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TTB 102: Die Wächter der Sternstation

TTB 102: Die Wächter der Sternstation

Titel: TTB 102: Die Wächter der Sternstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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das Ding ist wirklich da, und Jasper war vor einiger Zeit in der Station, und die Alarmanlage hat nicht funktioniert. Los, warnt auch die anderen!«
    Sie drehte sich auf dem Absatz um und rannte nach Norden, um ihren Großvater zu suchen.
    Aber lange bevor sie ihn erreichte, hatte das Ding unter der Kuppel seine Existenz bereits unzweifelhaft bewiesen. Es war größer als alle anderen, die seit Menschengedenken aus der Station ausgebrochen waren. Davon abgesehen besaß es so viele Fangarme, mit denen es um sich peitschte, daß die Umrisse des Körpers nicht klar zu sehen waren. Und es war unglaublich stark, denn es hatte sich geradewegs durch den Dschungel innerhalb der Station hindurchgearbeitet und ein riesiges Loch in die Außenwand der Kuppel gebrochen. Nestamay erkannte auf einen Blick, daß hier mit den herkömmlichen Abwehrmethoden nicht viel auszurichten gewesen wäre – das Ding war einfach zu gewaltig!
    Aus sämtlichen Richtungen kamen jetzt Männer herbeigerannt, die Hitzestrahler, Äxte und andere in aller Eile zusammengesuchte Waffen mitbrachten. Aber sie blieben alle wie angewurzelt stehen, als sie sahen, wie groß das Ding wirklich war. So wie es über ihnen aufragte, konnte man sich gut vorstellen, daß selbst ein Hitzestrahler nicht viel dagegen ausrichten würde.
    Die Männer sahen sich unentschlossen um, bis sie schließlich Großvater entdeckten, der sich dem Schauplatz in Nestamays Begleitung näherte. Sie warteten auf seine Befehle. Nestamay empfand eine gewisse Schadenfreude, als Großvater beim Anblick des Ungeheuers zunächst einmal blaß wurde.
    »Hitzestrahler!« rief Großvater schließlich, und Keefe nickte zustimmend. Er hatte den Befehl erwartet und stand bereits hinter einem der schweren Projektoren, von dem aus ein Stahlmantelkabel zu den Sonnenbatterien führte. Jetzt schaltete er ihn ein.
    »Treibt es von der Station weg!« rief er dabei.
    Die anderen Männer schleppten ihre Hitzestrahler heran. Das Ding streckte einen seiner Fangarme aus und angelte damit nach dem Kabel des nächsten Strahlers. Es riß wie ein dünner Wollfaden. Der Mann hinter dem Projektor schrie auf und wollte davonrennen; dann stolperte er. Der Fangarm peitschte einmal über den Rücken des Liegenden; der Mann lag still.
    »Steht nicht da und gafft, tut lieber etwas!« befahl Großvater.
    Keefe hatte bereits etwas unternommen. Er hatte mit seinem Strahler unbemerkt eine Stelle zwischen dem Ding und der Kuppel erreicht. Der Projektor begann zu summen.
    Die vorderen Fangarme des Dings verkohlten sofort. Es brüllte auf. Es schlug um sich. Vier weitere Fangarme wurden zu Asche. Ein zweiter Strahler setzte ein, wodurch der Stromverbrauch auf ein Megawatt in drei Minuten stieg.
    Aber die Wirkung blieb nicht aus. Das Ding zog sich zurück; erreichte den Punkt, an dem, die Schmerzen geringer wurden; schlug wieder um sich und verlor weitere Fangarme. Die Männer sprangen beiseite, als es sich zur Flucht wandte und schrien vor Aufregung und Erleichterung wild durcheinander. Einige bewarfen es mit Steinen, andere schickten ihm Pfeile und Speere nach. Nestamay spürte plötzlich, daß sie sich die Lippen blutig gebissen hatte.
    »Warum hat die Alarmvorrichtung nicht funktioniert?« rief Großvater zu Keefe hinüber, der seinen Strahler vorwärtsschleppte.
    Nestamay umklammerte seinen Arm. »Großvater, ich habe es dir doch gesagt! Jasper hat sie ausgeschaltet!«
    »Du bist wohl übergeschnappt?« fragte Großvater zornig. »Niemand kann sie ausschalten. Niemand würde überhaupt auf die Idee kommen und uns damit alle in Lebensgefahr bringen.«
    »Wo steckt Jasper eigentlich?« erkundigte Keefe sich. Er schaltete den Projektor aus und wischte sich den Schweiß vom Gesicht. »Du mußt dich endlich einmal mit ihm befassen, Maxall! Die Alarmvorrichtung hat noch nie versagt, und ich möchte unbedingt wissen, weshalb sie diesmal nicht funktioniert hat!«
    Jetzt konnte kein Zweifel mehr darüber bestehen, daß das Ungeheuer die Flucht ergriffen hatte. Es bewegte sich schneller als seine Verfolger, deren Steine, Speere und sogar Pfeile es nicht mehr erreichten. Großvater starrte ihm nach.
    »Noch einmal davongekommen!« stellte Nestamay fest. »Aber hat es denn wirklich Sinn, wenn ich Jasper heirate, damit die Linie nicht ausstirbt, während er gleichzeitig absichtlich die Station zu zerstören versucht?«
    »Richtig, Nestamay«, stimmte Keefe zu und spuckte verächtlich aus. Großvaters Lippen bewegten sich, aber er sagte kein

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