zu ihrer Sicherheit tat, war die Errichtung gigantischer Energieschutzschirme um die Stationen. Niemand konnte sich ihnen nähern, ohne getötet zu werden.
    Tora lächelte grimmig, als er daran dachte.
    Auch diese Schutzmaßnahme würde den Rebellen nichts nutzen. Im Gegenteil, sie hatten in übertragenem Sinn den Bock zum Gärtner gemacht.
    Allmählich sackte die grauenhafte Öde von Xar V unter dem Schiff weg. Der Horizont begann sich zu wölben und schrumpfte immer mehr zusammen, bis der Planet wieder endlich als solcher zu erkennen war. Weißlichgrau schimmerte er durch die ewige Nacht, matt angestrahlt von den Sternen und der weit entfernten Sonne.
    Langsam schob sich hinter dem Rand der toten Welt ein schwach strahlender Körper hervor –ein Trabant. Es war der zweitnächste Mond vor Xar V, das Ziel des einsamen Fluges von Tora Bem.
    Die Atmosphäre, gehalten durch die ungewöhnlich hohe Gravitation des

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