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TS 52: Der Weltraumarzt und die Seuche von Dara

TS 52: Der Weltraumarzt und die Seuche von Dara

Titel: TS 52: Der Weltraumarzt und die Seuche von Dara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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die Schiffe ständig über dem gleichen Punkt aufhalten. Der günstigste Punkt wäre genau über dem Äquator in einer Entfernung von einhundertachtzig Grad von der Landeanlage.“
    Er zog einen Block heran und machte sich ein paar Notizen. Schon nach wenigen Minuten war er mit seinen Berechnungen fertig und pfiff zufrieden durch die Zähne. „Das bedeutet, daß die Schiffe sich in einer Höhe von ungefähr zweiundvierzigtausend Meilen befinden müssen. Es hat also gar keinen Sinn, in dieser geringen Höhe zu suchen.“
    Dann steuerte er das Schiff weiter um den Planeten, bis er eine gleichmäßig von der Sonne angestrahlte Halbkugel unter sich sah. Wieder schaltete er die Abhörgeräte ein und grinste vor sich hin, denn die aus dem Lautsprecher knisternden Geräusche bestätigten seine Theorie. Schon ein paar Minuten später konnte er auf die Instrumente verzichten und sich auf seine eigenen Wahrnehmungen verlassen. Er steuerte das Schiff nach Sicht, was eine außerordentliche Geschicklichkeit erforderte. Murgatroyd kam herangekrochen und blickte ängstlich zu ihm auf.
    „Keine Angst, mein Kleiner!“ beruhigte ihn Calhoun. „Noch sind wir nicht entdeckt worden. Die Schiffe haben eine automatische Radarsteuerung, nach deren Strahlen wir uns richten können. Wir können also nicht unverhofft mit einem dieser Satelliten zusammenstoßen.“
    Calhoun gab dem Schiff eine kleine Drehung; Sterne kamen auf und verschwanden wieder. Dann tauchte ein großer Schatten auf und verdunkelte einen Teil des Firmaments. Calhoun starrte gebannt durch die Sichtscheibe auf den vorbeitreibenden Riesenkörper.
    Auch Maril sah den Schatten und blickte verständnislos auf das dunkle Schiff, dessen Ausmaße die des Inspektionsschiffes übertrafen.
    Calhoun verminderte die Fahrt und näherte sich dem geheimnisvollen Objekt. Schon tauchte ein weiterer Schatten auf, dann ein dritter – immer mehr, Dutzende.
    Maril starrte fassungslos auf die mächtigen Flugkörper, die antriebslos durch den Raum geisterten. Die Schiffe bildeten keine saubere Formation und trieben in unregelmäßigen Abständen wie verlassene Wracks in großer Höhe um den Planeten.
    Calhoun steuerte vorsichtig eins der treibenden Raumschiffe an. Ein metallisches Geräusch dröhnte durch das Inspektionsschiff; ein starkes Magnetfeld klammerte die beiden Schiffe fest zusammen.
    Erst danach wich die Spannung von Calhoun, aber er konnte sich nicht ausruhen, denn die Hauptarbeit lag noch vor ihm. Er nahm einen Druckanzug aus einem Wandschrank und zwängte sich in die steife Hülle.
    „Die Sache läuft!“ rief er Maril gutgelaunt zu. „Da wir nicht angerufen worden sind, ist nicht anzunehmen, daß man uns entdeckt hat. Ich werde das Schiff verlassen, um herauszufinden, ob meine Pläne sich verwirklichen lassen. Unsere jungen Freunde werden bald wieder zu sich kommen. Ich muß Sie bitten, meine Abwesenheit nicht auszunutzen, Maril.“
    „Ich weiß nicht, was ich von der Sache halten soll“, sagte Maril. „Ich glaube, Sie wollen uns helfen, aber warum haben Sie …“
    „Das liegt doch auf der Hand“, antwortete Calhoun. „Ich habe diese Leute nicht zum Spaß in die Geheimnisse der Astronavigation eingeweiht – jedenfalls nicht, um ihnen zu ermöglichen, die Bevölkerung des Weald umzubringen. Sehen Sie immer noch nicht, was ich vorhabe? Diese Raumschiffe treiben unbemannt in einer Kreisbahn um den Weald. Kein Mensch kümmert sich um diese Schiffe, die eigentlich nur riesige Vorratsbehälter sind!“
    Er hängte sich die Sauerstoffbehälter um und nahm den Helm aus dem Schrank. „Wenn Sie jetzt noch nicht begriffen haben, werde ich es Ihnen nachher erklären, Maril. Ich hoffe, daß ich mit guten Nachrichten zurückkommen werde. Die guten Leute da unten sind sehr praktisch veranlagt und haben deshalb bestimmt an alles gedacht. Ich nehme an, daß sich ausreichende Treibstoff- und Sauerstoffvorräte an Bord dieser Schiffe befinden – ausreichend für eine Reise nach Dara!“
    Er setzte sich den Helm auf und hakte eine Leine an seinem Gürtel fest. Durch die noch nicht geschlossene Sichtscheibe konnte er weiter mit Maril sprechen, während er den Druck seiner Atembehälter prüfte. „Halten Sie die jungen Männer von impulsiven Handlungen ab, falls sie vor meiner Rückkehr zu sich kommen sollten! Ich möchte nicht gern allein zurückgelassen werden.“
    Dann nahm er die zusammengerollte Leine auf und kletterte schwerfällig in die Luftschleuse. Die innere Tür klappte zu,

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