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TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS

TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS

Titel: TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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Radarschirm, aber das Geisterbild war noch immer vorhanden, unverändert wie zuvor.
    „Was soll ich senden?“ fragte Kate. „Und an wen?“
    Webb drückte den Sendeknopf und diktierte eine Meldung. Kate tippte sie gehorsam auf den Tasten, und er grunzte zufrieden.
    XANTHUS AN TORKON: GEISTERBILD HIER UNVERÄNDERT. NICHT RADAR, NICHT FERNSCHREIBER. X
    „Was heißt Torkon?“ fragte sie.
    „Der Kontrollturm: Toronto-Kontrolle.“
    „Und X bezeichnet das Ende der Nachricht?“
    „Stimmt.“
    Eine Glocke schlug im Inneren der Maschine an, und kurz darauf traf die Antwort ein:
    TORKON AN XANTHUS: GEISTERBILD ÜBERALL UNVERÄNDERT. WER SENDET? X
    Kate blickte überrascht auf.
    Webb erklärte: „Sie kennen meine Schreibgeschwindigkeit. Zwei Finger. Sie müssen ziemlich verdutzt sein. Sagen Sie ihnen, daß Sie in meinem Namen gesendet haben und schalten Sie dann ab.“ Damit verließ er die Kabine und ging nach unten.
    Kate tat, was er ihr aufgetragen hatte, und knipste den Fernschreiber dann aus. Sie verharrte einen Moment lauschend, aber es kamen keine Arbeitsgeräusche mehr aus den unteren Regionen des Schiffes. Anscheinend war die Fracht fertig verladen. Gemächlich kletterte sie in die Koje zurück, schob sich in den Van-Allen-Sack und schnallte sich fest.
    Es dauerte über eine Stunde, bis Webb zurückkehrte.
    Als er endlich erschien, geschah dies in seiner üblichen überstürzten Eile, und mit seinem Erscheinen trat Leben in das Schiff. Beide fühlten und hörten einen schweren, heftigen Stoß von den unteren Regionen, und im nächsten Augenblick setzte sich das Raumfahrzeug langsam in Bewegung. Webb hetzte in die Kabine, schlug die Luke hinter sich zu und verschloß sie geräuschvoll. Er hatte zwei Spulen mit Lochstreifen bei sich, die er rasch und geschickt in den klotzigen Autopiloten in der Mitte des Decks einspannte. Damit fertig, rannte er in den Toilettenraum, um die Spülklappen zu überprüfen, und kam dann wieder herausgeeilt, wobei er die neue Tür vergaß. Als sie ihm einfiel, mußte er umkehren; während er sie verbittert schloß, glaubte Kate ihn einen unterdrückten Fluch murmeln zu hören. Webb setzte den Fernschreiber in Betrieb, warf einen finsteren Blick auf das Geisterbild des Radarschirms und ließ die Druckpumpe anlaufen. Innerhalb weniger Sekunden hatte sich die winzige Raumkabine in einen Ort turbulenten Lärms verwandelt.
    Webb unterzog das Schaltpult einer letzten Inspektion und schien zufrieden. Er schob sich in die Koje unter ihr. Das Schiff wackelte schwerfällig hin und her.
    „Anschnallen“, rief er.
    „Schon getan. Warum bewegen wir uns?“
    „Traktoren. Sie ziehen uns über das Feld zur Trägerrakete.“
    „Wie hoch wird uns denn die Trägerrakete emportragen?“
    „Etwa dreißig Kilometer. Dann schleudert sie uns weg.“
    Dreißig Kilometer. Der unglückliche Singleton war ungefähr in dieser Höhe umgekommen. Warum hatte sich der Mann zu dieser Zeit nicht in seiner Koje aufgehalten? Sie schob den beunruhigenden Gedanken beiseite. „Wir gehen auf eine Kreisbahn, nicht wahr?“
    „Einmal um die Erde“, erwiderte Webb. „Die Trägerrakete wird uns in einen Orbit setzen, aber wenn wir uns beim zweitenmal dem Apogäum nähern, sind wir auf uns selbst angewiesen.“
    „Herrscht dabei immer so viel Lärm?“
    „Daran gewöhnt man sich. Wenn Sie eine Woche inmitten des Kraches leben, werden Sie jedes Flüstern verstehen können.“ Er tippte mit dem Finger gegen ihr Rückgrat und sagte: „Dort oben gibt es zwei Strahlungsgürtel. Vergessen Sie das nicht. Zwei!“ rief er eindringlich. „Ziehen Sie den Sack über Ihren Kopf, sobald die Motoren zu arbeiten beginnen. Sie werden schon merken, wenn es soweit ist. Sie werden es hören und fühlen. Halten Sie Ihren Kopf unter dem Schutzstoff und kommen Sie erst dann wieder hervor, wenn wir die zweite Zone hinter uns haben. Sie ist fast sechseinhalbtausend Kilometer stark und ein kaltblütiger Totschläger. An Ihrem Kopfende befindet sich ein Summer. Wenn er das zweite Mal verstummt, haben wir es überstanden.“
    Die Traktoren schleppten das Raumschiff eine endlose Distanz über das Feld und hielten schließlich an, als Kate schon zu überlegen begann, ob sie den ganzen Weg bis zur Tombaugh kriechen würden. Von weit über ihr kam ein Geräusch, und dann schlug jemand auf dem Boden einen respektlosen Trommelwirbel auf der Außenhülle. Dann wurde das Schiff in eine heftige, schwingende Bewegung versetzt, bei der sich fast ihr

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