Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 20: Legion der Zeitlosen

TS 20: Legion der Zeitlosen

Titel: TS 20: Legion der Zeitlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles L. Fontenay
Vom Netzwerk:
schalten“, erwiderte Chaan. „In diesem Fall findet eine großartige Explosion statt, die jedoch nicht bedeutet, daß das Schiff wirklich auf Sternantrieb geschaltet wurde.“
    Marl stieß einen Seufzer der Erleichterung aus.
    „Sie haben keine Ahnung, wie sehr dadurch alles geändert wird. Ich werde jedes verfügbare Schiff ausschicken, und wenn Ihr Schiff wirklich noch mit Antigravitätsantrieb fliegt, dann werden wir es früher oder später nach Volksweld zurückbringen.“
    „Marl, Sie geben mir Rätsel auf. Ich habe Ihnen doch erklärt, daß die Flotte nach Wolf kommen wird, ob ich nun in Lalande ankomme oder nicht.
    Sie benehmen sich, als ob Ihre Mitarbeit bei der Wiedererlangung meines Schiffes etwas an den Maßnahmen des Sonnenrates ändern könnte.“
    Marl lächelte ihn an.
    „Aufgrund Ihrer Ausbildung sollten Sie in der Lage sein, aus meiner Haltung meinen nächsten Schritt zu entnehmen. Glauben Sie nicht, daß ich mit der Ankunft eines Raumscouts gerechnet habe? Glauben Sie nicht, daß ich für diesen Fall meine Pläne gemacht habe?
    Oh, der Sonnenrat hat sein System mit den Scouts sehr gut ausgearbeitet, so daß man es nicht umgehen kann. Wenn ich Sie gehen lasse, dann machen Sie Meldung. Halte ich Sie fest, dann kommt die Flotte, sobald Sie nicht rechtzeitig auf Lalande ankommen. Eine ausweglose Lage, sagen meine Ratgeber, aber ich habe eine Möglichkeit gefunden.
    Chaan, ich möchte, daß Sie den Sonnenrat aufgeben und für die Sache von Volksweld arbeiten. Ich möchte, daß Sie Ihr Schiff rechtzeitig nach Lalande zurückbringen und melden, daß keinerlei Veranlassung für das Eingreifen der Flotte besteht!“
    „Was veranlaßt Sie zu glauben, daß ich einen solchen Vorschlag annehmen würde?“ fragte Chaan vorsichtig.
    „Sie sind schon früher auf Volksweld gewesen. Glauben Sie nicht, daß dieser Planet sich jetzt entwickelt hat?“
    „In mancher Hinsicht, ja“, gab Chaan langsam zu. „Es wurde ein ungeheurer technologischer Fortschritt erzielt. Aber ich ziehe die alte Atmosphäre der Freiheit und des Individualismus vor.“
    „Einen Augenblick.“ Marl lehnte sich zurück, und seine Stimme nahm eine neue Intensität an. Seine Augen wirkten beinahe hypnotisch. „Sie sagen das, weil Sie gelehrt wurden, daß eine totalitäre Regierung immer den Verlust von Individualität und Freiheit mit sich bringt. Seien Sie ehrlich, Chaan, so wie ich es mit Ihnen bin. Haben Sie auf Volksweld irgendeinen Beweis für eine Freiheitsbeschränkung gesehen?“
    „Nein, aber ich habe bis jetzt auch noch kaum Zeit dazu gehabt. Ich nehme an, daß alle Menschen, ausgenommen Victad natürlich, mit Ihren Zielen einig sind.“
    „Die große Mehrheit der Volksweldler ist mit mir einig. Ich brauche keine Geheimpolizei. Der Sonnenrat verlangt eine demokratische Regierungsform, und ich versichere Ihnen, daß Volksweld demokratisch ist.
    Sie müssen folgendes berücksichtigen, Chaan; in der Geschichte einer jeden Kultur kommt einmal die Zeit, da sie für ihren Fortschritt eine kühne, einheitliche Führung braucht. Mein Vater und ich haben Volksweld diese Führung gegeben, und jetzt möchten selbstsüchtige Elemente nach Bewältigung der schwierigsten Aufgaben uns einfach beiseite schieben.“
    Chaan hob die Hand, um Marl zu unterbrechen.
    „Ich will Ihnen zugestehen, daß Sie und Ihr Vater viel für die Entwicklung Volkswelds getan haben und wahrscheinlich sogar, ohne allzusehr die Grundlagen der menschlichen Freiheit anzutasten“, sagte er. „Aber der Sonnenrat ist nicht an Ihren innerpolitischen Angelegenheiten interessiert. Sie haben ja nicht vorgeschlagen, daß ich Sie aufgrund Ihrer Taten für dasWohl Volkswelds empfehle. Sie haben vorgeschlagen, daß ich die Augen Ihrer offensichtlichen Absicht gegenüber schließe, sich in die Angelegenheiten anderer Welten einzumischen.“
    Marl kämpfte offensichtlich um Selbstbeherrschung.
    „Bitte, entschuldigen Sie mich“, bat er. „Ich fürchte, ich habe mich zu sehr daran gewöhnt, mit Untergebenen zu verhandeln, deren Zweifel zerstreut werden müssen. Nun denn: wie lange befindet sich die Flotte des Sonnenrates schon auf Lalande?“
    „Etwa dreißig Jahre.“
    „Weshalb?“
    „Die Kolonien auf Lalande haben nicht den Vorteil gehabt, einen Adarl oder Marl zu besitzen“, antwortete Chaan lächelnd. „Sie haben sich in einander grimmig bekämpfende Gruppen aufgespalten. Ohne die Flotte, die den Frieden aufrecht erhält, hätten sie sich vielleicht schon längst

Weitere Kostenlose Bücher