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TS 52: Der Weltraumarzt und die Seuche von Dara

TS 52: Der Weltraumarzt und die Seuche von Dara

Titel: TS 52: Der Weltraumarzt und die Seuche von Dara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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und einige Augenblicke später hörte Maril, wie das äußere Schott aufgestoßen wurde.
    Maril spürte plötzlich Furcht. Zweiundvierzigtausend Meilen über der Oberfläche eines Planeten frei im Raum zu schweben war kein Vergnügen. Murgatroyd wimmerte leise und klammerte sich an sie.
    Calhoun fühlte sich aber völlig sicher. Er stelzte über die Außenhaut des fremden Schiffes, das scheinbar verlassen und aufgegeben inmitten anderer, sich unendlich langsam überschlagender Transportschiffe in ewiger Stille um den Planeten kreiste. Seine Magnetschuhe ermöglichten das Laufen auf den glatten Stahlplatten. Er wußte, daß sein Leben in diesen Augenblicken von den Schuhen und der dünnen Verbindung mit dem eigenen Schiff abhing, aber er machte sich keine unnötigen Gedanken darüber.
    Das untätige Warten im Schiff zerrte an Marils Nerven. Das leise Ticken der Uhr und die anderen kleinen Geräusche hoben sich aus der Stille heraus und machten die Einsamkeit noch augenfälliger. Maril stellte erstaunt fest, daß sie sich um Calhoun sorgte, daß sie ängstlich auf jedes Geräusch achtete und seine Rückkehr herbeisehnte. Die Männer wären von dem präparierten Kaffee so betäubt, daß sie noch immer fast reglos auf dem Boden lagen und leise schnarchten. Maril schreckte einmal auf, und Murgatroyd blickte sie hoffnungsvoll an doch das Mädchen schüttelte nur den Kopf und wartete weiter.
    „Noch nicht“, sagte sie leise und wunderte sich, daß sie sich angewöhnt hatte, mit Murgatroyd wie mit einem Menschen zu sprechen.
    Erst nach einer fast endlos scheinenden Zeit hörte sie schwache Geräusche und dann deutlich das Zuschlagen der Luftschleusentür. Calhoun befand sich wieder in der Luftschleuse, öffnete die innere Tür aber erst nach einiger Zeit. Trotzdem strömte dichter weißer Nebel in die Kabine, in dem Calhoun nur als Schemen zu erkennen war. Er schleppte einige schwere Gegenstände mit sich, die draußen gewichtslos gewesen waren, im Schiff aber sofort dem künstlichen Schwerefeld zufolge wieder ihr normales Gewicht spüren ließen.
    Maril sah zwei Raumanzüge und einige Päckchen, die Calhoun auf dem Boden ausbreitete. Erst danach nahm er die Sichtscheibe ab und sagte warnend: „Nicht anrühren! Das Zeug ist stark unterkühlt. Stellen Sie bitte ein Heizgerät davor, Maril!“
    Mühselig schälte er sich dann aus dem schweren, steifen Raumanzug, lächelte dabei aber in jungenhafter Freude. „Die Schiffe sind tatsächlich mit allem versorgt. Wir müssen den Leuten da unten direkt dankbar für ihre Voraussicht sein. Die Schiffe können starten, sobald sie innen aufgeheizt sind.
    Die Temperatur ist bis fast auf den absoluten Nullpunkt zurück^ gegangen. Sehen Sie sich das an!“
    Calhoun richtete ein Heizgerät auf einen der Raumanzüge. Sofort verdampfte die auf dem kalten Kunststoff haftende Eisschicht – aber nur für einen kurzen Augenblick, denn die Luftfeuchtigkeit schlug sich sofort wieder nieder.
    „Es wird einige Zeit dauern, bis die enorme Kälte aus dem Material weicht. Übrigens sind die Steueranlagen der Schiffe nicht viel anders als diese hier. Unsere jungen Freunde werden sich schnell damit zurechtfinden. Es wird ihnen nicht schwerfallen, die Schiffe nach Dara zu bringen, wenn vor dem Start alles glatt geht.“
    Endlich hatte er sich völlig von dem Raumanzug befreit und konnte sich wieder frei bewegen. Er zeigte auf die Pakete und sagte: „Ich habe für jeden von uns eine Sonderration mitgebracht. Das Essen wird mir zwar im Halse steckenbleiben, wenn ich an eure hungernden Landsleute denke, aber wir müssen schließlich fit bleiben.“
    „Ich glaube, wir machen uns unnütze Hoffnungen“, sagte Maril traurig. „Wir sind trotz allem dem Untergang geweiht.“
    Calhoun starrte sie fassungslos an. „Was soll der Unsinn? Wir haben gute Aussichten, die Not zu beheben, Maril.“ Er ging aber nicht weiter auf diese hoffnungslose Äußerung ein, sondern beschäftigte sich mit den vier jungen Männern, die er mit dem Kaffee betäubt hatte. Er war aber vorsichtig genug, vorher alle Waffen und Schlaginstrumente aus dem Griffbereich der Piloten zu entfernen. Er hatte richtig gerechnet, denn als sie erwachten, blickten sie ihn haßerfüllt und wütend an.
    Calhoun blickte die Männer freundlich an, hielt aber trotzdem eine schußbereite Strahlpistole in der rechten Hand, ohne jedoch damit zu drohen. „Ich suche Freiwillige“, sagte er. „Auf Dara herrscht eine unvorstellbare Hungersnot, während

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