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TS 19: Weltraumpest

TS 19: Weltraumpest

Titel: TS 19: Weltraumpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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mich innerlich, und unwillkürlich faßte ich den Stift ein wenig fester. Dabei zerbrach er in drei Stücke.
    „Nun, sehen Sie?“ sagte Gloria sanft.
    „Aber –?“
    „Steve, Ihre Muskeln sind proportionsmäßig um ein Erhebliches kräftiger geworden, und Sie müssen nun erst das Gefühl für die richtige Beherrschung Ihrer neuen Kräfte bekommen.“
    Ich verstand, was sie meinte.
    „Jetzt nehmen Sie Ihr Bad“, sagte sie fröhlich, „aber Steve, achten Sie bitte darauf, daß Sie die Wasserhähne nicht abdrehen und die Zuleitungen aus den Wänden reißen!“
    Ich nickte und streckte ihr meine Hand dankbar entgegen.
    „Gloria, Sie sind die Beste!“
    Sie nahm meine Hand. Ich fühlte sie in der meinen und stellte fest, daß sie nicht mehr stahlhart, sondern warm und angenehm war – wie eben die Hand einer Frau sein sollte.
    „Eines möchte ich Ihnen noch sagen, Steve“, riet sie mir freundlich. „Verkehren Sie von jetzt ab nur mit Menschen Ihrer eigenen Art! – Aber nun machen Sie, daß Sie zum Duschen und Rasieren kommen. Ich bereite inzwischen das Frühstück.“
    Das Duschen war nicht schwer, und ich gab selbstverständlich Obacht, daß ich nicht die Hähne abdrehte. Das Rasieren ging ebenfalls leicht, obwohl ich dreimal die Klingen wechseln mußte. Aus meinem Kamm brach ich sämtliche Zähne, da er nicht für Haare, so fest wie Klavierseiten, bestimmt war.
    Das Ankleiden war schon etwas schwieriger. Ich verfing mich mit meiner Ferse in meinem Hosenbein und zerriß den Stoff. Die Schnalle an meinem Gürtel zerbrach ich. Meine Schuhbänder zerrissen unter meinen Händen wie Papierstreifen. Der Kragenknopf an meinem Hemd platzte ab, und als ich die Krawatte band und den Knoten ein wenig festzog, hatte er nur noch die Größe einer Erbse.
    Das Frühstück verlief recht angenehm, obwohl ich den Henkel meiner Kaffeetasse abbrach und die Gabel verbog, als ich damit nach dem Schinken griff. Nach dem Frühstück mußte ich feststellen, daß ich keine Zigarette dem Päckchen entnehmen konnte, ohne sie am Ende völlig platt zu drücken. Nachdem es mir gelungen war, eine in den Mund zu stecken und anzuzünden, war die Zigarette beim ersten Zug bis zur Hälfte abgebrannt.
    „Es wird noch ein wenig dauern, bis Sie unter normale Menschen können, Steve“, stellte Gloria amüsiert fest.
    „Das müssen Sie mir gerade sagen!“ antwortete ich etwas gereizt.
    Meine Umerziehung wurde nach dem Frühstück weiter fortgesetzt. Ich zerriß dabei Zeitungen, machte noch einige Bleistifte kaputt und zerbrach schließlich auch noch den Anspitzer. Mit meinem Ellbogen durchstieß ich eine Türfüllung, ohne dies überhaupt zu bemerken. Zu guter letzt riß ich auch noch die Klinke heraus. Ich benahm mich buchstäblich wie ein Elefant im Porzellanladen und fügte dem Hause Farrow beträchtlichen Schaden Ziu.
    Nachdem ich ein schönes Heim so ruiniert hatte, beschloß Gloria, daß ich meine Kraft an ihrem Auto ausprobieren sollte. Ich war viel zu schnell, viel zu hart an den Bremsen und hatte kein Gefühl für das Gaspedal. Wir schossen los wie eine Rakete. Dann trat ich so scharf auf die Bremse, daß wir bald Kopf standen. Schließlich lernte ich, daß alles so angefaßt werden mußte, als wäre es Seidenpapier.
    Wir kehrten nach hektischen zwanzig Meilen wieder nach Hause zurück, und zum Schluß zerbrach ich auch noch das Wagenfenster, als ich die Tür zuwarf.
    „Es wird noch seine Zeit brauchen“, sagte ich kleinlaut.
    „Das tut es immer“, lächelte Miß Farrow freundlich, als ob nichts geschehen wäre.
    „Ich weiß nicht, wie ich Ihren Eltern unter die Augen treten soll, nachdem ich ihnen fast die ganze Einrichtung demoliert habe“, sagte ich bekümmert.
    Gibrias Lächeln wurde geheimnisvoll. „Vielleicht bemerken sie es gar nicht.“
    „Wieso?“
    „Steve, vergessen Sie nicht, daß Sie der einzig bekannte Mekstrom-Träger sind!“
    „Mit anderen Worten: Ihre Eltern sind als Nächste für die Behandlung fällig?“
    „Ja. Beide befinden sich jetzt schon im letzten Stadium. Und wenn sie aufstehen können, dann werden sie ebenfalls Schaden anrichten. Auf mehr oder weniger kommt es jetzt nicht an, Sie brauchen sich deshalb keine Sorgen zu machen, Steve. Außerdem werden meine Eltern Ihnen sehr dankbar sein.“
    „Ich tat doch nichts für sie.“
    „Sie verschafften ihnen Mekstrom-Körper“, sagte Gloria schlicht.
    „War das ihr Wunsch?“
    „Ja, gleich, nachdem sie sich von meiner Stärke und allen anderen

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