Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 91: Bis in die Unendlichkeit

TS 91: Bis in die Unendlichkeit

Titel: TS 91: Bis in die Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
Vom Netzwerk:
Meer, und wo immer er traf, verwandelte er Materie in ein Nichts!
    An Bord der Albatros war jetzt weder ein Laut zu hören, noch eine Bewegung zu sehen. Die Männer standen reglos da und starrten in halbgelähmter Faszination, als ein zweihundert Tonnen-Koloß sich mit jeder Faser seines Körpers gegen die durchscheinende Energie sträubte, die auf ihn eindrang.
    Eine halbe Stunde verging, bis dieser schreckliche Körper aufgelöst war …
    Hierauf wurde der glitzernde Desintegrator entfernt, und eine Weile lastete der Atem des Todes auf ihnen. Von Norden her trieb ein zarter Nebelschleier über das Meer und hüllte sekundenlang die beiden Schiffe ein. Gespannt und starr wartete Wardell mit seinen Männern, und etwas wie Verwunderung befiel sie.
    „Verschwinden wir doch“, sagte jemand. „Ich traue diesen Kerlen nicht, obwohl wir ihnen geholfen haben.“
    Wardell zuckte hilflos die Achseln. „Was können wir schon tun? Das chemische Pulver, das sie in dem Sack an Bord warfen, reichte nur für einen Treibstofftank, und dieser war ohnehin halb leer. Wir haben bei unserem Manöver alles aufgebraucht, nur ein paar Gallonen sind noch übrig. Wir …“
    „Zum Teufel mit diesen Schuften!“ stöhnte ein anderer. „Ihr mysteriöses Getue die ganze Zeit behagt mir nicht. Warum kamen sie nicht einfach her, wenn sie unsere Hilfe brauchten? Sie konnten doch fragen!“
    Wardell hatte bisher nicht gemerkt, wie sehr er innerlich angespannt war. Die Worte des Matrosen lösten nun eine tiefe Wut in ihm aus.
    „Natürlich, natürlich!“ meinte er ätzend, „ich kann mir das gut vorstellen! Wir hätten einen Teppich ausgebreitet, um sie willkommen zu heißen – mit einer Granate!
    Und hätten sie uns gesagt, sie wünschten Messungen an der Harpunenkanone vorzunehmen, um selbst eine bauen zu können, hätten darum gebeten, die unsere herrichten zu dürfen, damit sie zwanzig Wale auf einmal hielte, und zu guter Letzt noch gefragt, ob wir nicht in der Nähe bleiben wollten, bis dieses höllische Ding ankäme – o ja, wir hätten ihnen gerne geholfen. Daß ich nicht lache!
    Aber so dumm, wie wir sie hielten, waren sie nicht. Sie gingen mit einer Kaltblütigkeit vor, die alles Gewohnte übertraf, aber wir blieben, weil wir mußten – und das ohne Bitteschön und Dankesehr! Einzig die Tatsache macht mir Sorgen, daß wir sie noch nie sahen oder von ihrer Rasse hörten. Aber das mag bloß eine Bestätigung dafür sein, daß Tote noch immer geschwiegen haben. Trotzdem …“
    Seine Stimme verklang, denn auf dem fremden Schiff regte sich wieder etwas. Ein anderes, diesmal kleineres und auch stumpferes Gebilde wurde aufgestellt, das mit seltsamen, kanonenartigen Projektoren ausgerüstet war.
    Wardell erstarrte, dann hallte sein Gebrüll über das Deck:
    „Das kann nur für uns sein! Art, du hast noch drei Granaten übrig. Halte dich feuerbereit …“
    Eine Wolke silbrigen Rauches schnitt ihm jedes weitere Wort ab, und sein Bewußtsein tauchte in Finsternis.
     
    *
     
    Dornos weiche, zischende Stimme war das einzige Geräusch in der Stille der Raumschiffkabine:
    „Die Vorschriften sind geschaffen zum Schutze der moralischen Kontinuität der Zivilisation und zur Verhinderung einer allzu wörtlichen Interpretation der Grundgesetze durch gleichgültige oder gedankenlose Vollstrecker. Zu Recht sollen unterentwickelte Planeten vor jedem Kontakt geschützt werden – ein so lebenswichtiger Umstand, daß der Tod eine gerechtfertigte Maßnahme gegen all jene ist, welche die Wahrheit auch nur ahnen, aber …“
    Domo lächelte, dann: „Wenn einem galaktischen Bürger oder Beamten wichtiger Beistand geleistet wurde, gleichgültig unter welchenUmständen, ist es für die Moral einer zivilisierten Verwaltung unbedingt erforderlich, daß andere Mittel und Wege gefunden werden, um eine Verbreitung der Wahrheit zu unterbinden.
    Natürlich sind solche Fälle schon vorgekommen“, fügte Domo gelassen hinzu. „Ich habe demnach unseren neuen Kurs festgelegt; er wird uns zu der fernen Sonne Wodesk führen, von deren Planeten aus die ,Erde’ ursprünglich besiedelt wurde.
    Es wird nicht länger nötig sein, unsere Gäste in einem kataleptischen Zustand zu halten. Sobald sie sich von den Auswirkungen des Gases erholt haben, laßt sie die Reise genießen.“

 
Das verzauberte Dorf
    (THE ENCHANTED VILLAGE)
     
    „Erforscher einer neuen Welt“ hatte man sie genannt, bevor sie zum Mars starteten.
    Diese Worte rief Bill Jenner noch eine Zeitlang in

Weitere Kostenlose Bücher