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TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

Titel: TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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Zeitagenten.“ Besonders erfreut schien er nicht zu sein. „Was ist denn eigentlich los?“
    „Die Hölle.“ Ross setzte sich auf einen der schwingenden Stühle. Travis lehnte sich gegen die Wand. „Ein Vulkanausbruch ist im Gange“, fuhr Ross fort. „Und ein Erdbeben. Und die Mammuts greifen an …“
    Der Techniker wollte zur Treppe. „Dann müssen wir zum Tor!“
    Travis hielt ihn am Arm fest. „Jetzt können wir nicht aus dem Schiff. Man hat nicht die geringste Sicht, die Luft hängt voller Asche.“
    „Wie weit waren die Leute denn schon mit dem Gitter?“ fragte Ross.
    „Praktisch fertig“, erklärte der Techniker und fügte dann schnell hinzu: „Sie meinen doch nicht etwa, daß sie es jetzt durchschleusen wollen … mit uns drinnen?“
    „Eine Möglichkeit, nur eine Möglichkeit. Wenn das Gitter das Beben und die Mammuts überstanden hat. Wir müssen eben abwarten.“
    „Wir können wenigstens hinaussehen …“ Der Techniker trat vor ein Schaltbrett, und seine Hand senkte sich auf einen Knopf.
    Ross sprang mit einem Satz aus seinem Sessel. Seine Faust traf den anderen und warf ihn zu Boden – aber er hatte den Knopf schon niedergedrückt. Eine Platte hob sich aus dem Schaltbrett und begann zu glühen. Dann erblickten sie über dem Kopf des verblüfften Technikers, der immer noch am Boden kauerte, das Bild von mit Asche erfüllten Dampfwolken.
    „Narr!“ Ross stand über den Techniker gebeugt und eisige Entschlossenheit funkelte in seinen Augen. „Berühren Sie hier nichts.“
    „Schlaumeier, was?“ Der Techniker erhob sich langsam. Sein Gesicht war gerötet, und er hatte die Fäuste geballt. „Ich weiß schon, was ich tue.“
    „Da, schaut hinaus!“ Travis’ Ruf ließ die beiden ihren Streit für den Augenblick vergessen.
    Das neblige Bild stand immer noch auf dem Bildschirm. Aber jetzt gab es noch etwas anderes zu sehen: Stange für Stange, Quadrat für Quadrat baute sich um sie ein Netz aus gelbgrünem Licht auf, Licht, das die brutale Kraft eines Blitzes zu besitzen schien, nicht aber seine zuckende Wildheit. Das Muster wuchs immer schneller, beherrscht von dem Grau der treibenden Asche.
    „Das Gitter!“ Der Techniker riß sich mit Gewalt aus Ross’ Griff. Die Hände auf die Lehne eines der schwingenden Sessel gestützt, starrte er wie gebannt auf die Bildplatte. „Sie haben den Strom eingeschaltet. Sie versuchen uns durchzuziehen!“ .
    Das Gitter fuhr fort zu glühen. Jetzt konnten sie nicht mehr hinsehen, so hell war es geworden. Dann schwankte das Schiff. Ein zweites Erdbeben – oder etwas anderes? Ehe Travis darüber nachdenken konnte, umfing ihn ein Mahlstrom der Gefühle und Eindrücke. Ihm war gleichsam, als lägen sein Geist und sein Körper miteinander im Kriegszustand. Er keuchte. Die kurze Periode des Unbehagens, die er verspürt hatte, als er durch das Tor gegangen war, war nichts, verglichen mit diesem Ziehen und Zerren. Er versuchte irgendwo in einer Welt, die jede Stabilität verloren hatte, einen Halt zu finden.
    Jetzt lag er auf dem Boden. Über ihm war das Fenster nach draußen. Langsam hob er den Kopf, und sein ganzer Körper fühlte sich an, als ob jemand ihn geschlagen hätte. Aber dieses Fenster – jetzt zeigte es nicht mehr graue Schwaden – keine Asche, die wie Schnee fiel. Alles war blau – ein helles metallisches Blau – ein Blau, das er kannte und nach dem er sich sehnte. Er richtete sich schwankend auf, und seine Hand tastete danach. Aber um ihn war immer noch jenes Gefühl der Instabilität.
    „Halt!“ Die Finger des Technikers umfaßten sein Handgelenk mit festem zwingenden Griff. Er zog Travis von dem Bildschirm weg, versuchte ihn auf einen der Sessel niederzudrücken. Hinter ihm lag Ross, seine narbige Hand krampfte sich um den Rand eines Armaturenbrettes, und die Knöchel traten weiß hervor.
    „Was ist denn los?“ fragte Ross.
    Der Techniker schien als einziger zu wissen, was vorging. „Hinsetzen!“ herrschte er die beiden an. „Schnallt euch an! Wenn es das ist, was ich vermute!“ Er schob Ross in einen Sessel, und der Zeitagent gehorchte stumm, als hätte er nicht Augenblicke zuvor den anderen niedergeschlagen.
    „Wir sind durch, nicht?“ Travis sah immer noch auf diesen wunderbaren Fleck blauen Himmels.
    „Ja, wir sind durch. Aber wie lange wir hierbleiben …“ Der Techniker stolperte zum dritten Sessel und ließ sich hineinsinken.
    „Was soll das heißen?“ Ross’ Augen zogen sich zu schmalen Schlitzen

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