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TS 19: Weltraumpest

TS 19: Weltraumpest

Titel: TS 19: Weltraumpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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einer Sackgasse. Schließlich schüttelte Miß Farrow den Kopf und sagte: „Steve, versetzen Sie sich jetzt einmal in folgende Lage: Sie sind Führer einer Organisation, die geheimgehalten werden muß. Irgendein Fremder deckt diese Organisation auf und will die Regierung davon in Kenntnis setzen. Was wäre Ihr nächster Schritt?“
    „In Ordnung“, antwortete ich. „Ich bin wirklich dumm. Natürlich würde ich meine Hörner einziehen, die Straßenzeichen verstecken und mich so verhalten, als sei nie etwas gewesen.“
    „Und auf diese Weise wären Ihrer Organisation die Hände gebunden, und gerade das war es, was Phelps zu erreichen beabsichtigte“, konstatierte Gloria.
    Und ich fuhr weiter in meinen Überlegungen fort. „Die Tatsache nun, daß ich eine Geschichte erzählte, die wohl der Wahrheit entsprach, die aber so phantastisch klang, daß ihr kein Glauben geschenkt wurde, hätte mich ins Irrenhaus gebracht. Habe ich recht?“
    Gloria nickte stumm.
    „Und jetzt?“ fragte sie.
    „Jetzt bin ich mit meinem neuen Körper der lebende Beweis für meine Geschichte. Ist das richtig?“
    „Ja, Steve, und – vergessen Sie nicht einen einzigen Augenblick, daß Sie nur deshalb leben, weil Sie für beide Seiten wert sind, dem Leben erhalten zu bleiben. Als Toter geben Sie nur eine kleine Menge Infektionsmaterial ab.“
    „Das verstehe ich nicht“, murmelte ich. „Als medizinisch Bewanderte müssen Sie mir das schon näher erklären, Gloria.“
    „Solange Sie leben, wächst Ihr Haar, und es muß geschnitten werden. Sie rasieren sich; Sie müssen sich die Nägel schneiden. Ab und zu verlieren Sie ein kleines Stück Haut oder einige Milliliter Blut. Wenn irgend etwas von diesen Abfällen unter die Haut eines normalen Menschen praktiziert wird, so wird er dadurch zu einem Mekstrom gemacht. Wären Sie jedoch tot, könnten Sie keine neue Substanz mehr liefern. Und Ihre pulverisierte Leiche wäre eines Tages auch aufgebraucht.“
    „Wunderbare Aussichten“, brummte ich. „Und was kann ich tun, um dieser Zukunft zu entgehen?“
    „Steve, ich weiß es nicht. Ich habe für Sie getan, was ich konnte; ich habe Sie zu einem Mekstrom gemacht und Ihre Reorientierung verhindert; Sie sind also immer noch Steve Cornell.“

 
22. Kapitel
     
    Plötzlich kam mir ein Gedanke. „Wenn ich so unerhört wichtig für beide Gruppen bin – wie konnten Sie mich da vier Monate pflegen, ohne behelligt zu werden?“
    „Es bestehen Gesetze für die Unantastbarkeit von Privatbesitz“, sagte Gloria einfach. „Weder die eine noch die andere Partei kann es sich leisten, diese Gesetze zu verletzten. Außerdem weiß keiner wirklich, wo Sie sind. Beide Gruppen waren in der Zwischenzeit nicht müßig. Beide haben Spione ausgeschickt, die jeweils im anderen Lager etwas auskundschaften sollten.“ Gloria lachte. Dann fuhr sie fort:
    „Nun, beide Gruppen wissen, daß Sie irgendwo festsitzen und die Behandlung durchmachen. Und beide Gruppen begrüßen es, Sie als einen Mekstrom zu sehen. So hat man Ihnen Zeit gelassen, die Behandlung zu beenden.“
    „Es gibt also für mich jetzt nur einen einzigen Weg“, begann ich zähneknirschend. „Ich muß versuchen, mich unbemerkt nach Washington einzuschleichen, um bei der Regierung vorzusprechen und sie von der Wahrheit meiner Erzählung zu überzeugen. Mit Hilfe der Regierung könnte ich dann eine Station einrichten und nach und nach die übrige Menschheit zu Mekstroms machen.“
    „Steve, Sie sind ein Ingenieur und haben als solcher sicher auch Mathematik studiert. Nehmen wir einmal an, daß Sie alle zehn Sekunden einen Menschen beißen können –“
    „Das sind sechs Menschen pro Minute; 360 pro Stunde; und 8640 pro Tag“, folgerte ich. „Bei 180 Millionen Amerikanern – nach der letzten Volkszählung – würden nicht einmal sechzig schlaflose Jahre ausreichen … Jetzt verstehe ich, was Sie meinen.“
    „Nicht nur das, Steve. Es würde auch eine Panik ausbrechen, wenn nicht gar ein Weltkrieg. Wollten Sie damit an die Öffentlichkeit treten, so würden bestimmt unsere uns nicht freundlich gesinnten Nachbarn in jedem Falle ihren Anteil fordern. Wie wollten Sie dieser drei Milliarden menschlicher Seelen auf dieser Erde Herr werden?“
    „Gloria, Sie haben recht. Ich muß meinen Plan aufstecken. Ich werde also nach Homestead zurückgehen und der Untergrundorganisation meine Hilfe anbieten. Vielleicht können wir eine andere Möglichkeit finden, die übrige Menschheit in Mekstroms zu

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