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TTB 102: Die Wächter der Sternstation

TTB 102: Die Wächter der Sternstation

Titel: TTB 102: Die Wächter der Sternstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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Teil seines Plans war wesentlich schwerer auszuführen, denn nun mußte er einen seiner Kessel hierher schaffen. Unter Einsatz aller Kräfte gelang auch das – aber die ganze Zeit über wartete er nur auf den Augenblick, in dem das Ding aufwachen und über ihn herfallen würde.
    Conrad kippte den Kessel auf eine Seite, damit er rollen konnte, dann hielt ihn dort mit einer Hand im Gleichgewicht. Dann schloß er die Augen und konzentrierte sich auf das Kommende, öffnete sie wieder und ließ los.
    Der schwere Kessel traf das Ding am Kopf – mit einem widerlichen Geräusch. Das Ungeheuer erwachte und schlug sofort um sich; der Kessel zersplitterte, als er gegen einen Felsen geschleudert wurde. Diese Kraft. Conrad wußte plötzlich, daß er seinen verrückten Plan nie hätte ausführen dürfen. Trotzdem riß er den Aschesack auf.
    Dann flüchtete er.
    Am Fuß des Hügels hob er den Balken auf, mit dem er sonst die gefüllten Kessel kippte. So erwartete er den Angriff des wütenden Ungeheuers. Mehr als zehn Minuten waren vergangen, bevor er den Mut hatte, zurückzugehen und sich vorsichtig umzusehen.
    Er stellte fest, daß das Ding nur noch wenige Augenblicke gelebt haben konnte, nachdem der Kessel ihm den Schädel zertrümmert hatte. Es lag halb unter der Asche begraben, wie er es beabsichtigt hatte.
    Conrad hätte am liebsten vor Freude laut gesungen. Aber noch wichtiger war ihm, daß die anderen von seiner Heldentat erfuhren. Er kletterte zu dem Ding hinunter und versuchte es am Schwanz fortzuzerren, aber es erwies sich als zu schwer für ihn, nachdem er zudem durch das schmerzende Knie behindert wurde.
    Nun, es konnte jedenfalls nicht mehr aufstehen und spurlos verschwinden. Es würde an derselben Stelle bleiben, bis er ein paar Leute zusammengetrommelt hatte, die es besichtigen wollten. Und genau das hatte er vor – die ganze Stadt sollte das tote Ding bewundern, selbst wenn er die Einwohnerschaft herprügeln mußte! Er hatte ihre geringschätzigen Bemerkungen gründlich satt. Später wollte er sich die Haut des Untiers gerben lassen und sie Idris schenken. Vielleicht benahm ihre Mutter sich dann auch etwas höflicher ...
    Diese und ähnlich erfreuliche Gedanken beschäftigten Conrad auf dem Weg in die Stadt.
     
    *
     
    Der Mann an der Spitze stieß einen lauten Schrei aus. Stadham, der sich gerade überlegt hatte, ob dieses Tal sich als Lagerplatz eigne, fuhr auf und sah nach vorn.
    »Was ist los, Berrow?« rief er.
    »Ich weiß nicht, Sir!« antwortete der Soldat. »Mein Pferd wäre eben fast durchgegangen. Hier stinkt es ganz abscheulich!«
    »Zu Berrow aufschließen!« befahl Stadham seinen Männern. »Aber langsam und vorsichtig!«
    Die Soldaten nickten und hielten ihre Gewehre schußbereit, während sie den Hügel hinaufritten. Stadham wußte, daß sie alle nervös waren. Bisher hatten sie zwei nicht gerade ideale Lagerplätze gefunden, und Stadham wollte noch bis Mittag weitersuchen, bevor er sich für einen der beiden entschied. Nach Ansicht der Männer konnte es nirgends einen guten Lagerplatz geben, der so nahe an der Wüste lag, und sie sahen nicht recht ein, weshalb Stadham sich soviel Mühe gab.
    Berrow versuchte sein Pferd zu beruhigen, das keinen Schritt weitergehen wollte. Als auch Stadhams Tier sich ähnlich benahm, schwang er sich aus dem Sattel und warf einem der Männer die Zügel zu. Mit durchgeladener Waffe ging er weiter den Hügel hinauf und erreichte bald eine Stelle, die im Schatten einiger Felsen lag.
    Er stieß einen Fluch aus und riß das Gewehr an die Schulter. Aber bevor er abdrückte, erkannte er, daß er nicht zu schießen brauchte. Stadham winkte Berrow zu sich her.
    »Das hier hat deinem Pferd einen Schrecken eingejagt – ein totes Ding! «
    Die Männer kamen langsam näher – einige stiegen ebenfalls ab, weil ihre Pferde scheuten – und betrachteten neugierig den Kadaver. »Von der Sorte gibt es in der Wüste schätzungsweise noch einige«, stellte einer mit ernster Stimme fest.
    »Aber dieses hier ist tot wie das andere, von dem Ampier angegriffen wurde!« erinnerte Stadham seine Männer. Die Soldaten wechselten Blicke miteinander; es war deutlich genug, daß diese Tatsache sie nicht sehr beruhigte.
    Stadham faßte einen Entschluß. »Ihr zwei!« befahl er den beiden Soldaten, deren Pferde bisher noch keine Angst gezeigt hatten. »Ladet das Ding auf ein Pferd! Ich möchte, daß auch die anderen sehen, daß die Dinge aus der Wüste nicht unverwundbar sind.«
    Die Männer

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