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TS 52: Der Weltraumarzt und die Seuche von Dara

TS 52: Der Weltraumarzt und die Seuche von Dara

Titel: TS 52: Der Weltraumarzt und die Seuche von Dara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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Überfluß. Mehrere hunderttausend Tonnen Getreide lagerten in Raumschiffen und kreisten um den Planeten. Die einen hatten Sorgen mit den Überschüssen und die anderen mußten stehlen, um nicht zu verhungern. Zweifellos würden die Bewohner des Weald die Jagd auf die von ihnen selbst nicht benötigten Rinder als Diebstahl bezeichnen.
    Es war wirklich kein Wunder, daß die Darianer auf Orede keinem trauten und keine Antwort auf Calhouns Warnung gaben. Die Darianer waren von ihren Nachbarn verraten und abgeschrieben worden.
    Calhoun grübelte und grübelte. Murgatroyd gähnte, kroch in sein ausgepolstertes Loch und rollte sich müde zusammen. Calhoun beneidete seinen kleinen Gefährten um diese Ruhe, denn die rastlosen Gedanken ließen ihn keinen Schlaf finden.
    Einige Zeit später hörte er Geräusche, die ihm nicht vertraut waren, die nicht in die übliche künstliche Geräuschkulisse paßten. Neugierig richtete er sich auf und lauschte. Er wußte, daß von draußen kein Geräusch ins Schiff dringen konnte, daß die Ursache im Schiff selbst liegen mußte.
    Sehr bald erkannte er die Ursache der fremdartigen Geräusche, stand auf und klopfte an die Tür zur Schlafkabine. Sofort verstummten die Geräusche.
    „Kommen Sie heraus, Maril!“
    „Es ist alles in Ordnung“, hörte er das Mädchen sagen, aber ihre Stimme zitterte dabei. „Habe ich Sie gestört?“ fragte sie nach einer Weile. „Ich hatte einen bösen Traum.“
    „Es wäre zu schön, wenn Sie gelegentlich mal die Wahrheit sagten“, antwortete Calhoun. „Kommen Sie schon, Maril!“
    Calhoun hörte, wie sie sich in der Schlafkabine bewegte und drängte nicht mehr. Nach ein paar Minuten öffnete sie die Tür und kam heraus. Sie sah verweint aus, baute aber gleich vor, indem sie sagte: „Ich sehe etwas verschlafen aus. Hoffentlich stört Sie das nicht.“
     „Machen Sie mir doch nichts vor!“ sagte Calhoun ärgerlich. „Sie haben nicht geschlafen, sondern hellwach auf dem Bett gelegen. Und geweint. Ich weiß nicht warum, aber vielleicht sagen Sie es mir. Da Sie ohnehin nicht schlafen, können Sie mir ein wenig helfen. Ich zerbreche mir schon seit Stunden den Kopf. Ich brauche Tatsachen, die Sie mir geben können, Maril. Helfen Sie mir bitte!“
    „Ich will es versuchen“, sagte das Mädchen hoffnungslos.
    „Wollen Sie einen Kaffee?“
    Sofort steckte Murgatroyd seinen Kopf aus seiner Miniaturkabine und schnüffelte. „Du bist nicht gemeint“, rief Calhoun, und der pelzige Kopf mit den schwarzen Knopfaugen verschwand wieder.
    Calhoun suchte nach Worten und ging unruhig in der Kabine auf und ab. Er wußte, daß er erst das tiefe Mißtrauen des Mädchens überwinden mußte, wenn er Hilfe von ihr erwarten wollte.
    „Zuerst muß ich einiges über die blauen Pigmentflecke wissen“, sagte er unvermittelt. „Vielleicht erscheint Ihnen diese Frage im Augenblick als unwesentlich, aber ich muß schließlich am Anfang beginnen. Ich halte diese Frage für besonders wichtig, denn solange die Darianer anders als alle anderen Menschen aussehen, werden sie abstoßend wirken und Furcht hervorrufen. Auf unaufgeklärte Menschen wirken solche Kennzeichen nun einmal nicht angenehm, besonders, wenn diese Menschen bewußt aufgehetzt worden sind. Ich muß alles über diese Flecke wissen! Sind sie gleich groß, haben sie die gleiche Form – und an welchen Körperteilen treten sie hauptsächlich auf? Sie haben diese Flecke weder an den Händen noch im Gesicht.“
    „Ich habe überhaupt keine“, sagte Maril abweisend.
    „Ich dachte aber …“
    „Das war ein Irrtum. Nicht jeder hat die Flecke. Fast alle werden damit geboren, aber bei vielen verblassen die Flecke schon während der Kindheit. Die Kinder dieser Leute erben die Flecke dann nicht mehr und sehen aus wie jeder andere Mensch.“
    Das war neu für Calhoun. Lange starrte er sie an, ehe er fragte: „Niemand kann Ihnen also beweisen, daß Sie vom Dara stammen?“
    Maril schüttelte wortlos den Kopf. Calhoun wandte sich nachdenklich ab und füllte den Kaffee in die Tassen. „Lassen Sie mich überlegen“, sagte er grüblerisch. „Sie haben Dara verlassen und sind auf einem weit entfernten Planeten gelandet, wo kaum jemals einer von Dara und schon gar nicht von der Krankheit gehört haben konnte. Sie hätten sich dort niederlassen können, und kein Mensch hätte jemals etwas bemerkt. Warum haben Sie das nicht getan? Sie haben doch das Glück, keine verräterischen Flecke zu haben.“
    „Aber meine Eltern haben

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