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TS 55: Die Wespe

TS 55: Die Wespe

Titel: TS 55: Die Wespe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Frank Russell
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milden Vorwurf in der Stimme, als er bemerkte:
    „Wie, ohne Handschellen?“
    Gurd straffte sich. Der Zweite ballte die Fäuste, der Dritte schien einer Ohnmacht nahe. Skriva schob die Hand in die Tasche und widmete seine ganze Aufmerksamkeit dem Wärter. Mowry lächelte sanft.
    „Wozu Handschellen? In unserem Wagen sind Fußfesseln. Die Burschen laufen doch nicht auf den Händen, sondern mit den Beinen.“
    „Hm“, machte Tornik und lächelte grimmig zurück. „Wie recht Sie doch haben. Der Militär-Geheimdienst sorgt vor.“
    Der Wärter, der sie gebracht hatte, führte sie wieder zurück. Die Gefangenen folgten ihm. Mowry und Skriva machten den Abschluß. Durch die Korridore, durch die Gittertür, auf den Hof. Oben standen auf Türmen Wachposten neben ihren schußbereiten Maschinengewehren. Die Körper der Gefangenen strafften sich, bereit, beim ersten Anzeigen eines Alarms den Wärter niederzuschlagen und auszubrechen.
    Sie erreichten die schmale Eisentür. Der Wärter wollte gerade den Riegel entfernen, als draußen geklingelt wurde. Skrivas Pistole kam fast halb aus der Tasche. Gurd hätte sich bald auf den Wärter gestürzt, der in aller Ruhe die Tür öffnete.
    Vor ihm standen vier Zivilisten mit kalten Augen. Einer von ihnen sagte:
    „Kaitempi! Wir wollen einen Gefangenen abholen.“
    Aus völlig unbekannten Gründen fand der Wärter nichts dabei, daß zwei verschiedene Gruppen der Kaitempi Gefangene kassierten. Er ließ die vier eintreten und gab die Tür für Mowry und seine vier Begleiter frei.
    Soweit wäre alles in Ordnung gewesen. Aber die vier Neuankömmlinge gingen nicht sehr weit. Nach wenigen Schritten blieben sie plötzlich stehen, wandten sich um und sahen Mowry, Skriva und den Gefangenen nach. Irgend etwas mußte ihre Aufmerksamkeit erregt haben.
    Schon schloß sich die Tür, aber Mowry konnte noch hören, wie jemand den Wärter fragte:
    „Wer war denn das?“
    Die Antwort war nicht zu verstehen, wohl aber der plötzliche Ruf:
    „Nicht entkommen lassen! Schnell! Alarm!“
    Mowry begann zu laufen.
    „In die Wagen! Fort!“
    Skriva und die anderen liefen hinter ihm her. Ihre beiden Autos standen an der gleichen Stelle wie zuvor. Dicht dahinter parkte ein dritter Wagen. Niemand saß am Steuer.
    Lithar und Brank öffneten die Türen.
    Skriva sprang in den ersten Wagen, während Gurd dem hinten sitzenden Lithar förmlich in den Schoß fiel. Die beiden anderen Gefangenen stiegen in Branks Wagen. Mowry setzte sich neben Skriva.
    „So schnell es geht – fort jetzt!“
    Das Fahrzeug schoß voran, dicht gefolgt von Brank. Mowry sah aus dem Rückfenster und erkannte, wie mehrere Gestalten aus dem Gefängnistor auf die Straße liefen und in den parkenden Wagen der Kaitempi stiegen.
    „Sie verfolgen uns bereits“, sagte er zu Skriva. „Wenn sie Radio im Wagen haben, wird die ganze Meute bald hinter uns her sein.“
    „Aber sie haben uns noch nicht.“
    „Hat niemand eine Pistole für mich?“ fragte Gurd.
    „Du kannst meine haben“, entgegnete Lithar.
    Sie rasten um einige Kurven, bogen in verschiedene Seitenstraßen ein und wechselten mehrmals die Richtung.
    „Wir haben Brank verloren“, unterrichtete Mowry den vollauf beschäftigten Skriva. „Und wie es scheint, auch die Kaitempi.“
    „Sie werden Brank jagen, das lenkt sie von uns ab. Ausgezeichnet.“
    Sie begegneten keinem Polizeiwagen, aber plötzlich ertönte hinter Mowry der nicht sehr laute Knall eines Pistolenschusses. Er drehte sich um und sah, daß Lithar schräg auf der Seite lag. Gurd sagte:
    „Wir müssen dafür sorgen, daß uns niemand verrät.“
    „Dafür haben wir eine Leiche im Auto, Dummkopf!“
    Aber welchen Sinn hatte es, mit diesem Gauner zu sprechen? Mowry schwieg, bis ihre eigenen Wagen in Sicht kamen. Skriva bremste scharf. Er sprang aus dem Sitz, gefolgt von Gurd und Mowry.
    „Fahrt voran!“ rief Mowry und kletterte hinter das Steuer seines Autos. „Ich folge euch.“
    Er ließ Skriva einen Vorsprung und startete den Motor. Dann aber kamen ihm Bedenken. Vielleicht war es im Augenblick besser, zu verschwinden. Der Ausbruch aus dem Gefängnis würde eine Menge Staub aufwirbeln, und das war ja schließlich der Sinn der Aktion gewesen. Die Kaitempi sollte unsicher werden. Anhänger der D. A. G. in ihren eigenen Reihen?
    Es würde besser sein, die beiden Brüder im Augenblick zu verlassen. Außerdem waren die Papiere eines gewissen Oberst Halopti auch nicht mehr viel wert. Eine kurze Anfrage Torniks würde

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