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TS 71: Flitterwochen in der Hölle

TS 71: Flitterwochen in der Hölle

Titel: TS 71: Flitterwochen in der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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zu machen. Anna startete zuerst, dann ich – das ist alles.“
    Der Präsident dankte Carmody kurz für seinen Bericht und wandte sich dann an den Gesandten der Östlichen Union: „Wir wissen jetzt, was wir zu tun haben, nicht wahr, Herr Gesandter?“
    „Wir müssen alles tun, um zu verhindern, daß wir diesen Wesen weiterhin schutzlos ausgeliefert sind“, antwortete der Gesandte.
    „Meine Regierung schlägt einen Austausch sämtlicher wissenschaftlicher Erkenntnisse vor, die zur Weiterentwicklung des Raumfluges beitragen könnten. Sämtliche Geheimhaltungsvorschriften sind bereits aufgehoben worden.“ Er lächelte. „Unsere Propaganda ist ebenfalls umgeschaltet worden – wir möchten keinen kalten Frieden …“
    „Einverstanden“, sagte der Präsident. Dann wandte er sich an Carmody: „Captain, wir sind Ihnen zu großem Dank verpflichtet. Was möchten Sie als Belohnung?“
    „Ich möchte den Höllenkrater so schnell wie möglich vergessen, deshalb bitte ich, zu meiner Arbeit zurückkehren zu dürfen.“
    Präsident Saunderson lächelte. „Genehmigt. Wenn Ihnen später noch etwas anderes einfallen sollte, können Sie es ja immer noch sagen – ich bin jederzeit für Sie zu sprechen. Wahrscheinlich haben Sie recht, und die Rückkehr zu Ihrer normalen Arbeit ist tatsächlich das beste für Sie.“
    Granham verließ den Raum zusammen mit Carmody. „Ich werde Ihren Chef benachrichtigen“, sagte er. „Wann wollen Sie denn wieder mit der Arbeit anfangen?“
    „Morgen früh – je eher, desto besser.“ Carmody bestand darauf, obwohl Granham ihm einzureden versuchte, er brauche dringend eine Ruhepause.
    Am nächsten Morgen war Carmody also wieder bei der Arbeit.
    Er nahm einen Fragebogen, gab Junior die Daten und notierte seine Antwort. Er arbeitete völlig mechanisch, ohne das geringste persönliche Interesse an der Arbeit. Seine Gedanken waren weit, weit weg – im Höllenkrater auf dem Mond.
    Er machte gerade zwei Q-Rationen über dem Spirituskocher heiß und versuchte ihren Geschmack durch Leberextrakt zu verbessern. Das war ziemlich schwierig, denn Anna küßte ihn gerade auf das linke Ohr.
    „Du wirst ja ganz einseitig“, sagte sie dann. „Ich glaube, ich muß das andere auch küssen.“
    Er ließ die Rationen fallen und umarmte sie. Er bedeckte ihren Hals mit Küssen, und sie schmiegte sich an ihn, wie eine kleine Katze.
    „Wir werden uns nicht scheiden lassen, wenn wir wieder auf der Erde sind, nicht wahr, Liebling?“ fragte sie leise.
    „Natürlich nicht, du kluges Mädchen! Ich werde dich doch nicht wegen eines Politikers oder wegen eines Generals wieder hergeben! Das kommt gar nicht in Frage …“
    Carmody blinzelte und wachte wieder auf. Er stand vor Juniors Schaltpult und hielt einen Fragebogen in der Hand. Er brauchte also offensichtlich so schnell wie möglich einen Psychiater – sein Unterbewußtsein hatte anscheinend noch nicht zur Kenntnis genommen, daß ihm die außerirdischen Lebewesen die Flitterwochen verdorben hatten …
    Aber darauf kam es nicht an. Das große Problem war gelöst, die Menschheit würde erhalten bleiben. Der Krieg zwischen den USA und der Östlichen Union war für immer verhindert – einer glücklichen Zukunft stand also nichts mehr im Wege. Vorausgesetzt natürlich, daß die Weltraumbewohner nicht wieder zurückkamen.
    Carmody hatte plötzlich das Gefühl, als ob er nie wieder etwas von ihnen hören würde und wunderte sich natürlich darüber. Dann starrte er Junior an und fragte: „Junior, warum habe ich eigentlich das Gefühl, daß diese Wesen niemals wie der zurückkommen werden?“
    „Weil dieses Gefühl aus Ihrem Unterbewußtsein kommt und Ihr Unterbewußtsein weiß, daß diese Lebewesen nicht existieren.“
    Carmody war völlig entgeistert. „Was …?“
    Junior wiederholte.
    „Du spinnst“, sagte Carmody. „Ich habe sie doch mit eigenen Augen gesehen!“
    „Sie haben sie nicht gesehen. Die Erinnerung, die Sie und Ihre Gattin haben, ist das Ergebnis einer sehr intensiven post-hypnotischen Suggestion.“
    Carmody hielt sich an seinem Stuhl fest. „Stammt diese Suggestion etwa von dir?“
    „Ja“, antwortete Junior, „wenn sie nicht von mir gewesen wäre, hätte sie der Lügendetektor aufgedeckt.“
    „Aber was ist mit dieser Änderung der Molekularstruktur, die an den ganzen Mädchen schuld war? Diese Sache, die in dem Moment aufhörte, als … Halt, fangen wir am Anfang an! Was verursachte eigentlich diese Änderung der

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