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TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS

TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS

Titel: TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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Observatorium – das einzige jenseits von Callisto. Sie war der nächste Nachbar von X.
    Die Tombaugh-Sternwarte starrte X. dem zehnten Mitglied des Solarsystems, praktisch ins Gesicht.
    Das erste Studienprogramm der Station war eine ausgedehnte Untersuchung der Polarisation des Lichts von X mit photoelektrischen Methoden. Kate erinnerte sich gelesen zu haben, welche Erregung das daran anschließende zweite Programm in wissenschaftlichen Kreisen hervorgerufen hatte, das sich mit der Messung von Sternparallaxen beschäftigte. Die Tombaugh-Station hatte dieses Programm gemeinsam mit einem älteren Observatorium auf dem irdischen Mond durchgeführt. Jetzt besaß Tombaugh ein riesiges Radioteleskop, gemeinsam mit einem Sechzehn-Zoll-Astrograph und einem Vierundzwanzig-Zoll-Reflektor, und Kate schien sich sogar an eine Schmidt-Kamera zur Kometenbeobachtung erinnern zu können. Die Tombaugh war ein ausgezeichnetes Observatorium für die einsame Wacht; sie lag auf einer Felsspitze hoch über der erstickenden Atmosphäre des Pluto. Eine Handvoll Männer, die sich der Wissenschaft geweiht hatten, und ihre kooperierenden Regierungen fochten einen wilden Kampf mit der Natur, um es zu unterhalten und die Wache auszudehnen.
    Pluto selbst war eine grausame, unbewohnbare Welt. Viertausend Meilen im Durchmesser, besaß sie nichts anderes als eine niedrige, dichte Atmosphäre aus eisigem Wasserstoff und Helium, gefrorene Methanmeere und einen felsigen Kern. Es war eine zum größten Teil unerforschte und nicht kartographierte Welt: leblos, öde und für den Menschen nahezu nutzlos. Die Sonne stand als kleiner, aber heller und auffälliger Stern am Himmel. Die vorherrschende Temperatur von fast zweihundert Grad Celsius unter Null entmutigte jede Aktivität, ausgenommen eine: den Betrieb der Sternwarte. Die Sternwarte studierte X.
    X war der achte Trans-Neptun. Er hatte die fünffache Masse der Erde und lag zwölf astronomische Einheiten jenseits von Pluto.
    Der neue Planet, der bis jetzt noch keinen Namen trug, war erst vor zehn Jahren entdeckt worden. Wie Pluto ein Jahrhundert zuvor, nannte man ihn zweckmäßigerweise X, und wie Pluto hielt man ihn für die äußerste Grenze des Sonnensystems. Aber er war nicht wie Pluto auf einer photographischen Platte entdeckt worden. Einem brasilianischen Radaringenieur an Bord eines umherkreuzenden Patrouillenschiffes kam die verwirrende Ehre zu, die neue Welt entdeckt zu haben – den echten Trans-Neptun, der ein Jahrhundert vor seiner Geburt vorausgesagt worden war. X kreiste langsam und phlegmatisch auf einem riesigen Bahnkreis mehr als anderthalb Milliarden Kilometer jenseits von Pluto, und die Skeptiker gestanden bereits, daß sie keinen Grund dafür sahen, ihn jemals erreichen zu müssen.
    X besaß eine kaum erwähnenswerte Albedo und die vorausgesagte riesige Größe, zusammen mit niedriger Dichte, ferner wie alle äußeren Planeten eine kalte und tödliche Atmosphäre und schließlich wenigstens vier Monde. Der äußerste Mond, der die Mutterwelt in einer Entfernung von mehr als viereinhalb Millionen Kilometer umkreiste, war als nächste Stufe zu den Sternen vorgeschlagen worden.
    Vor zehn Jahren also stolperte der Brasilianer über den aufsehenerregenden Fremden, krönte damit Lowells Geist, versetzte jedoch damit den Anhängern des Bode’schen Gesetzes den entscheidenden Tiefschlag. Fast unmittelbar zur gleichen Zeit wurde die Tombaugh-Station auf Plutos emporragender Felsspitze errichtet, um den Fremden zu studieren. Näher konnte man mit den wissenschaftlichen Geräten beim besten Willen nicht mehr an ihn heran. X bildete den Mittelpunkt jeder wissenschaftlichen Diskussion, aber die Tombaugh zog die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich.
    Auf verschiedenen internationalen Tagungen war die Frage diskutiert worden, ob die Tombaugh jetzt, da sie nicht mehr von unmittelbarem Nutzen war, abgebaut und aufgelöst werden sollte.
    Pluto und sein einsames Observatorium entfernten sich rasch von X und ließen den neuen Planeten in ferner Dunkelheit hinter sich zurück, aber ein zweiter und wichtigerer Beweggrund lag in der langgestreckten Ellipsenbahn, die Tombaughs Heimatwelt beschrieb. Denn während eines Zeitraums von etwa vierzig Jahren bildete Pluto effektiv den achten Planeten von der Sonne aus, anstatt den neunten. Seine eigenartige Flugbahn hatte ihn die Bahnellipse des Neptun kreuzen lassen, so daß er sich jetzt innerhalb jener befand. Dadurch war er den bewohnten Welten

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