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TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2

TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2

Titel: TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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selbst in die Luft gejagt, Bister. Es gibt kein Schiff mehr, das auf dich wartet, um dich von Arzor fortzutragen. Allein – allein – einsam unter den vielen, die dich hassen. Nie wirst du deine heimatliche Welt wiedersehen! Für dich ist sie unter den vielen, namenlosen Sternen verloren.“
    In plötzlicher Erkenntnis wußte er, warum die Xiks Terra zerstört hatten: Sie hatten gehofft, mit einem kühnen Streich das Herz der Konföderation zu treffen. Aber weil es viele verschiedene Rassen auf Terra gab, weil Terras Kolonien schon begannen, eigenständige Völker hervorzubringen, war der Plan fehlgeschlagen.
    „Allein!“ Er schleuderte das Wort mit seiner Sängerstimme hinaus und versuchte, alle Kraft hineinzulegen, die er in sich gefühlt hatte, als er dem Nitra-Medizinmann gegenüberstand. Bister war allein, undStorm war es auch. Aber in diesem Augenblick war der Schmerz über den großen Verlust, den der Terraner erlitten hatte, gedämpft. Er war in der Lage, dieses Argument als Waffe zu benutzen, ohne daß es zurückschlug und ihn selbst zerriß.
    „Allein!“ Er konnte Bisters Augen sehen, dunkel, groß, und er sah auch die kleine Flamme der Verzweiflung tief in ihnen aufspringen. Unter der Verkleidung rührte sich der Xik. Storm mußte ihn an die Oberfläche holen, das verborgene Ego zum Kampf gegen die disziplinierte äußere Hülle aufstacheln.
    „Niemand, der dir hilft, Bister. Keine Zellenbrüder, keine Kampfgenossen. Ein Xik ganz allein für sich auf Arzor. Und er wird gejagt!“
    Alle Instruktionen, die der Terraner je über die Eindringlinge und ihre Bräuche bekommen hatte, zuckten ihm durch den Kopf, klar, deutlich, fertig zum Gebrauch, während seine Füße wie bei einem Duell hin und her glitten.
    „Wer wird dir den Rücken decken, Bister? Wer wird den Namensruf für dich erschallen lassen? Keiner deiner Brüder wird wissen, wo du starbst, niemand wird dein Zeichen in die hundert Tafeln im Inneren Turm deiner Stammesstadt ritzen. Bister wird sterben, und es wird sein, als hätte er nie gelebt. Und er wird keinen Namenssohn haben, der nach ihm seine vier Rechte aufnimmt!“
    Coll Bisters Mund stand leicht offen, und auf seiner Stirn glitzerte Feuchtigkeit, glänzte auf Wangen und Kinn. Der fremdartige Ausdruck in seinen Augen wurde stärker.
    „Bister wird sterben, und damit ist Schluß. Kein Erwachen für ihn beim Nennen der Namen.“
    „Yaaaaah!“
    Der Imitator griff an. Aber Storm war Sekunden vorher durch ein leichtes Straffen im Körper seines Feindes gewarnt worden. Er fuhr fast mit der alten Geschmeidigkeit herum. Die Klinge des anderen traf die Silberkette auf des Terraners Brust, fuhr stechend quer über seine Brust, und der Schwung, mit dem Bister zustieß, trieb Storm zurück bis an den äußersten Rand des Plateaus.
    Vor Furcht, über den Rand des Abgrundes gedrängt zu werden, schlug Storm um sich. Er wußte, in welcher Gefahr er sich befand. Der Imitator war unverletzt und stark genug, um den Widerstand des Terraners zu brechen. Storm konnte nur eines tun: Alle Tricks des Kommandokämpfers anwenden, die er kannte. Einer davon befreite ihn aus der Umklammerung, und er warf sich mit einem Riesensatz zurück in die Sicherheit unter dem Überhang.
    Bister stieß ein schrilles Heulen aus. Seine Augen waren jetzt unmenschlich, einzig mit der Furcht und Verlassenheit angefüllt, die Storm ihm ins Hirn gehämmert hatte. Jeder Glaube, der seine Rasse gestützt hatte, als sie in den Kampf zog, war von einem Feind in Fetzen gerissen worden, den er vor allen anderen haßte. Er lebte jetzt nur noch für eines – zu töten, und sollte auch sein eigenes Leben der Preis für den Erfolg sein.
    Und weil er die Grenze zwischen Vernunft und Wahnsinn überschritten hatte, war er jetzt viel gefährlicher und doch leichter zu behandeln. Storm wich zurück, und Bister folgte, seine gekrümmten Finger griffen in die Luft.
    Storm hob die Hand, flach, schlagbereit. Dann schoß er herum, und was er beabsichtigte, geschah. Bister stolperte genau in den Strahl der Lampe hinein. Einen Augenblick lang waren seine irren Augen geblendet, und Storms Schlag traf, genau und präzise, wie er es auf dem Exerzierplatz gelernt hatte.
    Der Imitator hustete ein wenig – es klang wie ein Grunzen – sackte langsam vornüber, erst auf die Knie, dann aufs Gesicht, und blieb regungslos liegen. Storm warf sich zurück, bis seine gesunde Schulter gegen Felsen prallte und er von dem Stein aufgefangen wurde. Er beobachtete,

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