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TS 49: Der Weltraumarzt

TS 49: Der Weltraumarzt

Titel: TS 49: Der Weltraumarzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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Seuche!“
    Nichts rührte sich. Der Mann brüllte lauter. Ein anderer hämmerte gegen das dicke Metall des äußeren Luftschleusentores.
    Plötzlich schrie eine Stimme aus den Außenlautsprechern: „Was ist los?“
    Alle versuchten gleichzeitig zu reden. Eine barsche Stimme gebot Schweigen. Das Stimmengewirr verstummte. Die Kommandostimme bellte ihren Bericht. Jeden einzelnen Punkt hätte Calhoun niederschreiben können, ehe er ausgesprochen wurde. In der Vermittlungszentrale der Stadt war ein Mann auf Posten gewesen. Anrufe von verschiedenen Stellen der Stadt, wo sich Stützpunkte der Eindringlinge befanden, wurden von einer bestimmten Zeit an nicht mehr vermittelt. Es wurde jemand zu der Zentrale geschickt, um die, Ursache herauszufinden. Der Mann am Schaltpult wurde bewußtlos aufgefunden. Allem Anschein nach hatte ihn die Seuche befallen. Es sei zu vermuten, daß die immunisierenden Spritzen bei ihm versagt hätten.
    Die scharfe Lautsprecherstimme wetterte:
    „Unsinn! Bringt den Mann herein!“
    Einige Sekunden später krachte die Tür der Schleuse auf, klappte nach außen und senkte sich als Rampe auf den Boden hinab. Die Männer zerrten eine schlaffe menschliche Gestalt aus dem Wagen und schleppten sie die Rampe empor zu der nunmehr geöffneten Schleusentür. Dann verschwanden sie im Innern.
    Eine Zeitlang geschah nichts, nur ein einzelner Mann rannte sofort wieder heraus und wischte die Hände unablässig an der Uniform ab. Es war ihm anzusehen, welche entsetzliche Angst er hatte, daß die Berührung seines bewußtlosen Spießgesellen ihm die Ansteckung mit der Seuche gebracht haben könnte.
    Nach einer Weile taumelte ein zweiter Mann heraus. Er zitterte am ganzen Leib. Dann polterten alle anderen die Rampe herunter. Die barsche Stimme sagte kalt und scharf:
    „So, nun wird er herausbringen, was mit ihm los ist. Die Seuche kann es einfach nicht sein. Wir sind alle geimpft. Die Sache ist also in Ordnung. Vielleicht ist ihm schwach geworden oder so etwas Ähnliches. Schluß jetzt mit dem Theater! Von Sterben kann keine Rede sein, also benehmt euch nicht wie alte Weiber! Jeder Mann zurück auf seinen Posten! Für den Fall, daß sich einer drücken will – und zu eurer Beruhigung – werde ich jetzt einen Namensappell ansetzen!“
    Calhoun hörte es mit Befriedigung. Das innere Schleusentor schloß sich zischend, aber das äußere blieb als Rampe liegen. Der Wagen holperte fort, hielt am Kontrollgebäude kurz an, wo einige Männer ausstiegen, und verschwand dann in der Entfernung. Er benutzte jene Straße, aus der er vorhin aufgetaucht war.
    „Der Mann, den ich außer Gefecht gesetzt habe“, sagte Calhoun trocken zu Murgatroyd, „macht ihnen keinen besonders günstigen Eindruck. Sie hoffen, daß es sich nur um einen Unfall handelt. Na, wir werden ja sehen. Aber dieser entschlossene Herr befiehlt einen Namensappell. Bei dieser Gelegenheit wird er dann aber etwas feststellen, was der inneren Ausgeglichenheit ihrer edlen Seelen einen bösen Stoß versetzen wird!“
    „Tschie“, piepste Murgatroyd, hörbar tief beeindruckt.
    Dann war es wieder still.
    Es verging eine halbe Stunde, dann erhellte sich der Boden beim Kontrollgebäude, als ob auf der abgekehrten Seite des Hauses Türen geöffnet worden wären und Licht aus erleuchteten Räumen ins Freie fiele. Einige Minuten später erschien ein beweglicher Lichtpunkt. Er verschwand und tauchte wieder auf wie die Lampen des ersten Wagens.
    „Ha!“ sagte Calhoun befriedigt. „Jetzt haben sie nachgeprüft und den Eindringling gefunden, den wir mitten auf der Straße zurückließen. Das haben sie mit dem Sichtsprecher hierhergemeldet. Vielleicht haben sie auch gleich die beiden anderen Vermißten mitgemeldet. Einer von ihnen schlummert an deiner Seite, Murgatroyd. Man darf vermuten, daß die Herrschaften im Augenblick leicht verstört sein dürften.“
    Der Wagen flitzte zum Kontrollgebäude und bremste. Einige menschliche Gestalten warteten dort auf ihn. Nach einem Aufenthalt von wenigen Sekunden brauste das Fahrzeug weiter und hielt unmittelbar am Fuße der geöffneten Schleusentür wieder an. Die barsche Stimme hechelte:
    „Da ist noch einer! Wir bringen ihn rein.“
    Verärgert krächzte der Lautsprecher:
    „Na schön, meinetwegen. Aber der erste Mann hat nicht die Seuche. Seine Grundumsatzrate ist normal. Die Seuche kann es also auf keinen Fall sein!“
    „Trotzdem, hier bringen wir den nächsten!“
    Die Gestalten wuchteten eine zweite schlaffe Bürde

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