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TS 19: Weltraumpest

TS 19: Weltraumpest

Titel: TS 19: Weltraumpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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können, ist, daß keiner jemals die Infektion der Mekstromschen Krankheit künstlich empfangen hat.“
    „Und wie soll ich das glauben?“
    „Das ist es eben. Wie ich Ihnen schon sagte, haben wir keinen Beweis.“
    Fred Macklin schaltete sich ein. „Hör zu, Dad, wozu dies alles?“
    „Weil ich hoffe, daß Mr. Cornell uns glauben und dann unsere Sache unterstützen wird.“
    „Äußerst unwahrscheinlich“, warf ich ein.
    „Ich glaube, doch. Als mechanischer Ingenieur ist Ihnen das Prinzip von Occam’s Razor ja wohl bekannt?“
    „Das Gesetz der geringsten Reaktion“, sagte ich automatisch. „Aber was hat das mit mir zu tun?“
    Mr. Macklin nahm seinen Vortrag wieder auf: „Zuerst einmal ist Ihre Annahme, was Catherine anbelangt, richtig. Zur Zeit des Unfalles hatte Catherine die Mekstromsche Krankheit im frühesten Stadium. Die Harrisons nahmen das Mädchen auf und retteten ihr Leben. Nun aber lassen wir das einmal beiseite und beschäftigen uns mit Ihnen. Der Unfall bedeutete für eine gewisse Gruppe von Menschen Glück. Diese Menschen nahmen einen Patienten unter ihre Fittiche – nämlich Sie, Mr. Cornell –, in dessen Gehirn sie eine gewisse Neugier über ein geheimes Straßenzeichen und andere Ereignisse pflanzten. Das Ergebnis davon war, daß Sie Ihre ,Untersuchungsfahrt’ aufnahmen.“
    Das klang logisch, aber es gab noch eine Menge offenstehender Fragen.
    Mr. Macklin führ fort: „Mr. Cornell, was ist Ihre gegenwärtige Reaktion auf die Mekstromsche Krankheit?“
    Das war leicht zu erklären. Sie bedeutete einen Fluch für die menschliche Rasse, es sei denn, man fand ein Heilmittel. Einmal kuriert, machte sie aus dem sogenannten Opfer einen physischen Übermanschen. Was mich jedoch belastete, waren die vielen Unglücklichen, die sich angesteckt hatten und ohne Hilfe qualvoll sterben mußten.
    Mr. Macklin nickte, da er meine Gedanken erfaßt hatte.
    Er sagte: „Mr. Cornell, und Sie sind der Meinung, daß eine Heilung der Mekstromschen Krankheit, eine Heilung im Sinne physischer Übermenschen – für die menschliche Rasse von Nutzen wäre?“
    „Ja, sie könnte es sein, wenn alle zusammenarbeiteten.“
    „Alle?“ fragte er skeptisch. Wie gebannt stand ich da und versuchte ganz scharf zu denken.
    Endlich hatte ich die Bedeutung dieses einen Wortes erfaßt. Genauso wie es Menschen gab, die unter einer Diktatur nicht leben konnten, gab es wiederum andere, die eine Demokratie ablehnten; und in jeder Menschenmasse existierten Individuen, die sich über ihre Mitmenschen erhaben fühlten. Solch eine Gruppe begrüßte die Diktatur, solange sie selbst an der Spitze stehen konnte, andernfalls kämpfte sie so lange, bis sie ihre Nebenbuhler ausgeschaltet und sich selbst zum Herrscher einer neuen Diktatur aufgeworfen hatte.
    „So ist es“, sagte Mr. Macklin, der meinen gedanklichen Überlegungen gefolgt war. „Und wenn diese Gruppe an die Öffentlichkeit treten würde, wie lange könnte sie sich wohl halten?“ fragte er mich.
    „Nicht sehr lange, es sei denn, sie wäre schon stark genug, die Macht auch zu behalten“, sagte ich.
    „Also nun, Mr. Cornell, stellen Sie sich einmal zwei Parteien vor. Eine davon baut eine Hierarchie von Mekstroms auf und strebt die Weltherrschaft an, um alle übrigen Menschen zu versklaven; die andere dagegen will zum Wohle der Menschheit wirken und legt das Prinzip der Freiheit bei all ihren Handlungen zugrunde. Weder die eine noch die andere Gruppe wagt es, an die Öffentlichkeit zu treten. Wir können also nicht unsere Gegner anklagen, ohne in diesem Falle auch von ihnen angeklagt zu werden. Die Angriffsmethode unserer Gegenspieler liegt darin, daß man Sie zum Werkzeug machte und Sie zwingen will, uns als eine Untergrundbewegung zu entlarven, die Übermenschen produziert. Und nun“, fuhr er gedankenvoll fort, „überlegen Sie einmal, was geschehen würde, wenn wir der Öffentlichkeit bekanntgäben, daß wir die Mekstromsche Krankheit heilen können, indem wir die armen Opfer in Supermenschen verwandeln. In diesem Augenblick würde unser Gegner zum Schlage ausholen und in die Welt hinausposaunen, wir behielten aus machtpolitischan Gründen das Geheimnis der Heilung für uns. Und man würde ihnen glauben. Wir würden verfolgt und vernichtet werden, während die Gegner weiterhin ihre Position festigen könnten, indem sie in ihrer Auslese von Gleichgesinnten fortführen.“
    „Und wer ist dieser Gegner?“ fragte ich, obwohl ich es schon wußte. Aber ich wollte den

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