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TS 52: Der Weltraumarzt und die Seuche von Dara

TS 52: Der Weltraumarzt und die Seuche von Dara

Titel: TS 52: Der Weltraumarzt und die Seuche von Dara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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und die undurchdringliche Dunkelheit außerhalb des Schiffes.
    Nach einigen Minuten hatte sich Maril den veränderten Verhältnissen angepaßt und näherte sich dem noch immer über die Instrumente gebeugten Calhoun. „Was haben Sie vor?“ fragte sie.
    „Wir fliegen nach Dara“, sagte Calhoun. „Wir haben die Leute auf Orede gewarnt. Hoffentlich beachten sie die Warnung und setzen sich ungesehen ab. Ich glaube, Ihre verzweifelte Aktion hat die Geschichte kompliziert, Maril. Man sollte sich nie von der Verzweiflung lenken lassen und alle Schritte vorher klar überlegen.“
    „Ich weiß jetzt, daß ich eine Dummheit gemacht habe“, sagte sie.
    „Vergessen Sie den Vorfall, Maril! Es geht jetzt um größere Probleme. Die ganze Geschichte hätte schon vor Jahren bereinigt werden müssen, noch bevor sich die gefährlichen Haßgefühle aufstauen konnten. Im Grunde sind meine Kollegen, die so nachlässig gearbeitet haben, schuld daran. Es ist jetzt meine Pflicht, die Angelegenheit einigermaßen zu bereinigen. Wir wissen noch nicht, was sich eigentlich auf Orede zugetragen hat, aber es ist ziemlich sicher, daß die Darianer nicht ganz unschuldig an der Panik der Bergleute waren. Das Totenschiff hat nun die lange aufgestauten Haßgefühle zur Entladung gebracht, und es kann sehr leicht zu einer Katastrophe kommen. Dabei bin ich ziemlich sicher, daß die Darianer die Bergleute gar nicht töten wollten; die Leute haben sich in ihrer unvernünftigen Angst selbst umgebracht.“
    Er blickte Maril an, die ihn still und schuldbewußt ansah. „Warum mußten die Leute auch unbedingt auf Orede Nahrung suchen, obwohl sie über die Stimmung der Bergleute unterrichtet waren!“ fuhr er bitter fort. „Wenigstens hätten sie sich eine Gegend aussuchen können, die weitab von der Mine liegt und auch von den Jägern nicht aufgesucht wird. Selbst bei einer eventuellen Entdeckung durch eine Jagdgesellschaft hätten sie diese verschwinden lassen können, so daß keine Nachricht von ihrer Anwesenheit in die Siedlung gelangt wäre. Anscheinend sind sie aber gesehen worden und haben die Leute mit der Nachricht sogar ins Lager zurückgelassen.“
    Maril sah ihn fragend an und wartete auf weitere Erklärungen. Calhoun dachte nicht gern an die zurückliegenden Ereignisse, aber irgendwie mußte er dem Mädchen und sich selbst den vermutlichen Hergang der Katastrophe erklären. „Was ich sage, sind natürlich nur unbestätigte Vermutungen“, sagte er vorsichtshalber. „Es gab für die Blauhäute nur zwei Möglichkeiten, die Situation zu klären: Entweder mußten sie die Siedlung zerstören oder die Nachricht von ihrer Anwesenheit auf dem Planeten unglaubwürdig machen. Ich glaube, sie haben beides versucht. Sie haben die Rinderherden mit Panikgas wild gemacht und auf die Siedlung gehetzt. Den Erfolg dieser Maßnahme haben wir ja gesehen. Nach der Zerstörung der Siedlung und der Bergwerksanlagen warfen sie diese teuflischen Gaskerzen auf die Trümmer, um die Überlebenden zu verwirren. Die Sache war nicht schlecht gedacht, denn nach der Stampede und der durch das Gas hervorgerufenen irrsinnigen Angst hätten die Männer ihren eigenen Wahrnehmungen nicht mehr getraut. Vielleicht hätten sie die Beobachtungen geprüft, aber sie hätten gewiß keinen Darianer mehr gefunden. Der Plan war wirklich nicht schlecht“, sagte Calhoun.
    „Aber es war doch ganz anders“, meinte das Mädchen zweifelnd.
    Calhoun nickte. „Leider! Die Reaktion der Bergleute war nämlich anders als die Darianer erwartet hatten: Die jahrelang künstlich hervorgerufene Angst vor den Darianern war trotz der geistigen Verwirrung noch vorhanden; die Panik trieb die Männer in das Schiff. Das Schiff hatte eine automatische Steuerung, die für den Verkehr zwischen den Planeten Orede und Weald eingestellt war. Kein Mensch dachte wahrscheinlich an die Folgen, als der Antrieb eingeschaltet wurde. Was dann geschah, wissen wir.“
    „Aber die Wirkung des Gases hält nicht lange an“, warf Maril ein. „Die Männer hätten rechtzeitig wieder zur Vernunft kommen müssen!“
    „In frischer Luft schon“, hielt ihr Calhoun entgegen. „Die Männer litten von Anfang an an Luftmangel, und möglicherweise waren sogar Gasschwaden in das Schiff eingedrungen. Die Leute atmeten ständig das Gift ein und waren nicht in der Lage, einen vernünftigen Gedanken zu fassen.“
    Nach einer langen Pause fragte Maril zögernd: „Glauben Sie, daß die Darianer die Männer absichtlich umbringen

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