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TS 40: Die neuen Herrscher

TS 40: Die neuen Herrscher

Titel: TS 40: Die neuen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , P. Schuyler Miller
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flott.
    Die Gefangenen bemühten sich in der Zwischenzeit, den Ästen und Zweigen auszuweichen, die dicht über ihre Köpfe dahinstrichen.
    Am späten Abend erreichten sie etwas, was man mit einigem Optimismus als Straße bezeichnen konnte. Es war rauh, mit Steinen bedeckt und mit Gras bewachsen, aber es war eine Straße.
    Bei Sonnenuntergang machten sie halt. Die Affen spannten das Zugschwein aus und banden es an einem Baum fest. Der Wagen wurde von der Straße heruntergezogen, die Gefangenen herausgehoben und auf den Boden gesetzt. Wachen nahmen vor ihnen Aufstellung. Aus den Schachteln und Kisten, auf denen sie gesessen hatten, holten die Gorillas eine Menge von Utensilien und einen Mehlsack hervor. Einer von ihnen zündete ein Feuer an. Grüne Zweige wurden daraufgeworfen, um durch den Rauch die Moskitos abzuwehren. Man hängte einen großen Topf über die Flammen und schüttete einen Eimer Wasser und den Inhalt des Mehlsacks hinein. Ein Gorilla stand am Topf und rührte. Währenddessen beschäftigten sich die anderen mit Arbeiten, die jeweils beim Lagern anfielen. Bridger stellte, fest, daß sie keine Barrikade errichteten; offensichtlich hatten diese Waldgiganten von den übrigen Tieren nichts zu befürchten.
    Später wurde der Topf vom Feuer entfernt, die Affen setzten sich um ihn herum und begannen, mit langen, hölzernen Löffeln zu essen. Danach brachte einer den Topf zu den Gefangenen und fing an sie zu füttern.
    Der erste, der etwas davon abbekam, war Morelli. Er schnüffelte, nahm einen Mundvoll, schluckte und verzog sein Gesicht.
    „Hafermehl!“ knurrte er.
    Pachard brummte ihn an.
    „Hör auf zu reden und iß das Zeug! Nach diesem ewigen Fisch würde ich selbst ein rohes Stachelschwein verspeisen. Hafermehl enthält Vitamine!“
    Sie aßen, was man ihnen gab, und tranken Wasser, das man ihnen in Bechern reichte.
    Danach brachte einer der Affen plötzlich vier massive Halsbänder aus Leder zum Vorschein und legte sie vieren von ihnen um.
    „Oho!“ sagte Wilson. „Jetzt werden wir endlich wissen, wie Struppi sich fühlt, wenn er kurz vor der Nacht noch einmal spazierengeführt wird!“
    Es war genauso, wie er sagte. Während die Gefangenen – jeweils vier – neben der Straße auf und ab geführt wurden, zogen die übrigen Affen riesige Tonpfeifen hervor und zündeten sie an. Der Rauch roch nach Tabak, aber es mußte ein Tabak sein, der stärker war als alles, was die Leute bisher gekannt hatten.
    Packard murmelte:
    „Ich wäre nicht erstaunt, wenn jetzt einer von ihnen singen würde!“
    Er hatte seinen Satz kaum zu Ende gesprochen, als einer der Affen, der seinen Rücken gegen einen Baumstamm gelehnt hatte, seine Pfeife ausschlug, rhythmisch gegen seine Brust trommelte und Geräusche auszustoßen begann, die etwa wie Jodeln klangen. Die anderen Affen lagen zunächst schweigend rund um das Feuer, dann schlossen sie sich jedoch dem Gesang an. Für die Gefangenen gab es keinen Zweifel, daß sie vor der Harmonie des Affenkonzertes davongelaufen wären, wenn sie eine Möglichkeit dazu gehabt hätten.
    Als das Konzert endete, war es längst dunkel. Die letzten Gefangenen waren spazierengeführt worden. Die Gorillas breiteten Felle auf dem Boden aus und setzten sich darauf. Sie warfen dicke Decken über ihre Schultern, beugten ihre Köpfe nach vorn auf die Brust und schliefen sitzend ein. Ein Gorilla blieb im Schneidersitz auf dem Wagen hocken und verriet durch das zeitweilige Aufglimmen seiner Pfeife, daß er Wache hielt.
    Die Gefangenen schliefen schlecht – bis auf Scherer, dem das Ganze nichts auszumachen schien.
    Die Gorillas waren vor Sonnenaufgang wieder auf den Beinen.
    „Es ist fürchterlich“, beklagte sich Franchot, als eine schwarze Pfote ihn völlig unzeremoniell auf die Beine riß. „Bevor wir in ihre Hände gefallen sind, wolltet ihr Knaben mich nicht schlafen lassen, und jetzt sind die Affen auch nicht besser.“
    Die Affen verschwendeten keine Zeit. Sie gaben den Leuten Stücke einer Art Nußbrot in den Mund, schleppten sie wieder auf den Wagen, spannten das Schwein an und waren unterwegs, bevor die Sonne sich über den Horizont erhob.
    Nach ein paar Stunden wurde die Straße glatter – der Wagen fuhr schneller. Sie fuhren einen ganzen Tag lang mit einer kurzen Mittagspause.
    Das Zugschwein trottete stumpfsinnig vor sich hin, der Wagen holperte über Steine, die auf der Straße lagen, und die Laternen, die gegen Abend angezündet und an die vier Wagenpfosten gehängt wurden,

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