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TS 49: Der Weltraumarzt

TS 49: Der Weltraumarzt

Titel: TS 49: Der Weltraumarzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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die Rampe empor. Schon nach wenigen Augenblicken erschienen sie wieder.
    „Diesen ersten Mann hat er nicht wach bekommen“, sagte eine besorgte Stimme. „Das gefällt mir gar nicht.“
    „Er sagt, es sei nicht die Seuche.“
    „Wenn er das sagt, dann stimmt es“, schnappte die befehlsgewohnte Stimme, „er muß es ja wissen, denn er hat schließlich die Seuche erfunden.“
    Calhoun, wohlverborgen hinter dem gigantischen Stützpfeiler des Landegerüstes, sagte ganz leise zu sich selbst:
    „Aha!“
    „Aber, überlegt doch mal“, sprudelte eine von Angst geschüttelte Stimme. „Hier in der Stadt waren Ärzte, als wir ankamen. Vielleicht sind ein paar von ihnen davongekommen. Vielleicht hatten sie irgendeine Art von Keim, den sie jetzt auf uns loslassen, um uns fertigzumachen.“
    Die Kommandostimme fuhr mit schneidender Schärfe dazwischen, aber schon brach das Stimmengewirr einer erregten, unverständlichen Diskussion aus. Die Eindringlinge fürchteten sich erheblich, das war deutlich zu merken. Normalerweise wären sie nie auf den Gedanken gekommen, daß irgend jemand versuchen sollte, sie in voller Absicht krank zu machen und auf diese Weise auszuschalten. Aber sie selbst waren ja eben deshalb hier, um die menschlichen Überbleibsel einer derartigen Krankheit vollends zu beseitigen. Das Wesen einer solchen Art von Bedrohung ging über ihren Horizont. Sie waren nur allzu bereit gewesen, ihren Gewinn aus der Situation zu ziehen, solange sie dabei für sich selbst nicht das geringste zu befürchten hatten. Aber jetzt sah es so aus, als ob irgendeine rätselhafte Erkrankung sich ihre Opfer auch aus ihren eigenen Reihen holte. Der naheliegende Schluß, es handle sich dabei um die Seuche, von der man ihnen erzählt hatte, daß sie ihnen nichts tun könne, verfehlte nicht seine Wirkung. Einige aus ihren Reihen waren bereits nur noch zitternde Nervenbündel.
    Wie gejagt hetzte der Wagen davon, weg von dem Raumschiff. Er hielt längere Zeit vor dem Kontrollgebäude. Dort gab es eine erregte Auseinandersetzung. Schließlich fuhr der Wagen endgültig ab.
    Calhoun zwang sich, zwanzig Minuten verstreichen zu lassen. Sie kamen ihm vor wie eine kleine Ewigkeit. Dann lud er sich den Mann auf, den er zusammen mit seinen lautstarken Trinkkumpanen auf der nächtlichen Straße kampfunfähig gemacht hatte. Die Uniform des anderen hatte er über seine Kleider gezogen, und der Besitzer lag jetzt, nur mit der Unterwäsche bekleidet, in einer Toreinfahrt. Dort würde man ihn gelegentlich finden.
    „So, jetzt werden wir uns die Einladung in das Schiff verschaffen – und in das Laboratorium, Murgatroyd! – Komm mit!“
    Er ging auf das mächtige, in unheimlichem Schweigen daliegende Raumschiff zu.
    Dessen gewaltige Ausmaße kamen erst richtig zur Geltung, als er unter der Wölbung der Kugel auf die vom äußeren Schleusentor gebildete, noch immer ausgefahrene Rampe zuschritt. Er trampelte die schiefe Ebene aus Metall empor und betrat die Schleusenkammer. Dort hämmerte er an die innere Tür und rief:
    „Da ist schon wieder einer! Bewußtlos wie die anderen! Was soll ich mit ihm machen?“
    Wie an der Außenseite, so würde es auch in der Schleusenkammer Mikrophone geben. Seine Stimme brauchte also nicht bis zum Kontrollgebäude zu dringen, aber andererseits konnte er nicht gut unnatürlich leise sprechen. Also gab er seinen Worten einen erregten Klang.
    „Ich habe hier einen dritten Mann, der genauso weg ist, wie die anderen! Was soll ich mit ihm machen?“
    Eine metallische Stimme bellte wütend:
    „Warten!“
    Calhoun wartete. Man hatte nacheinander zwei bewußtlose Männer gebracht. Das zweitemal war die Gruppe der Träger schon in viel größerer Angst gewesen, als beim erstenmal. Also erschien es nur natürlich, daß ein dritter Bewußtloser nicht von einer ganzen Gruppe besorgter Gefährten begleitet würde. Viel wahrscheinlicher und unauffälliger mußte es erscheinen, wenn nur ein einzelner Mann sich der vermuteten Ansteckungsgefahr aussetzte.
    Hinter der inneren Schleusentür hörte er näherkommende Schritte. Die Tür schwang auf. Eine Stimme schnarrte:
    „Bring ihn herein!“
    Der Mann, der gekommen war, um das Schloß der Innenschleuse zu öffnen, hatte sich schon wieder umgedreht und kehrte ihm den Rücken zu. Calhoun folgte ihm in das Schiff hinein. Murgatroyd trottete furchtsam hinter Calhoun drein, fast zwischen seinen Beinen. Klickend schloß sich das Schleusentor. Der Mann im weißen Laborkittel schlurfte

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