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TS 83: Der Mann, der ein Roboter war

TS 83: Der Mann, der ein Roboter war

Titel: TS 83: Der Mann, der ein Roboter war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Schenk
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bewegungslos liegen. Keith untersuchte ihn. Am rechten Handgelenk befand sich ein Bluterguß, der linke Oberschenkel schien gebrochen zu sein.
    Joan strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Er hat mich angegriffen, als die Roboter kamen. Ich mußte einen Tudo-Karate-Griff anwenden. Ich glaube, er hat sich etwas gebrochen“, stammelte sie hastig. Plötzlich und übergangslos ließ sie sich fallen.
    In der Tür zum Dach stand ein Polizeiroboter. Er schoß sofort. Keith verspürte den Strahl wie einen starken Stromstoß. Flüssiges Metall schien seine Nervenbahnen zu durchfließen. Nach einigen Sekunden steckte der Robot den Lähmer in die Öffnung an seiner Seite und trat an Keith heran, um ihm den Strahler aus der Hand zu nehmen.
    Im gleichen Moment jedoch, als der Paralysator abgeschaltet wurde, wich die Lähmung von Keith. Er vermochte zu denken und registrierte den Vorgang augenblicklich. Seine Finger zitterten noch, aber wie unter einem Zwang drückte er auf den Abzug seines Strahlers.
    Der Kopf des Roboters glühte auf.
    Es war ganz still im Wohnzimmer. Nur vom Korridor her kam das Knistern eines Feuers. Die alten Holzmöbel mochten Feuer gefangen haben. Aus dem Rumpf des letzten Polizeiroboters klang plötzlich ein hoher schriller Ton, der fast an der Grenze des hörbaren Schalls lag. Durch den Metallkörper lief ein Zittern und Beben, bis er mit den letzten Umdrehungen des hochtourigen Gyroskops zu schwanken begann und dröhnend umstürzte.
    Durch den Krach erwachte der Leutnant aus seiner Bewußtlosigkeit. Er begann leise zu stöhnen.
    Joan erhob sich zögernd und starrte ungläubig auf die Waffe in Keiths Faust. Sie wies mit einer beinahe schüchternen Handbewegung auf den bewegungslosen Metallkörper.
    „Er hat zuerst geschossen, ich habe es gesehen. – Warum hat der Lähmer nicht auf dich gewirkt?“ fragte sie stockend.
    „Wenn ich das wüßte“, antwortete Keith. Er wies auf den Leutnant. „Es gibt im Augenblick wichtigeres! Kümmere dich bitte um den Polizisten!“
    Rauchschwaden zogen an Keith vorüber die Treppe zum Dach hinauf.
    Keith lief nach unten in die Garage, um einen Feuerlöscher zu holen.
    Inzwischen öffnete Joan die Fenster. Sie klappte einen Hygrosom in Schlafstellung, legte den Leutnant darauf und stützte mit einigen Kissen das gebrochene Bein. Aus der Küche holte sie einen Becher mit kaltem Fruchtsaft.
    Als die letzten Flammen gelöscht waren, kramte Keith aus einer der angekohlten Truhen im Korridor eine schwarze Kombination, die von seinen früheren Mentoren stammte und seit seiner Jugend dort aufbewahrt lag. Er überzeugte sich davon, daß jene Metallplättchen noch in einer der Taschen steckten, die er als Kind mitunter an die Stirn geklebt hatte, um seine Lehrer zu täuschen. Es war ihm damals nie gelungen, aber schließlich hatten sie ihn auch zu gut gekannt.
    An seinem eigenen Unikom tastete Keith die Nummer des Polizeipräsidiums und diktierte dem Vermittlungsrobot einen lakonischen Satz zur Weitermeldung.
    „Aktion Keith mißlungen. Dr. Keith und Joan Corell flüchten in Richtung Festland. Bitte umgehend Ambulanzschrauber zum Einsatzort. Ende.“
    Er ließ die Taste augenblicklich wieder herausspringen, um einen Vektorstrahl zu vermeiden, und hastete mit Joan aufs Dach.
    Glücklicherweise hatte der Leutnant nicht mit einem Fehlschlag seines überraschenden Verhaftungsauftrages gerechnet. Einen Schrauber auf dem bisher nie als Landeplatz benutzten Dach hatte er nicht einkalkuliert.
    Der Robot auf dem Dach hatte nur den Auftrag, einen möglichen Fluchtweg abzuriegeln. Roboter denken nicht bewußt, sonst wären sie humanoid. Der Schrauber stand mit rotierenden Blättern, wie ihn Keith verlassen hatte.
    Keith flog mit Handsteuerung.
    In zweitausend Metern Höhe fragte Joan ironisch: „Glaubst du wirklich, die Polizei fällt auf deinen Trick herein?“
    „Natürlich“, antwortete Keith. „Ich muß das Dümmste tun, was in dieser Lage getan werden kann. Nur dann haben wir eine geringe Chance, uns aus dieser verfahrenen Situation mit einigermaßen heiler Haut zu retten. Am sichersten ist man zur Zeit im Regierungsgebäude bei der Polizei, und genau dahin fliege ich. Aber zuvor muß ich dich irgendwo unterbringen.“
    „Zur Polizei?“ fragte Joan erstaunt. „Hat dich der Strahl doch erwischt?“
    Keith erklärte es, ohne den Blick von den Instrumenten zu nehmen. „Der Oberste Rat kennt meinen Intelligenzquotienten und kann sich an den Fingern abzählen, daß

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