TS 92: Apollo auf Mondkurs
glasartigen Masse überzogen – wahrscheinlich unter Einwirkung von Hitze entstanden.“
„Die Presse wartet gespannt auf die erste Beschreibung. Nur ein paar Worte, Joe!“
„Wild, verwirrend, verlassen – und schön“, erwiderte Faulk.
„Ich muß dir einen Haufen Glückwünsche vorlesen“, fuhr Burke fort.
„Schon vorbereitet, was?“
Burke lachte. „Wir wußten, daß ihr es schaffen würdet. Ihr habt gerade Kolumbus vom ersten Platz verdrängt.“
„Erspare uns die Glückwünsche“, antwortete Faulk. „Benachrichtige lieber Karen und Eve.“
„Sie wissen es längst – seit Les mit euch Verbindung aufgenommen hat.“
„Danke“, sagte Faulk erleichtert. „Wir werden zunächst einmal die Triebwerke inspizieren.“
„Wir warten, Joe.“
„Ich warte“, klang Mallons Stimme aus den Kopfhörern. „Ich werde einen Versuch unternehmen, über einen Nachrichtensatelliten mit Kap Kennedy in Verbindung zu treten. Jetzt könnte es klappen. Wenn ihr mich also nicht erreichen …“
„Wir wissen Bescheid“, unterbrach ihn Faulk. „Whitey hält Verbindung mit uns.“
„Verstanden, Captain.“
Während Kovac ein Tonband besprach, auf dem die Messungen sämtlicher Instrumente aufgezeichnet werden sollten, kontrollierte Faulk die Ausrüstungsgegenstände, die sie auf dem Mond benötigen würden. Als er mit dem Ergebnis zufrieden war, setzte er ihre Schutzanzüge unter Druck und öffnete die Luftschleuse, um nach draußen zu sehen.
„Phantastisch“, murmelte Kovac neben ihm.
„Ein Alptraum.“ Sie sahen sich an. „Aber bestimmt interessant, Max.“
„Das glaube ich auch.“ Der Kopilot sah nachdenklich auf die Felsen hinunter.
Laut Operationsplan sollte einer der beiden Männer in dem Mondkäfer zurückbleiben, während der andere Untersuchungen anstellte, Mineralien sammelte und über seine Entdeckungen berichtete. Dieser Augenblick war nun gekommen.
„Los, Max“, drängte Faulk. „Willst du nicht hinuntersteigen?“
„Du hast es verdient, Joe.“
„Quatsch, ich bin schon berühmt genug. Geh du zuerst, Max, dann kann ich mich später umsehen.“
„Nein, Captain …“
„Unsere Namen sind bereits in den Annalen der Weltgeschichte verzeichnet“, erklärte ihm Faulk eindringlich. „Alle drei. Also – los, Max!“
„Okay … gern, Joe.“ Kovac holte tief Luft und ließ eine Strickleiter abrollen, während Faulk einen röhrenförmigen Behälter hinunterließ. Kovac kletterte schwerfällig hinab und beugte sich dabei vor, um die Triebwerke besser sehen zu können.
„Triebwerke anscheinend unbeschädigt“, berichtete er dann. „Das Gestell ist reichlich zerknittert, hat aber seinen Zweck erfüllt …“
„Ist es noch standfest genug?“ fragte Faulk.
„Sieht so aus. Kann aber sein, daß wir beim Start deswegen Schwierigkeiten haben.“
Als Kovac die letzte Sprosse erreicht hatte, sah er noch einmal zu Faulk auf, bevor er seinen Fuß in die Asche setzte.
„Sieh dir das an, Joe – der erste menschliche Fußabdruck auf dem Mond!“
„Der erste, Max“, wiederholte Faulk. Kovac öffnete den Behälter und zog eine amerikanische Flagge heraus, die an einem Teleskopmast befestigt war. Er entfaltete die Flagge, steckte den Mast in eine Felsspalte und trat einige Schritte zurück, um zu salutieren.
Faulk grüßte ebenfalls und rannte dann wieder an das Funkgerät zurück, um mit Burke zu sprechen. „Heute, am achten Juli neunzehnhundertneunundsechzig um elf Uhr zehn EST, betrat Major Max Kovac, USAF, als erster Mensch den Mond. Seine ersten Worte lauteten: Der erste menschliche Fußabdruck auf dem Mond!“
„Sieben Worte, die in die Geschichte eingehen werden!“ rief Burke aus. „Das wird eine Schlagzeile!“
„Als erstes entrollte er die amerikanische Flagge und pflanzte sie neben dem Mondkäfer auf“, fuhr Faulk fort.
„Wunderbar, wunderbar, Joe.“
„Ich rufe dich wieder. Muß Max helfen.“
„Verstanden“, bestätigte Burke.
Faulk kehrte an die Luftschleuse zurück und sah hinunter. „Jetzt kannst du mit der Arbeit anfangen. Ich lasse dir die Geräte herunter.“
„Arbeiten – eine Berühmtheit wie ich?“
„Kein Wort mehr, sonst lasse ich dir das Zeug auf den Kopf fallen.“
Kovac errichtete als erstes einen Mast, der die Antennen trug, über die der Mondkäfer mit der Apollo und Kap Kennedy in Verbindung stehen würde. Burkes Stimme klang sofort wesentlich lauter. Kovac berichtete, daß auf der Oberfläche eine Temperatur von minus
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