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TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2

TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2

Titel: TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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steckt er seine Nase nicht in unsere Angelegenheiten. Schön, sein Junge ist verschwunden. Nun, ich wette zehn zu eins, daß Logan den Böcken in die Hände gefallen und seine rechte Hand in irgendeinem Donnerhaus der Nitra zum Trocknen aufgehängt ist! Ich sage euch hier und jetzt, daß wir bei Sonnenaufgang aufbrechen. Und jeder, dem das nicht paßt, kann auf der Stelle abhauen!“
    Es gab Gemurmel und ein paar laute Stimmen. Storm, der angestrengt lauschte, schloß, daß Dumaroys Privatarmee gar nicht so wild darauf war, die Norbies zu jagen, wie ihr Anführer es gern gesehen hätte.
    „Also gut! Also gut!“ Das Brüllen des Siedlers ließ den Stimmenlärm wieder verstummen. „Dann nehmt doch eure Pferde, ihr alle, und macht, daß ihr fortkommt. Du, Jaffe, und Hyke, und Palasco auch! Nur kommt nicht zu mir angewinselt, wenn ihr ausgeräubert seid und es um eure Ranch von Bockspuren wimmelt. Geht nur und besprecht euch mit Brad Quade und bittet ihn, eure Ranches den Böcken wieder abzujagen!“
    „Und ich sage dir, Dumaroy, daß du das Bergland in einen Riesenstunk hineinreißt, und wir werden bis an den Hals in der Patsche sitzen. Wart’ lieber ab und hör’, was Quade und der Polizeibeamte zu sagen haben. Sie werden morgen früh hier sein.“
    „Raus!“ Das Gebrüll war geifernde Wut. „Raus mit euch, ihr Schlappschwänze! Ich lasse mir von Quade nichts befehlen! Unten im Basin mag er der große Chef sein, aber hier nicht! Macht, daß ihr fortkommt, alle!“
    Versuchung überkam Storm. Sollte er versuchen, mit der aufsässigen Gruppe auszubrechen? Er versuchte, den Kopf zu heben und wurde dafür mit einem derartigen Schock von Schmerz belohnt, daß ihm einen Augenblick alles vor den Augen verschwamm. Es bestand keine Hoffnung, daß er schnell genug war, um Bister zu entkommen, ehe er nicht die Nachwirkung des Strahlschusses überwunden hatte. Aber der Gedanke, daß Quade den Fluß heraufkam, gab ihm ein wenig Zuversicht.
    Gleichgültig, was persönlich zwischen ihnen stand, der Terraner hatte mehr Vertrauen zu dem Siedler, als er zugeben wollte. Und er war überzeugt, daß von allen Siedlern, die er bis jetzt auf Arzor kennengelernt hatte, Quade allein genug Charakterstärke und Führerqualitäten besaß, um mit der von den Xiks angestifteten Schweinerei fertig zu werden. Storm mußte die Flucht, die Bister ihm ermöglicht hatte, riskieren. Aber er mußte sie unbedingt überstehen und seinen Bericht zu Brad Quade ins Lager bringen.
    Glücklicherweise schien Dumaroy in der allgemeinen Verwirrung seinen Gefangenen vergessen zu haben. Wenigstens kam niemand, um nachzusehen, ob Storm Lebenszeichen von sich gab, oder um ihn zum Verhör zu holen. Auch das konnte ein Teil von Bisters Plan sein. Es war seltsam, dachte Storm, aber seit dem Augenblick, da der erste Verdacht in bezug auf die wahre Identität des anderen in ihm aufgestiegen war, hatte er ihn als Tatsache akzeptiert. Aber obwohl er fest davon überzeugt war – wenn er hier in diesem Lager seinen Verdacht laut aussprach, wäre das für die Arzorianer nur ein weiterer Beweis, daß er tatsächlich einer von den verrückten Terranern war, einfach ein weiterer Flüchtling, der schließlich die Grenze zum Wahnsinn überschritten hatte.
    Storm begann, den Kater, den der Betäubungsstrahl in ihm hinterlassen hatte, so gut wie möglich zu bekämpfen, immer darauf bedacht, die Aufmerksamkeit der anderen nicht auf sich zu ziehen. Es war für ihn von Vorteil, daß man ihn hinter eine kleine Bodenwelle gelegt hatte, die sich zwischen ihm und dem Zentrum des Lagers erhob. Von ein paar Leuten abgesehen, die am Fluß Wasser holten und ein paar anderen, die in der Nähe ihre Schlafrollen ausbreiteten, gab es niemand, der ihn beobachten konnte.
    Zuerst kostete es ihn unendliche Mühe, den Kopf zu bewegen. Er wagte nicht, seine Hände von den Stöcken, an die sie gebunden waren, wegzuziehen, da ja Bister sich irgendwo außerhalb seines Gesichtskreises befinden und nur auf eine derartige Bewegung warten mochte. Aber als Storm den Kopf heben konnte, ohne allzu große Schmerzen zu verspüren, sah er, daß die Dämmerung hereinbrach. Wenn die Nacht kam, wollte er es mit Bister aufnehmen, obwohl der andere alle Vorteile auf seiner Seite hatte.
    Kurz bevor es dunkel wurde, entsann sich Dumaroy jedoch endlich seines Gefangenen. Storm schloß die Augen und kopierte so gut es ging die starr verkrampfte Haltung eines vom Strahl Betäubten.
    „Er ist schon ziemlich lange

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