Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2

TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2

Titel: TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
Vom Netzwerk:
fast nur aus Wasser bestanden. Und dann gibt es noch Obstgärten und Weinberge.“ Er wies auf die Reste ihres beendeten Mahles, einen kleinen Berg von Kernen und Schalen. „Ich sage dir, dies ist wirklich märchenhaft!“
    „Keine Tiere?“
    „Nur Vögel und Insekten, sonst keine, außer deiner Katze. Wir fanden sie, wie sie sich auf einem dicken, moosartigen Polster wälzte und sich benahm, als sei sie aus dem Häuschen. Sie lief vor uns davon, als wären wir Xiks mit einer von diesen Kanonen, die sie haben.“
    „Aber wie kann all dieses weiterwachsen, ohne jede Pflege, jahre-, vielleicht jahrhundertelang?“ wunderte sich Storm. „Du hast recht, es ist, es muß ein botanischer Garten für Exemplare aus der ganzen Galaxis sein. Dies“ – er zog eine orangefarbene Schale durch seine Finger – „war ein ,Goldapfel’ von Astran. Und die schwarz-weißen Beeren kommen von Sirius Drei. Aber man sollte doch annehmen, daß so ein Garten zur Wildnis wird, wenn man ihn sich selbst überläßt. Irgend etwas hat ihn weiter unter Kontrolle gehalten, hat die Pflanzen gepflegt, sie gedüngt …“
    „Vielleicht hat das Licht etwas damit zu tun“, meinte Logan. „Oder die Atmosphäre. Mir ist etwas aufgefallen.“ Er streckte seine Hand aus. Die Bandagen waren fort, und die Wunden und Verbrennungen, die Storm behandelt hatte, waren nicht nur geschlossen, sondern auch fast verheilt.
    „Zeig ihm deinen Arm“, signalisierte Logan zu Gorgol hinüber, und der Norbie wies seinen verwundeten Unterarm zur Begutachtung vor. Die Pfeilwunde war nur noch ein rötliches Mal, und der Eingeborene konnte den Arm frei und ohne Anzeichen von Behinderung gebrauchen.
    „Wie fühlst du dich?“ fragte Logan Storm.
    Der Terraner reckte sich. Er hatte es bis jetzt noch nicht bemerkt, aber nun, da Logan seine Aufmerksamkeit auf diesen Punkt lenkte, fühlte er, daß die lähmende Erschöpfung, die ihn auf dem ganzen Weg ins Paradies nicht verlassen hatte, gewichen war.
    Im Gegenteil, Storm war seit langer Zeit nach dem Aufwachen nicht mehr so zufrieden mit dem Leben gewesen, seit Jahren nicht mehr. Wie Surra hätte er sich am liebsten am Boden gewälzt und sein Vergnügen laut hinausgeschnurrt.
    „Siehst du?“ Logan schien keine gesprochene Antwort zu erwarten. „Es liegt in der Luft hier, überall um uns herum. Wachstum. Gibt uns ein Gefühl des Lebens und der Kraft, und heilt außerdem Wunden. Vielleicht wurde dieser Platz noch für einen anderen Zweck geschaffen, und nicht nur zum Ausstellen von Pflanzen.“
    „Gibt es eine Tür nach draußen?“
    „Wir fanden drei Türen“, erwiderte Logan. „Zwei sind Gitter, aber die dritte sieht recht vielversprechend aus.“
    „Warum?“
    „Weil sie zugemauert ist. Die Sage von den Versiegelten Höhlen deutet an, daß es eine Verbindung zur Außenwelt gibt.“
    Storm hatte das Gefühl, er sollte eigentlich aufstehen und die Tür untersuchen, aber zum erstenmal seit Jahren hielt ihn eine Art matter Trägheit gefangen.
    Einfach hier unter der Pinie liegen, Rain und den anderen Pferden zusehen, wie sie sich wohl fühlten, Logan und Gorgol genauso entspannt neben sich wissen, keiner von ihnen von der Notwendigkeit zu sofortigem Handeln getrieben – es war herrlich, perfekt!
    Er und die anderen hatten ein kleines Stück Paradies gefunden. Warum sollten sie sich eilen, es wieder zu verlassen?
    Gorgol setzte sich auf und klopfte die Piniennadeln von den Fransen seines Gürtels. Er drehte den Kopf und sah sich langsam, abwägend um. In Storm dämmerte schwach ein gewisses Verstehen.
    Die gelbroten Finger des Eingeborenen bewegten sich in kurzen Zeichen mit langen Pausen, als mache die Bedeutung dessen, was er zu sagen hatte, den Norbie doppelt vorsichtig in der Wahl der Zeichen:
    „Dies – Falle – große – Falle!“

 
14.
     
    „Falle?“ wiederholte Logan ohne großes Interesse. Aber die Trägheit, die Storm gefangenhielt, wurde von rasch wachsenden Zweifeln durchstoßen. Vielleicht, weil er schon eine beträchtliche Anzahl von Fallen gesehen hatte – und äußerst geniale dazu –, hörte der Terraner nicht nur zu, sondern war der Warnung auch zugänglich.
    „Was für eine Falle?“ signalisierte er.
    „Du gern hier – glücklich.“ Gorgol suchte offensichtlich nach Zeichen, um einen komplizierten Gedanken auszudrücken. „Willst nicht fort – willst bleiben.“
    Storm setzte sich auf. „Du willst nicht bleiben?“ fragte er.
    Gorgol blickte wieder um sich. „Gut.“ Er

Weitere Kostenlose Bücher