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TS 39: Bürger der Galaxis

TS 39: Bürger der Galaxis

Titel: TS 39: Bürger der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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sind.“ Horn nickte und gab einen kurzen Bericht. Als er geendet hatte, schüttelte Jan den Kopf. „Ich habe ihn gewarnt, aber er war ja nie zufrieden. Wenn er meinen Rat angenommen hätte, könnte er jetzt noch friedlich auf unserem eigenen Grund und Boden leben.“
    „Leben vielleicht“, knurrte Braithwin, und in seiner Stimme lag Sarkasmus, „aber nicht friedlich.“
    Horn forschte in Talibrands Gesicht und suchte vergeblich, dessen wahre Gefühle zu ergründen.
    „War Lars Ihr älterer oder jüngerer Bruder, Mr. Talibrand?“ war es ihm herausgerutscht, noch ehe er die Frage zurückhalten konnte.
    „Er war drei Jahre jünger als ich selbst, und – zu Ihrer Unterrichtung nicht ,Mister’, sondern ,Rat’. Ich bin Erblicher Rat.“
    Horn räusperte sich.
    Jetzt stand Talibrand auf. „Morgen muß ich die Trauerfeier für meinen Bruder halten“, erklärte er. „Sie werden mit unseren Sitten nicht vertraut sein, Mister Horn“, betonte er das Wort auf eine Weise, daß die Andeutung keinem der Zuhörer entgehen konnte, „aber bei uns ist es üblich, ein Fest zu halten, um das Gedächtnis an den Verschiedenen zu ehren. Nur die Familie und die nahen Freunde,dieder Verschiedene in seinem letzten Willen genannt hat, werden eingeladen. Mein Bruder hat natürlich keine Anweisungen hinterlassen oder zumindest datieren die letzten aus der Zeit, als er noch hier war und von Welt zu Welt zu reisen sich vornahm, aber ich bin sicher, daß er gewünscht hätte, daß Sie gegenwärtig sind.“ Seine dunklen Augen brannten düster.
    Horn blickte zu Braithwin hinüber, der ihm jedoch keinen Hinweis gab. Nun, es wäre unhöflich gewesen, die Einladung abzulehnen, überlegte er. Er stand also auf und verneigte sich.
    „Es wird eine Ehre für mich sein“, sagte er förmlich und bemerkte aus den Augenwinkeln, wie Braithwin ihm zustimmend zunickte.
     
    „Sie sind für heute nacht und solange Sie nur zu bleiben wünschen, eingeladen“, hatte Jan Talibrand gesagt und die Zustimmung des Gastes für selbstverständlich gehalten. Er hatte zweien seiner Bediensteten befohlen, Horns Gepäck aus dem Gasthaus abzuholen, in dem dieser seit seiner Ankunft auf Creew’n Dith wohnte. Dann hatte er Horn in seinen luxuriösen Grundwagen gebeten. Es war ein Modell, das auf der Erde vor zwei Jahren modern gewesen war. Seit seiner Ankunft hatte Horn nichts auf Creew’n Dith gesehen, was damit hätte verglichen werden können.
    Er hatte den Augenblick benützt, als Talibrand seinem Bediensteten Anweisungen gab, um Braithwin gegenüber den Grundwagen zu erwähnen. „Ich nehme an, daß RatTalibrand nicht arm ist?“ fragte Derry.
    „Er hat vielleicht nicht den größten Grundbesitz auf Creew’n Dith“, hatte Braithwin geantwortet, „aber sein Urgroßvater war weitsichtig genug, um einen Raumflughafen auf einem Teil seines Grundbesitzes auszubauen, und infolgedessen ist diese Familie vielleicht nicht an Grundbesitz, aber an sonstigem Besitz die reichste dieser Welt.“
    Das erklärte vieles.
    Der Grundwagen rollte leise durch die Straßen der Stadt. Obwohl es eine der dichtbevölkertsten Städte auf dem Planeten war, konnte Horn sie doch kaum als Stadt betrachten. Sie fuhren am Rand des Raumflughafens entlang. Eine Ladung Androiden wurde soeben in einem neuangekommenen Raumschiff ausgeladen. Sie marschierten in Gruppen quer über den Flughafen und wurden in umzäunte Höfe eingeschlossen.
    Wie viele davon waren eigentlich menschliche Wesen? Der Gedanke beunruhigte Horn; kein Wunder, daß Lars Talibrand diese hohe Ehrung zuteil geworden war für die Entdeckung der entsetzlichen Wahrheit.
     „Ich nehme an, Rat, daß dies ein Teil Ihres Familienbesitzes ist?“ erkundigte er sich. Talibrand, der sich seitlich auf dem Rücksitz des Wagens zurückgelehnt hatte, nickte.
    Sie fuhren über holprige Straßen, die den Federn des Fahrzeuges nicht eben gut taten, durch Wälder, zwischen Feldern hindurch, auf denen arme Pächter – hinter ihren Zugtieren hergehend – pflügten. Auf anderen Feldern arbeiteten teure Roboter und bereiteten den Boden für Talibrands Ernte vor.
    Die Dunkelheit sank bereits herab, als sie sich dem Haus näherten. Es war ein langes Steingebäude, das mit Holz gedeckt war. Rundherum lagen Gärten, die Horn ein wenig an diejenigen seiner Familie erinnerten, und er mußte ein Gefühl aufsteigenden Heimwehs unterdrücken.
    „Wir essen eine Stunde nach Einbruch der Dunkelheit“, erklärte Talibrand ihm, als er ihn zum

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