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TS 66: Sternenfieber

TS 66: Sternenfieber

Titel: TS 66: Sternenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Z. Gallun
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Gelegenheit.
    Sie kam kurz vor Sonnenuntergang bei Schichtende. Zusammen mit Rodan und Dutch war er in die Vorratskuppel gegangen. Die Luftschleuse hatte sich hinter ihnen geschlossen. Lester und Helen waren irgendwo. Sie hatten ihre gegenseitige Sympathie entdeckt und steckten nun oft beisammen. Frank blickte durch die transparenten Wände der Stellene-Kuppel. Vielleicht war es gut ihren Aufenthaltsort zu kennen. Richtig, sie standen noch bei der Fundstelle und unterhielten sich.
    Rodan und Dutch schraubten die Helme ihrer Anzüge los, wie sie es innerhalb einer Kuppel immer taten, um Sauerstoff zu sparen. Frank tat ebenfalls so, als befolge er den bestehenden Befehl, aber er hütete sich, die Schrauben auch nur zu lösen.
    Jetzt! sagte er sich. Die Gelegenheit kam so schnell nicht wieder, außerdem waren die beiden Männer gute zehn Schritt von ihm entfernt und konnten ihn nicht mehr an seinem Vorhaben hindern.
    Mit aller Macht stieß er den geschärften Spachtel wie einen Dolch in das weiche Stellene und riß dann nach oben. Die Luft zerfetzte die Kuppel und entwich in das Vakuum. Kraftlos klappte der Rest zusammen.
    Rodan und Dutch waren vollauf damit beschäftigt, ihre beiden Helme wieder zu schließen, um nicht zu ersticken. Frank sprang hinzu und gab ihnen einen kräftigen Tritt, zuerst Dutch, dann Rodan. Dann hielt er Dutchs Pistole in der Hand.
    Aber Rodan war schneller als er.
    „Von mir stehlen Sie nichts!“ rief er wütend und richtete seine Waffe auf einen Kistenstapel, in dem, wie Frank wußte, Sprengstoff lagerte.
    Instinktiv warf er sich zu Boden, als Rodan schoß.
    Die flammende Explosion jagte in den Himmel und hatte flach seitwärts keine erwähnenswerte Wirkung. Aber sie genügte, um Franks Hoffnung auf Freiheit jäh ins Nichts versinken zu lassen. Die angrenzende Kuppel mit den Ersatzteilen und den Lebensmitteln platzte. Der Inhalt flog in die Höhe, verstreute sich über die Mondwüste und wurde teils vom nachsinkenden Staub begraben oder zerschellte an den Felsen. Auch die Gärten und die Quartierkuppel wurden von der Druckwelle hinweggefegt.
    Immer noch benommen nahm Frank Rodan die Waffe ab. Die beiden Männer hatten die Explosion ebenfalls gut überstanden. Wie er starrten sie fassungslos auf das gewaltige Loch im Lavagestein, an dem vorher noch die Kisten gestanden hatten. Drüben begannen die Pflanzen bereits zu welken. Das Wasser in den hydroponischen Behältern verkochte. In der untergehenden Sonne stand ein frostiger Regenbogen.
    Rodan und Dutch lagen am Boden, die Tritte Franks mußten ihnen arg zugesetzt haben. Dave Lester und Helen Rodan kamen herbeigelaufen. Ersterer sah ziemlich dumm auf die Liegenden, während die Stimme des Mädchens in Franks Ohren klang:
    „Mörder! Ich habe gesehen, wie Sie es getan haben! Sie Mörder!“
    Sie kniete neben ihrem Vater nieder, während Frank die Gelegenheit nutzte, ihr die Pistole abzunehmen. Innerlich bedauerte er es, daß sein Plan so weitreichende Folgen haben mußte, aber er ließ sich nichts davon anmerken. Ohne daß er es wollte, hatte er nun das Kommando über das Lager übernommen. Was sollte er damit anfangen?
    „Frank – was soll das bedeuten?“ Lester stammelte vor Aufregung. „Was sollen wir nun tun?“
    „Wir müssen versuchen, von hier fortzukommen!“ entgegnete Frank kurz angebunden. Er bückte sich und nahm einige Streifen Stellene auf. „Ich werde Dutch und Rodan fesseln. Kümmere dich um Helen. Oder willst du dein Leben lang Sklave eines Verrückten sein?“
    Er fesselte zuerst Dutch, dann Rodan, nachdem sich Lester ihrer angenommen hatte. In der Tasche Rodans fand er einen Schlüsselbund.
    „Ihr kommt mit mir, Helen und Les. Zuerst müssen wir wissen, was von dem ganzen Kram übriggeblieben ist und was wir davon gebrauchen können.“
    Daß Rodans Rakete umgestürzt war, hätte nicht unbedingt ein Hindernis für den Start sein müssen, aber als Frank sie näher untersuchte, mußte er feststellen, daß lebenswichtige Teile des Antriebes entfernt worden waren. Auch seine und Lesters Raumblase waren nicht mehr betriebsklar, ebensowenig wie der sonnengetriebene Traktor. Die wichtigsten Teile waren nicht mehr vorhanden. Rodan hatte sie ausgebaut und in der Vorratskuppel verwahrt. Sie waren ausnahmslos durch die Explosion zerstört worden.
    Frank begann, intensiv nach den verstreuten Teilen zu suchen, die in die Wüste geschleudert worden waren. Er fand auch einige, aber sie waren nicht mehr zu gebrauchen. Lediglich eine

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