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TTB 102: Die Wächter der Sternstation

TTB 102: Die Wächter der Sternstation

Titel: TTB 102: Die Wächter der Sternstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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Wort.
    Und dann ertönten zwei Explosionen in der Ferne.
    Eine Pause.
    Zwei weitere.
    Sie starrten dem verwundeten Ding nach, das jetzt schon fast die Hügelkette im Norden erreicht hatte. Es stolperte plötzlich, wenn ein solcher Vierfüßler überhaupt stolpern konnte. Dann blieb es stehen, schwankte von einer Seite auf die andere und begann zu fallen.
    Noch zwei Explosionen, dann wand es sich am Boden. Eine Gestalt erschien zwischen den Felsen. Eine zweite wurde sichtbar. Nestamay hatte das Gefühl, als drehe sich alles um sie her.
    Zwei Fremde. Zwei Fremde! Zwei neue Menschen!

 
19
     
    Als das riesige Ungeheuer näher kam, schien es in Conrads Augen einige Sekunden lang Himmel und Erde zu verdunkeln. In dieser kurzen Zeit erinnerte er sich an alles, was er seit frühester Kindheit über die Dinge aus der Wüste gehört hatte. Die Kuppel, die Menschen davor, die übrige Welt – das war nun bedeutungslos geworden. Jetzt gab es nur noch Conrad, der einem rasenden Ungeheuer gegenüberstand.
    Dann drang Yandermans mahnende Stimme an sein Ohr. »Tief zielen, Conrad. Du mußt auf die Unterseite halten. Aus dieser Entfernung geht der Schuß sonst zu hoch.«
    Zielen? Schuß? Plötzlich erinnerte Conrad sich wieder. Richtig, er hatte ja ein Gewehr aus Herzog Pauls Lager, das jetzt unendlich weit entfernt zu liegen schien. Keuchend warf er sich nieder und legte das Gewehr an, wie Yanderman es ihn gelehrt hatte.
    »Durchladen und entsichern«, flüsterte Yanderman neben ihm. Conrad gehorchte, obwohl seine zitternden Finger ihm fast den Dienst versagten. Er kniff ein Auge zu und sah mit dem anderen an dem Gewehrlauf entlang. Unterseite? Wo hatte dieses Ding überhaupt eine Unterseite? Es bestand nur aus sich windenden ...
    »Jetzt!« rief Yanderman, und Conrad schoß. Die beiden Schüsse fielen fast gleichzeitig, aber Conrad war nicht so sehr über den Doppelknall erschrocken, sondern über den Rückstoß, den er an der Schulter spürte.
    »Diesmal den Kolben fester in die Schulter einziehen«, wies Yanderman ihn so ruhig an, als sei das Ungeheuer nur ein harmloses Stück Wild. »Durchladen. Wieder zielen.«
    Beim zweitenmal gab Conrad sich bewußt Mühe. Beide Schüsse fielen gleichzeitig. Das Ding heulte auf und schien die Beherrschung über seine zahlreichen Beine verloren zu haben. Es schwankte und senkte einige der Fangarme, wobei große blaugraue Flecken an der Vorderseite des Körpers sichtbar wurden.
    »Getroffen!« rief Conrad und schoß wieder, ohne auf Yandermans Befehl zu warten. Einen Augenblick später fiel auch Yandermans dritter Schuß, der etwas besser gezielt war.
    Das Ding fiel schwer auf eine Seite.
    Conrad sprang auf, umklammerte seine Waffe mit beiden Händen und starrte das verendende Ungeheuer an. Er wollte sich schon näher heranwagen, aber Yanderman hielt ihn am Arm zurück.
    »Wahrscheinlich lebt es noch längere Zeit!« warnte er. »Nimm dich vor den Fangarmen in acht! Siehst du?«
    Einer der langen Fangarme pfiff durch die Luft und peitschte einen Stein beiseite, der mindestens zehn Meter von dem bewegungslosen Körper entfernt gelegen hatte. Conrad schüttelte sich und wich unwillkürlich einen Schritt zurück.
    »Keine Angst, es kann uns nicht mehr gefährlich werden«, beruhigte Yanderman ihn. »Wir brauchen uns nur noch um die Leute dort unten Sorgen zu machen. Ich hoffe sehr, daß sie sich das Ding hier nicht für solche Zwecke aufgehoben haben!«
    Conrad wurde blaß. Yanderman hatte völlig ernsthaft gesprochen, obwohl nicht ganz klar war, was er unter »solche Zwecke« verstand. Jedenfalls näherten die Verfolger des Ungeheuers sich nur zögernd und sammelten dabei ihre Pfeile und Speere wieder ein ...
    »Wir müssen ihre Reaktion abwarten«, ordnete Yanderman an. Conrad konnte sich kaum noch beherrschen, aber er gehorchte.
    Die Reaktion war seltsam. Anstatt sofort näher zu kommen oder die beiden wenigstens anzurufen, versammelten sich die Menschen aus der Kuppel nur um das verendende Ding und starrten von dort aus zu Yanderman und Conrad hinauf. Sie sprachen leise miteinander.
    »Aha, jetzt ist mir alles klar«, sagte Yanderman nach einiger Zeit. »Anscheinend warten sie hier auf eine Art Häuptling oder Anführer. Siehst du den alten Mann dort drüben kommen, der von einem Mädchen und einem anderen Mann begleitet wird?« Er zeigte auf die drei. Auch Conrad erkannte sie.
    Yanderman hatte richtig vermutet. Der Alte beriet sich kurze Zeit mit den übrigen Männern, trat dann einige

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