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TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS

TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS

Titel: TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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Magen umdrehte. Sie hatte das quälende Gefühl, rasch hochgehoben zu werden, am Ende einer Kette hin und her zu schwingen und dann fallen gelassen zu werden. Der Fall endete mit einem jähen Ruck und einem lange nachbauenden metallischen Klacken, woraus sie schließen konnte, daß das Raumfahrzeug an Bord der Trägerrakete gehievt worden war.
    „Jetzt?“ fragte sie gespannt.
    „Noch nicht. Hören Sie.“
    Kate lauschte, aber es vergingen Minuten, ohne daß etwas geschah. Sie spürte, daß irgendwo in ihrer Nähe schwere Motoren liefen, und ihr aufgeregter Pulsschlag schnellte hoch, wie um sich den rhythmischen Schwingungsgeräuschen anzupassen. Wieder trat eine längere Pause ein, und dann vernahm sie einen zweiten metallischen Schlag, der diesmal jedoch entfernter schien.
    „Ein zweiter Blecheimer auf der anderen Seite. Wegen des Gleichgewichts“, gab Webb kund. „Es werden also zwei von uns aufsteigen.“
    „Besteht die Gefahr einer Kollision?“
    „Natürlich nicht. Verschiedene Kreisbahnen.“
    Sie stand im Begriff, eine weitere Frage zu stellen, als sie ein schrilles Heulen unterbrach – ein quälendes Wimmern, das die doppelte Schiffshülle durchbohrte. Unter dem unheimlichen Gespenstergesang erschauernd, wand sie sich in der Koje, während der Heulton an Intensität zunahm und auf eine alarmierende Höhe emporkletterte. Urplötzlich endete er in einer krachenden Explosion, die das Schiff von Bug bis Heck erschütterte.
    „Jetzt“, rief Webb gelassen.
    Eilig schob sie sich tiefer in den Van-Allen-Sack und zog ihn sich über den Kopf. Eine Reihe von Explosionen rüttelten den Blecheimer, und sie fühlte, daß er stieg. Er schien sich mit behäbiger, phlegmatischer Langsamkeit zu erheben, als ob er sich nur ungern von der Erde löste, und sie empfand für kurze Zeit Besorgnis. Was, wenn er zurückfiel? Würden sie zerschmettern?
    Das Zeitlupentempo der Bewegung ängstigte sie noch immer, als plötzlich ein harter, brutaler Schlag auf ihren Magen krachte. Der Atem stockte ihr, und ein lautes Singen in den Ohren warnte sie sekundenlang. Trotz ihrer ausgezeichneten Kondition verlor sie das Bewußtsein. Es war eine kindische und ärgerliche Schwäche, und sie kämpfte gegen die Schwärze an, die sich auf sie herabsenkte. Sie verlor den Kampf.

 
8. Kapitel
     
    IrvinWebb kauerte auf dem Deck, den Rücken gegen die gekrümmte Steuerbordwand gestützt und sah zu, wie die junge Frau im Strahlungssack das Bewußtsein wiedererlangte. Die lärmende Trägerrakete, die sie in einen Orbit geschleudert hatte, war schon lange verschwunden, um zur Erde zurückzukehren, und in der winzigen Kabine herrschte verhältnismäßige Ruhe. Webb amüsierte sich über die Frau.
    Sein Passagier wand sich unbehaglich im Sack, streckte die langen Beine aus, um den Krampf loszuwerden, und schob dann vorsichtig die Hände durch die Öffnung am Oberteil. Einen Moment später wurden die Falten des Schlafsacks zur Seite gesogen, und ihr stark geschminktes Gesicht erschien. Sie spähte in kurzer Verwirrung in der Kabine umher und entdeckte dann Webb, der sich auf das Deck flegelte. Er trug nicht mehr, als verblichene Khaki-Shorts und magnetische Schuhe.
    „Was tun Sie außerhalb der Koje?“ rief Kate Bristol.
    „Was tun Sie im Sack?“ konterte Webb.
    Sie war noch immer benebelt und schüttelte den Kopf, bis sie klar sehen konnte. „Sie haben gesagt, ich sollte mich verkriechen, wenn die Motoren zu arbeiten beginnen.“
    „Wenn meine Motoren zu arbeiten beginnen.“ Er amüsierte sich köstlich über sie und gab sich keine Mühe, es zu verbergen. „Nicht die Motoren der Trägerrakete.“
    Sein Benehmen ärgerte sie, und sie versuchte krampfhaft, sich aufzurichten, wobei sie vergaß, daß sie in der Koje festgeschnallt war.
    „Liegenbleiben“, befahl Webb. „Wir sind auf der Kreisbahn.“
    „Mein Magen schmerzt“, erwiderte sie kläglich. Sie wollte schon fragen: ,Wo bin ich?’ oder ,Wo sind wir?’, erkannte jedoch noch rechtzeitig, wie sinnlos die Fragen waren. Sie befanden sich irgendwo über der Erde, aber offensichtlich weniger als sechshundertfünfzig Kilometer hoch. Sie sagte statt dessen: „Es tut mir leid, daß ich Sie mißverstanden habe. Ich hätte wissen sollen, daß uns die Trägerrakete nicht durch die Van-Allen-Strahlungsgürtel tragen kann. Wir sind natürlich im Orbit. Aber wo dort?“
    „Wir nähern uns dem Perigäum. Wir werden es überschreiten und dann die Kletterpartie beginnen. Bleiben Sie im

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