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TS 52: Der Weltraumarzt und die Seuche von Dara

TS 52: Der Weltraumarzt und die Seuche von Dara

Titel: TS 52: Der Weltraumarzt und die Seuche von Dara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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entsprechend darauf vorbereitet. Es wird ein Schlag ins Wasser sein und euch nur noch mehr Feinde machen. Ich kann das Unternehmen also nicht zulassen!“
    „Aber wir …“
    Calhoun brachte den Sprecher mit einer Handbewegung zum Schweigen. „Ich verbiete es euch! Ich werde es verhindern!“
    Die Männer wollten aufbegehren, fühlten sich aber dazu außerstande. Einer blickte Calhoun erstaunt an und sank dann willenlos in einen Sessel; ein anderer wollte etwas sagen, konnte aber keine Worte mehr formulieren und schlief augenblicklich ein. Calhoun sah kalt zu, wie dem dritten die Beine ihren Dienst versagten und wie Gummi zusammenklappten.
    Der vierte war widerstandsfähiger, aber auch er konnte Calhoun nur verständnislos anstarren und nur noch ein paar Worte lallen. „Ich dachte, Sie wären unser Freund“, sagte er und brach dann ebenfalls zusammen.
    Calhoun nickte zufrieden und fesselte die Besinnungslosen nacheinander an Händen und Füßen. Maril stand am Lebensmittelautomaten und starrte entsetzt auf die reglosen Gestalten. Auch Murgatroyd schlich mit eingeklemmtem Schwanz herum und wimmerte ängstlich.
     Calhoun strich ihm beruhigend übers Fell und sagte: „Keine Angst, mein Kleiner, die sind nur betäubt und werden bald wieder zu sich kommen.“
    Maril fand ihre Sprache wieder und sagte mit zitternder Stimme: „Das ist Verrat! Werden Sie uns jetzt ausliefern?“
    „Ich denke gar nicht daran!“ antwortete Calhoun. „Wir werden das Schiff erst einmal in eine Kreisbahn um Weald steuern und die verdammten Bakterien abstoßen. Übrigens sind die Kulturen ohnehin schon abgestorben. Ich habe die mörderischen Bakterien mit Überschallschwingungen abgetötet. Unsere braven jungen Männer haben nichts davon bemerkt, weil sie in die Kursberechnungen vertieft waren.“
    Dann schleppte Calhoun die Blechkisten in eine besondere Kammer, in der die Behälter samt Inhalt in wenigen Sekunden verdampft wurden. Die Überreste konnte Calhoun dann ins Weltall abblasen.
    „Das wäre erledigt!“ sagte er und setzte sich ans Steuerpult. „Ich gehöre nun einmal der Interplanetarischen Gesundheitsbehörde an und muß mich entsprechend verhalten. Der böswilligen Verbreitung verheerender Seuchen kann ich unmöglich Hilfestellung leisten. Außerdem wäre das Problem damit auch nicht gelöst. Es geht nicht darum, noch mehr Unruhe zu stiften, sondern Lebensmittel für die Bevölkerung von Dara zu besorgen. Wir benötigen eine Unmenge – Zehntausende von Tonnen!“
    Er erklärte seine Absichten aber nicht, sondern schaltete nach einer Warnung auf Superbeschleunigung um. Wieder verwischten die Sterne zu Streifen und verschwanden dann völlig, wieder stieg die Übelkeit in ihm hoch, so daß er sich ans Steuerpult klammern mußte, um bei dem vermeintlichen Sturz in die Unendlichkeit nicht das Gleichgewicht zu verlieren.

 
6.
     
    Die gewaltige Kugel des Weald schwebte leuchtend vor dem Hintergrund des verblaßten Firmaments. Calhoun sah die Eiskappen der Pole, die Meere und die Landmassen, mit den sorgfältig aufgeteilten Feld- und Waldgebieten. Das Schiff trieb langsam in einer Kreisbahn um den Planeten, während Calhoun sich abmühte, alle für die Fernsteuerung von Raumschiffen in Frage kommenden Frequenzen zu kontrollieren.
    Im Schiff selbst war alles ruhig. Maril schaute Calhoun verwirrt und unentschlossen zu; die vier jungen Männer waren noch immer betäubt, und Murgatroyd saß auf dem Boden und knurrte nervös.
    Calhouns Bemühungen blieben ergebnislos. „Sie können die Schiffe doch nicht gelandet haben!“ sagte er unwillig. „Ein Orbit über die Pole kommt auch nicht in Frage. Vielleicht haben sie doch …“
    Er sprach den Satz nicht aus und suchte anhand seiner Karten die Position der Landeanlage. Er fand das hohe Gerüst am Rande der Helligkeitszone und schaltete sofort den Raketenantrieb ein.
    „Ich bin ein Idiot!“ sagte er zu Maril. „Warum bin ich nicht gleich daraufgekommen! Dabei ist überhaupt nichts anderes möglich. Welche Entfernung müssen um einen Planeten kreisende Raumschiffe haben, wenn sie den übrigen Verkehr nicht gefährden sollen?“
    Maril antwortete nicht, aber Calhoun erwartete wohl auch keine Antwort, denn er spann seinen Faden weiter. „Es gibt nur eine Möglichkeit, die Schiffe ständig von der Landeanlage fernzuhalten: sie müssen sich immer an der gegenüberliegenden Seite des Planeten aufhalten. Bei einer genau der Rotation des Planeten angepaßten Geschwindigkeit müssen sich

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