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TTB 102: Die Wächter der Sternstation

TTB 102: Die Wächter der Sternstation

Titel: TTB 102: Die Wächter der Sternstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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Yanderman. Er richtete sich auf, als sei eben eine schwere Last von seinen Schultern genommen worden.
    »Eine der Gefahren unseres Daseins«, erklärte er. »Allerdings noch immer geringfügig im Vergleich zu denen, die ihr überstanden habt. Ich werde durch Keefe feststellen lassen, ob die Alarmanlage wieder funktioniert. Vielleicht finden wir dann nach diesem ereignisreichen Tag etwas Ruhe.«
    Yanderman konnte nur mühsam sprechen. »Wir haben Gefahren überstanden, um zu euch zu gelangen – aber nur für einige Tage. Wenn ihr seit über vier Jahrhunderten so gefährlich lebt, dann kann ich nur sagen, daß mein Freund und ich den besseren Teil erwählt haben!«

 
20
     
    Conrad saß in einer Ecke von Maxalls Hütte und hoffte, daß keiner ihn beobachtete – Nestamay tat es jedenfalls nicht, denn ihr Großvater hatte sie eben fortgeschickt, um einen Krug von dem merkwürdigen Fruchtgetränk zu holen, das diese Leute anstelle von Bier tranken. Die Hütte war im Vergleich zu den Gebäuden in Lagwich geradezu winzig, aber die Luft darin war wesentlich besser. Vermutlich deshalb, überlegte er, weil die Menschen hier zwei- oder gar dreimal in der Woche frischgewaschene Uniformen anzogen.
    Man hatte ihm ebenfalls eine überlassen, in der er sich ausgesprochen wohl fühlte. Aber er hatte sich nicht den Anschein zu geben versucht, als verstünde er die Erklärung, die er über die Herkunft dieser Kleidungsstücke gehört hatte. Ebensowenig, wie er jetzt der angeregten Unterhaltung zwischen Yanderman, Maxall, Keefe und Egrin zu folgen vorgab.
    Diese Leute schienen unendlich viele Fragen zu haben – wie groß ist die Wüste; wie lange habt ihr zu der Durchquerung gebraucht; wo liegt Lagwich, und wie groß ist es; wo liegt Esberg, und wie viele Einwohner hat es; gibt es noch andere Wüsten; wie viele Menschen leben auf der Welt? Etwa als diese Frage gestellt wurde, schloß Conrad die Augen und lehnte sich an die Wand. Er döste vor sich hin.
    »Noch ein Glas, Conrad?«
    Er fuhr auf. Nestamay bot ihm den Krug an und gleichzeitig auch – als sie sich nach vorn beugte – einen bemerkenswerten Einblick in ihr Dekolleté. Conrad erinnerte sich daran, daß er nun ein Forscher war und ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen. Einige Sekunden später glaubte er Yandermans Stimme gehört zu haben, die seinen Namen sagte: »Ja?« antwortete er schuldbewußt und drehte sich um.
    Aber Yanderman sprach nicht mit ihm. Er erklärte gerade, weshalb sie eine Karte benutzt hatten, um kein Wasser tragen zu müssen, und erwähnte, daß sie die Karte Conrads Fähigkeiten verdankten. Großvater Maxall schüttelte den Kopf – offenbar wunderte er sich, daß sein Sohn nicht auch auf diesen Gedanken gekommen war.
    Bedeutete das etwa, daß jemand hier ebenfalls Visionen hatte? Conrad beugte sich vor und paßte auf. Nein, aber hier gab es noch alte Karten, die man zu diesem Zweck hätte auswerten können.
    »Hattet ihr ähnliche Unterlagen zur Verfügung?« erkundigte Maxall sich.
    Yanderman schüttelte den Kopf und erklärte geduldig noch einmal, wie sie zu der Karte gekommen waren. Die anderen staunten. Keefe war am neugierigsten und fragte Yanderman geradeheraus, ob Conrad nicht seine Fähigkeiten demonstrieren könne.
    »Ich glaube, daß er heute zu müde dazu ist«, wehrte Yanderman ab. Conrad lächelte ihm dankbar zu.
    »Das tut mir aber leid!« warf Großvater Maxall ein. »Wir überschütten euch mit Fragen, anstatt zu bedenken, daß ihr müde sein müßt! Wollt ihr gleich zu Bett gehen?«
    Conrad wollte bereits hoffnungsvoll aufstehen, aber Yanderman hatte noch nicht genug. »Ich möchte lieber selbst noch ein paar Fragen stellen, wenn ich darf«, meinte er. »Sie hängen mit dem zusammen, was ich aus Granny Jassys und Conrads Visionen erfahren habe, ohne es je richtig zu begreifen – was ist zum Beispiel die Wüste?«
    »Eine Quarantänezone«, antwortete Maxall prompt. »Das ist der richtige Name dafür, obwohl wir ihn kaum gebrauchen.«
    »Zu welchem Zweck wurde sie eingerichtet?«
    »Um die Station von der Außenwelt zu isolieren.«
    »Wie wurde sie ... nein, das spielt im Augenblick keine Rolle.« Yanderman rieb sich nachdenklich das Kinn; er ärgerte sich über seinen Bart. »Schön, wozu dient die Kuppel – die Station, wie ihr sie nennt?«
    »Äh ...« Großvater Maxall zögerte. »Dazu muß ich wieder den eigentlichen Namen gebrauchen, weil wir selbst viel von dem nicht begreifen, was wir wissen. Auch wir müssen uns

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