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TS 39: Bürger der Galaxis

TS 39: Bürger der Galaxis

Titel: TS 39: Bürger der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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größten Teil des Bodens bedeckte. Im Zimmer standen Bücher, von denen einige von der Erde stammten, in Reihen von Regalen, die an der Wand hingen. Das Mädchen brachte einen Tonkrug und zwei Becher und goß eine säuerliche Flüssigkeit ein.
    „Dieses Getränk hat uns zu dem gemacht, was wir sind“, sagte Braithwin beinahe humorvoll. „Creewndithianisches Bier ist stark und kräftig, ebenso wie wir Creewndithianer. Prost!“
    Sie tranken. Horn nahm nur einen kleinen Schluck. Dann lehnte sich Braithwin zurück und kreuzte die Beine. „Die ganze Geschichte“, befahl er, „und daß Sie mir nicht zu ausführlich werden!“ Als Horn geendet hatte, stand in Braithwins Augen ein verlorener Ausdruck. „Weshalb er nur zur Erde gegangen ist“, murmelte er. „Hier auf Creew’n Dith wäre er doch sicher gewesen, wenn er geblieben wäre. Als er auf seiner letzten Reise hier war, sagte er nichts von der Gefahr, in der er sich befand, aber natürlich hätte er das auch nicht sagen können.“
    „Kannten Sie ihn persönlich?“ forschte Horn. „Ich wünschte, ich hätte ihn auch gekannt.“
    „Lars und sein Bruder Jan sind entfernte Verwandte von mir. Ich habe nach Lars’ Bruder geschickt. Es wird gut sein, wenn wir ihn sofort von Lars’ Tod unterrichten, ehe er es als Gerücht erfährt. Ein neues Glas Bier!“
    Horn bedeckte sein Glas mit der Hand und schüttelte den Kopf. „Wollen Sie mir nun sagen, was Talibrand getan hat?“ forschte er.
    Braithwin zuckte die Achseln. „Das kann ich nicht. Ich kann Ihnen nur sagen, wofür wir ihn für die Bürgerschaft vorgeschlagen haben. Danach machten wir aus seinem Namen und seinem Aussehen ein Geheimnis, damit er seine Arbeit ungehindert fortsetzen konnte.
    Talibrand brachte mir den Beweis dafür, daß der älteste Sohn einer unserer Adelsfamilien durch einen verbrecherischen und eifersüchtigen Rivalen entführt worden war; er machte sich auf die Suche nach dem Jungen, fand ihn, und dabei entdeckte er, daß andere Kinder ebenfalls entführt worden waren. Irgendwelche skrupellosen Raumhändler waren für die Entführung bezahlt worden. Sie waren weit weggebracht worden – noch weiter als Arthworld – und dort färbte man sie blau.“
    „Androiden, nicht wahr?“ Horn lehnte sich atemlos vor, und seine Gedanken rasten. Braithwin warf ihm einen achtungsvollen Blick zu.
    „Genauso war es! Aber Lars Talibrand machte dort nicht halt. Er versuchte, die ganze entsetzliche Geschichte bis zum Ende zu verfolgen. Er entdeckte viele Geschehnisse auf einem Dutzend verschiedener Welten, und in manchen Fällen konnte er sogar die Kinder wieder zu ihren Familien zurückführen. Die Entführungen haben unseren Rat so in Bestürzung versetzt, daß wir nahe daran waren, den Androidenhändlern zu verbieten, je wieder ihre Güter über Creew’n Dith zu verfrachten. Wie sollten wir denn wissen, ob diese Androiden nicht menschliche Kinder waren? Aber Lars Talibrand und sein Bruder stimmten dagegen mit der Begründung – oder ich glaube vielmehr, daß es Jan war – daß es doch nur wenige solcher Fälle sein könnten, denn die Kinder zu entführen und sie als Androiden auszugeben, könnte doch unmöglich geschehen, ohne daß es den Menschen auffallen würde. Außerdem sind wir stark abhängig von den Gebühren und Zöllen, die wir von den Mittelsleuten dieses Handels erhalten, obwohl mir das persönlich gar nicht gefällt. Dennoch, Sie sind von der Erde, und die Erde ist die Bestimmungsstation der meisten Androiden. Sie werden wahrscheinlich anders empfinden.“
    Horn schüttelte langsam den Kopf. „Ich habe Androiden getroffen, die mir besser gefallen als manche Leute meiner eigenen Rasse!“ erklärte er. „Ja, es ist sogar so, wie ich Ihnen bereits sagte, daß ich ohne die Hilfe von Androiden meine Reise gar nicht hätte bewerkstelligen können.“ Dann runzelte er die Stirn. „Es erscheint mir seltsam, daß auch nur wenige Kinder auf diese Weise verschwinden konnten, ohne daß sich die Öffentlichkeit empörte.“
    Braithwin lachte humorlos auf. „Für Sie, der Sie von der Erde kommen, scheint das unmöglich, aber –“ Er faßte mit der Hand auf den Boden neben seinem Stuhl und hob einen elfenbeingelben Schädel auf, dessen Kiefer weit aufgesperrt waren. Der Schädel hatte die Länge eines Unterarmes von der Spitze der Schnauze bis zur Schädeldecke.
    „Dieser Schädel gehörte zu einem wilden Tier, das ich auf meinem eigenen Grund und Boden vor etwa zwei Jahren geschossen

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