TS 40: Die neuen Herrscher
rief:
„Wir wollen Mr. Packard als Führer haben!“
„Ja“, sagte das Lloyd-Mädchen, „wir haben die Nase voll von den Professoren!“
Packards Benehmen wurde weich wie Butter.
„Das ist sehr nett von euch, Mädels, aber natürlich wollen wir alles in richtiger, gesetzmäßiger Form tun.“
Bridger wußte, daß sein Gesicht rot war.
„Keine Mühe!“ schnappte er. „Ich trete zurück!“
„Ich auch!“ dröhnte Scherer.
„Oh, hören Sie zu!“ sagte Packard überfreundlich. „Werden Sie nicht ärgerlich. Ich bin überzeugt davon, daß wir alle nur das tun wollen, was die Mehrheit wünscht. Ich schlage vor, wir veranstalten eine Neuwahl.“
„Ich nominiere Nelson Packard!“
Das war Morelli – natürlich.
„Zugestimmt!“ sagte Toomey.
„Hm.“ Packard sah um sich. „Sind da – äh – andere Nominierungen?“
„Ich nominiere Dr. Henley Bridger!“
Bridger fuhr hoch.
Es war das Pierne-Mädchen – die Lehrerin, die über Sterne Bescheid wußte. Komisch – er hatte sie nicht weiter beachtet seit jener Nacht. Wenn er darüber nachdachte, hatte sie immer an irgend etwas herumgearbeitet. Schön – es ist nett zu wissen, daß man Freunde hat.
„Ich ebenfalls!“ sagte Miss Hansen, die Studienrätin.
Trotzdem war das Ergebnis etwas, was man hatte vorhersehen können. Der neue Führer nahm seine Ernennungen vor – Morelli als Stellvertreter, Toomey als Polizist, Wilson als Sachverwalter. Die Gerichtsbarkeit reservierte er für sich selbst.
Die abgesetzten Professoren überließ man während des Abendessens und für die Nacht sich selbst, obwohl ein paar von den Lehrerinnen zu ihnen herüberkamen, um sich zu unterhalten.
5. Kapitel
Am nächsten Morgen, als die Gruppe weitermarschierte, gingen die Professoren am Ende der Prozession.
„Henley“, sagte Scherer düster, „vielleicht war es nicht besonders klug von uns, so schnell aufzugeben. Wir haben geradeswegs dem Windbeutel in die Hände gespielt. Gott weiß, was jetzt der Gesellschaft passiert!“
Nach einer Weile fuhr er fort:
„Es scheint uns nirgendwo hinzubringen, wenn wir nur dem Fluß folgen. Wie wäre es, wenn du und ich uns etwas nach der Seite schlügen, um die Gegend kennenzulernen? Laß die erregten Gemüter sich abkühlen – vielleicht mögen sie uns wieder, wenn wir zurückkehren!“
Sie machten sich Gedanken darüber und trugen ihren Vorschlag abends am Lagerfeuer vor. Bridger erklärte ihn Packard.
„Jeder halbwegs gute General sendet Scouts aus“, sagte er. „Wenn wir irgend etwas entdecken, sind wir alle besser dran. Wenn nicht, können wir jederzeit zum Fluß zurückkehren und eure Spur aufnehmen. Einverstanden?“
Pilly mischte sich ein.
„Ich würde gerne mitgehen!“
„Wozu, um Gottes willen? Wir werden uns so schnell wie möglich bewegen, um große Strecken zurückzulegen. Du wirst Schwierigkeiten haben mitzuhalten!“
Aber Pilly bestand auf seiner Bitte, und Packard sah eine Möglichkeit, zum erstenmal seine Autorität anzuwenden.
„Ich sehe keinen Grund, warum Dr. Bridger, Professor Scherer und Dr. Pilly keine Erkundungsgruppe bilden sollten. Ich werde froh sein, wenn sie sich für uns die Gegend ansehen!“
Und dir aus den Augen sind, dachte Bridger.
Sie brachen auf, als die Vögel ihr Morgenkonzert anzustimmen begannen. Der Klang war ungefähr der gleiche wie der, an den sie sich aus ihren Tagen erinnern konnten. Offensichtlich hatte die fliegende Fauna sich nicht so radikal verändert wie die auf dem Erdboden.
Bridger trug einen Speer und ein paar andere Utensilien, die er in den Überbleibseln eines Hemdes zusammengebunden hatte. Scherer hatte einen Speer und einen kleinen Koffer, der schrecklich nach geräuchertem Fisch stank. Pilly hatte Pfeile und Bogen.
Sie marschierten zwei Tage angestrengt, ohne ein größeres Tier zu sehen.
Gegen Nachmittag des zweiten Tages stiegen sie einen felsigen Hügel hinauf, um von seinem Gipfel in die Runde zu schauen. Bridger war der erste, der den Kamm erreichte – Scherer und Pilly waren dicht hinter ihm. Bridger sah hinunter.
Sofort zischte er:
„Zurück! Kein Geräusch!“
Sie warfen sich nieder. Bridger zog ein paar Zweige zusammen, um sich zu tarnen, und kroch wieder auf den Kamm.
„Ich weiß nicht, was das für Dinge auf dem jenseitigen Abhang sind – aber sie sehen entschieden zu groß und zu aktiv aus, als daß wir mit ihnen spaßen könnten!“
Den jenseitige Hang des Hügels bildete eine Reihe von Terrassen. An seinem
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