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TS 19: Weltraumpest

TS 19: Weltraumpest

Titel: TS 19: Weltraumpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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Augen verlassen. Immer tiefer glitt ich in die tote Zone.
    Kriechend tastete ich mich weiter vorwärts und erreichte eine Stelle, von der aus ich das Haus in seinen Umrissen erkennen konnte.
    Dunkel und schweigend lag es da. Fast schien es unbewohnt. Ich wünschte, ich hätte etwas vom Einbrechen verstanden! Sehr langsam schlich ich mich weiter heran. Ich fand ein nur angelehntes Fenster auf der Veranda und schlüpfte hindurch.
    Ich betrat ein Eßzimmer. Tiefste Finsternis umgab mich.
    Obwohl ich nicht mehr als ungefähr sechs Zoll weit espern konnte, durchquerte ich den Raum und erreichte die Diele, ohne das geringste Geräusch zu verursachen.
    Am anderen Ende der Diele fand ich eine Bibliothek. Während ich mit meinem Kopf an den Bücherreihen entlangstrich, esperte ich die Buchtitel, um dadurch herauszufinden, mit welchen Leuten ich es zu tun hatte. Alles war vorhanden – von Science Fiction angefangen bis zu Shakespeare, auch Kinderbücher gab es und eine Bibel.
    Ich fand die Treppe. Langsam schlich ich mich hinauf.
    Als ich endlich das erste Stockwerk erreicht hatte, mußte ich feststellen, daß mein Perzeptionssinn wieder funktionierte und ich mich in keiner toten Zone mehr befand.
    Ich hielt einige Minuten inne. Direkt mir gegenüber erfaßte ich eine Arztpraxis.
    Ich näherte mich dem Raum und trat ein.
    Eine Bibliothek medizinischer Werke nahm eine ganze Wandseite ein. Vorsichtig bewegte ich mich vorwärts. Eine Menge Notizen lagen in wildem Durcheinander auf dem Schreibtisch, und ich hielt sie dicht vor mein Gesicht. Da ich nicht wagte, das Licht einzuschalten, mußte ich die vollbeschriebenen Blätter espisch aufnehmen.
    Aber ich konnte gar nichts entziffern. Der Kerl hatte eine zu schlechte Schrift!
    „Suchen Sie etwas, Mr. Cornell?“ fragte plötzlich eine kühle Stimme. Im selben Augenblick ging das Licht an.
    Ich wirbelte herum, griff an meine Gesäßtasche und ging gleichzeitig in die Knie. Der Lauf meiner .375 war auf ein Mädchen in einem Seidenpyjama gerichtet.
    Sie stand völlig unerschrocken da, allem Anschein nach nicht bewaffnet.
    Ich stand auf und esperte ihren Körper. Auch sie war ein Mekstrom, was mich allerdings keineswegs überraschte.
    „Ich scheine gefunden zu haben, was ich suchte“, sagte ich.
    Ihr Lachen klang ironisch. „Willkommen, Mr. Cornell.“
    ‚Telepath?’ dachte ich.
    „Ja, und ein guter sogar!“ antwortete sie.
    ,Ist sonst noch jemand wach?’
    „Bis jetzt nur ich“, beantwortete sie ruhig meine unausgesprochene Frage. „Aber wenn Sie wollen, kann ich die anderen ja rufen.“
    ‚Seien Sie still, Miß Macklin!’
    „Hören Sie auf, wie ein Idiot zu denken, Mr. Cornell! Ob ruhig oder nicht, Sie werden dieses Haus nicht eher verlassen, bis ich es Ihnen gestatte.“
    Schnell esperte ich den ganzen ersten Stock. Ein älteres Paar schlief im vorderen Schlafzimmer, ein Mann allein im danebenliegenden Zimmer. Zwei Jungen befanden sich in übereinandergebauten Betten im Raum auf der gegenüberliegenden Seite. Und das nächste Zimmer mußte dem Mädchen gehören, da das benutzte Bett jetzt leer war. Im Zimmer neben der Praxis lag ein total bandagierter Mann. Ich versuchte sein Gesicht unter dem Verband zu espern, aber ich konnte nicht mehr herausbringen als die Tatsache, daß es sich eben um ein Gesicht handelte, und daß dieses Gesicht teilweise Mekstromsches Fleisch war.
    „Er ist ein Mekstrom-Patient“, erklärte Miß Macklin ruhig. „In diesem Stadium sind sie alle bewußtlos.“
    „Zweifellos ein guter Freund von Ihnen?“
    „Nicht einmal“, sagte sie. „Besser gesagt, ein armes Opfer, das sterben würde, wenn wir nicht früh genug seine Infektion erkannt hätten.“
    Der Ton und Ausdruck ihrer Stimme machten mich rasend. ,Sie stempelt sich zum wirklichen Wohltäter der Menschheit und ihre Untergrundorganisation zum Retter für jeden armen Unglücklichen, der von der Weltraumpest befallen wird – vorausgesetzt, daß es früh genug erkannt wird’, dachte ich.
    „Das sind wir auch, Mr. Cornell“, antwortete sie laut auf meine Gedanken.
    „Quatsch“, rief ich.
    „Warum zweifeln Sie daran?“ fragte sie in dem gleichen herablassenden Ton.
    Ich betrachtete sie wütend, und meine Hand umklammerte fester die Pistole. „Ich habe allen Grund, Verdacht zu schöpfen. Drei Menschen sind im vergangenen halben Jahr spurlos verschwunden, aber unter Umständen, die mich persönlich mit in den Mittelpunkt ziehen. Das Verschwinden dieser Personen scheint irgendwie

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