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TS 76: Eine Handvoll Dunkelheit

TS 76: Eine Handvoll Dunkelheit

Titel: TS 76: Eine Handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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modischen Anzuges etwas zurückschieben.
    „Es freut mich, daß du zurück bist.“
    „Er hat den Wagen weggeschickt“, murmelte Peter. „Wir mußten zu Fuß zurückgehen.“
    Draußen war es finster. Die Lichter der Station flammten automatisch auf.
    Dr. Bish stand von seinem Schreibtisch auf.
    „Unterschreibe das, Peter, ganz unten.“
    Peter unterschrieb. „Was ist das?“
    „Eine Bestätigung, daß du ihn gemäß den gesetzlichen Vorschriften gesehen hast. Wir haben nicht versucht, dich in irgendeiner Weise daran zu hindern.“
    Peter reichte das Papier unterschrieben zurück. Bish legte es zu den anderen Blättern. Peter ging auf die Tür zu.
    „Ich gehe jetzt. Ich möchte noch in die Kantine und essen.“
    „Du hast noch nicht gegessen?“
    „Nein.“
    Dr. Bish verschränkte die Arme und sah den Jungen an.
    „Nun?“ sagte er. „Was hältst du von ihm? Das ist das erste Mal, daß du deinen Vater gesehen hast. Es muß eigenartig für dich gewesen sein. Du bist so viel in unserer Gesellschaft gewesen – während deiner Ausbildung und deiner Arbeit.“
    „Es war – ungewöhnlich.“
    „Hast du irgendwelche Eindrücke gewonnen? Ist irgend etwas besonders aufgefallen?“
    „Er war so erregt. Und in allem, was er tat oder sagte, fiel mir eine gewisse Voreingenommenheit auf.“
    „Noch etwas?“
    Peter zögerte an der Tür. Dann lächelte er.
    „Noch etwas.“
    „Was denn?“
    „Mir fiel auf …“ Peter lachte. „Ich bemerkte einen auffälligen Geruch an ihm. Die ganze Zeit, die ich mit ihm zusammen war.“
    „Das ist leider bei allen so“, sagte Dr. Bish. „Gewisse Hautdrüsen. Abfallprodukte, die das Blut aussondert. Daran gewöhnt man sich aber, wenn man eine Zeitlang in ihrer Gesellschaft war.“
    „Muß ich das denn sein?“ .
    „Sie gehören deiner eigenen Rasse an. Wie kannst du sonst mit ihnen zusammenarbeiten? Deine ganze Ausbildung ist darauf abgestimmt. Wenn wir dich alles gelehrt haben, was wir können, dann wirst du …“
    „Das hat mich an etwas erinnert. Dieser Geruch, meine ich. Ich mußte die ganze Zeit, die ich mit ihm zusammen war, daran denken. Ich versuchte, ihn irgendwo unterzubringen.“
    „Und kannst du ihn jetzt identifizieren?“
    Peter überlegte. Er dachte intensiv, konzentrierte sich. Er runzelte die Stirn. Dr. Bish wartete geduldig an seinem Schreibtisch. Die automatische Heizanlage schaltete sich klickend für die Nacht ein.
    „Jetzt weiß ich es!“ rief Peter plötzlich aus.
    „Was war es denn?“
    „Die Tiere in den biologischen Labors. Es war der gleiche Geruch. Der gleiche Geruch wie die Versuchstiere.“
    Sie sahen einander an, der Robotarzt und der vielversprechende Junge. Beide lächelten, ein Lächeln, das nur sie beide verstanden. Ein Lächeln, das von völligem Verstehen kündete.
    „Ich glaube, ich weiß, was du meinst“, sagte Dr. Bish. „Ich weiß sogar genau, was du meinst.“

 
Das Ausstellungsstück
    (EXHIBIT PIECE)
     
    „Einen eigenartigen Anzug haben Sie da an“, meinte der Fahrer der Robottaxe. Er schob die Tür auf und hielt am Straßenrand an. „Was sind das für kleine, runde Gegenstände?“
    „Das sind Knöpfe“, erklärte George Miller. „Sie sind teilweise funktionell und teilweise ornamental. Das ist ein archaischer Anzug aus dem zwanzigsten Jahrhundert. Ich trage ihn aus beruflichen Gründen.“
    Er zahlte dem Robot, griff nach seiner Aktentasche und eilte die Rampe zur Geschichtsagentur hinauf. Das Hauptgebäude war bereits geöffnet; in lange Roben gekleidete Männer und Frauen wanderten herum. Miller betrat einen Lift, quetschte sich zwischen die beiden Hünen aus der vorchristlichen Abteilung und befand sich im nächsten Augenblick auf dem Weg in seine eigene Abteilung, das mittlere zwanzigste Jahrhundert.
    „Morgen“, murmelte er, als Controller Fleming ihm am Modell der Atommaschine begegnete.
    „Morgen“, erwiderte Fleming etwas mürrisch. „Jetzt hören Sie einmal zu, Miller. Ich möchte das ein für allemal klarstellen. Was wäre, wenn jeder sich so wie Sie anzöge? Die Regierung hat genaue Bekleidungsregeln aufgestellt. Können Sie denn Ihre verdammten Anachronismen nicht einmal sein lassen. Was, zum Teufel, ist das Ding, das Sie da in der Hand halten? Das sieht ja wie eine zerquetschte Echse aus der Jurazeit aus.“
    „Das ist eine Krokodilledertasche“, erklärte Miller. „Darin trage ich meine Studierspulen. Die Aktentasche war ein Rangsymbol der Managerklasse im späten zwanzigsten

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