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TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS

TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS

Titel: TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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beträchtlich näher gerückt, wodurch wiederum die Errichtung und Bemannung der Station erleichtert worden war. Wenn sie ihre äußersten Kräfte zusammennahmen, konnten solch kleine Frachter wie Webbs Blecheimer den exzentrischen Wanderer gerade noch erreichen. Aber jetzt, in den Sommermonaten des Jahres 2009, näherte sich Pluto rasch dem Ende seines Besuchs. Innerhalb kurzer Zeit würde er Neptuns Bahnellipse ein zweites Mal kreuzen und dieses Mal weit zurückweichen, um zu seinem großen Schwung um die Sonne anzusetzen.
    Sollte also die Tombaugh verschrottet werden? Oder – und das war natürlich verlockender – sollte man sie (mit ungeheuren Unkosten) mit Robotmaschinen ausrüsten, die während des bevorstehenden, zweihundertachtundvierzig Jahre dauernden erdfernen Fluges des Planeten automatisch Himmelswacht hielten?
    Webbs „Bürokraten“ hatten im letztmöglichen Moment gehandelt. Sie hatten sich für die kostspielige Lösung entschieden.
    Noch immer mißgestimmt, kletterte Kate Bristol die Leiter zur winzigen Kabine hinauf.
    Die Tombaugh befand sich eine unvorstellbare Distanz entfernt. Die Reise würde viele Wochen und Monate dauern, und sie war gezwungen, sie mitzumachen.
    Es war ein trauriger Witz gewesen, als sie dem Inspektor erklärt hatte, sie würde Webb bis zur Tombaugh-Station hetzen.

 
7. Kapitel
     
    Das Geräusch eines fallenden Schraubenschlüssels weckte sie aus ihrem leichten Schlummer. Kate wandte sich hastig um und sah Webb, der das Radargerät auseinandernahm.
    „Was ist denn los?“
    „Mit dem Ding stimmt was nicht“, antwortete er und fuhr in seiner Arbeit fort. Ein Transformator löste sich aus dem Inneren und flog mit einem Krachen aufs Deck. In mühsamer Arbeit wurde er durch einen neuen ersetzt.
    Webb schloß das Gehäuse und steckte das Radarkabel in eine Buchse. Dann schaltete er das Gerät ein. Er blickte auf den Schirm und brachte seine Verbitterung zum Ausdruck. „Ich wünschte, Jimmy Cross wäre hier. Das ist sein Salat.“
    Kate strampelte sich aus ihrem Van-Allen-Sack, verließ die Koje und gesellte sich zu ihm. Ein unsteter, wirrer Schimmer wehte auf dem Radarschirm hin und her.
    „Irgendwo ist ein Kurzschluß“, klagte er. „Jedes Radargerät auf dem Flugfeld empfängt dieses Geisterbild. Sie haben mir schon die Hölle heiß gemacht.“
    „Wieso geben sie Ihnen die Schuld?“
    „Der Witzbold, der für ihren Entstördienst verantwortlich ist, behauptet, daß die Interferenz von irgend etwas in meinem Blecheimer verursacht wird. Er hat eine Art Peilung vorgenommen.“ Webb hob den ausgebauten Transformator auf und untersuchte ihn sorgfältig. „Jetzt habe ich gutes Geld hinausgeworfen, um einen neuen zu kaufen. Jener Spaßvogel hat Stein und Bein geschworen, daß hier ein Kurzschluß drin sei. Dummkopf!“
    Kate blinzelte und fragte dann: „Könnte es jener heiße Ziegelstein sein, den Sie an Bord genommen haben?“
    Webb schüttelte den Kopf. „Der Kontrollturm hat daran auch gedacht; sie haben mir einen AEC-Mann heruntergeschickt, um nachzusehen. Er konnte nichts entdecken. Der Ziegelstein ist nicht aus seiner Verpackung herausgenommen worden, und die Abschirmung des Ofens ist sauber und dicht.“ Webb verstaute den gebrauchten Transformator in der Packschachtel des neuen und brachte sie im Ersatzteilschrank unter. „Der Witzbold hat auch meinen Fernschreiber in Verdacht gehabt, aber er spinnt. Das Ding ist seit dem gestrigen Test nicht mehr eingeschaltet worden.“
    Kate zeigte ihre Verwunderung und sah sich im vollgepackten Mittelgang um. „Ich hatte keine Ahnung, daß Sie einen Fernschreiber besitzen.“ Einen Moment später entdeckte sie das Instrument – ein klobiges Gebilde, das zwischen zwei anderen Ausrüstungsstücken eingekeilt war. Sie ging darauf zu und betrachtete die kleine Tastatur.
    „Sie werden in den meisten Blecheimern benützt“, sagte Webb säuerlich. „Sprechfunk ist für uns zu teuer. Zu schwer und zu kostspielig.“
    „Reichen Fernschreiber über große Entfernungen?“
    „Besser als Sprechfunk beim Auftreten von Sonnenflecken.“ Er warf einen Blick auf ihre bloßen Finger, die auf der Tastatur lagen.
    „Ich hatte keine Ahnung, daß sie so winzig klein sein können, aber an Bord muß man ja überall Platz sparen, nicht wahr? Darf ich Ihre Maschine ausprobieren? Bitte! Vielleicht kann ich Ihnen irgendwie zur Hand gehen.“
    Webb zögerte und schaltete den Fernschreiber dann ein. Er sah über die Schulter auf den

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