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TTB 103: Die Zeit und die Sterne

TTB 103: Die Zeit und die Sterne

Titel: TTB 103: Die Zeit und die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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er sich bereit. Zuerst kam die Wahl der Waffen. Seine gewöhnliche Drahtseilschlinge wäre außerstande, dieses Monstrum festzuhalten, und auch der Eisenhammer, mit dem er bewegliche Teile zu zerschmettern pflegte, würde in diesem Fall nur wenig nützen können. Auch die Stahlbolzen seines Bogens, die eine dünne Platte durchschlagen und einen Kurzschluß herbeiführen konnten, erschienen ihm angesichts dieses Monstrums ungenügend. Aber die lange Brechstange mochte zu etwas taugen. Er nahm sie in einen Greifer, während zwei andere den vierten Greifer lösten und zu den Waffen ins Traggestell legten. Daraufhin setzten sie an seine Stelle den Schweißbrenner. Man verwendete ihn nur für notwendige Arbeiten, oder um ein großes Motile zu erledigen, dessen Energiezellen den gewaltigen Verlust wettmachen konnten, der durch die Flammenerzeugung entstand. Und wenn ihn das Ungeheuer angriff, mochte der Schweißbrenner besser als andere Waffen zur Abwehr geeignet sein.
    Aber seine vorläufige Absicht war nur, das Ding zu beobachten. Er schlich zwischen Schatten und Sonnenreflexen vorsichtig weiter. Sein mit Tarnanstrich versehener Körper war in dieser Umgebung fast unsichtbar. Diejenigen Motiles, die ihn hörten oder fühlten, machten sich davon, so schnell sie konnten. Andere erstarrten und stellten jegliche Sendetätigkeit ein. Nicht einmal der große Schlitzer war als Räuber so gefürchtet wie eine jagende Person. So war es schon seit jenem fernen Tag, an dem irgendein vergessenes Genie die Elektrizität gezähmt hatte.
    Null hatte etwa die Hälfte der Strecke zu seinem Ziel zurückgelegt, mit jedem Schritt langsamer und vorsichtiger gehend, als er die Neuankömmlinge entdeckte.
    Er blieb sofort regungslos stehen. Der Wind schlug die Haltestangen der Akkumulatorenplatten gegeneinander, daß andere Geräusche nicht zu hören waren. Aber seine elektronischen Sensoren stellten drei bewegliche Formen fest, die sich vom Ungetüm her näherten. Ihre Radioausstrahlungen waren ebenso fremdartig wie die des Monstrums selbst.
    Aber doch wieder anders. Null stand lange da und versuchte die aufgefangenen Sendungen zu identifizieren oder wenigstens ihre Bedeutung zu erraten. Die Sendeenergie der drei Formen war sehr gering und selbst aus dieser geringen Entfernung kaum wahrnehmbar. Gräber oder Bodengleiter benötigten trotz ihrer geringen Größe mehr Energie, um sich zu bewegen. Auch die Art der Emission war seltsam und in keiner Weise der eines Motiles vergleichbar: Zu einfach, als ob lediglich einer oder zwei Stromkreise oszillierten. Ein schwaches Pulsieren, kalt und ohne Aktivität, wie es schien. Aber andererseits waren da die Signale – und es mußten Signale sein, dieses Radiogeschnatter – nun, diese Signale waren einfach unerträglich laut. Die Dinger verursachten einen solchen Lärm, daß sie noch auf fünf Meilen gehört werden konnten, selbst wenn der Empfänger auf ein Minimum gedrosselt war. Als wüßten sie überhaupt nichts von Feinden, Raubzeug und Wild.
    Oder als kümmerte sie das alles nicht ...
    Null blieb noch eine Weile stehen. Die Ungewöhnlichkeit dieses Abenteuers machte ihn momentan entschlußunfähig. Man könnte sagen, er sammelte Mut. Zuletzt nahm er die Brechstange fester in seinen Greifer und ging den drei Dingern nach.
    Bald erkannte er sie deutlicher. Seine Radarsensoren und die Optik erspähten sie zwischen den Masten des Waldes. Null versteckte sich hinter dichtem Gitterwerk und beobachtete. Er war starr vor Staunen. Nach ihrer winzigen Bewegungsenergie hatte er auf sehr kleine Körper geschlossen. Aber nun sah er, daß sie fast halb so groß waren wie er selbst! Und dabei schien jedes dieser Wesen nur über einen Motor zu verfügen, dessen Kraft kaum ausreichte, den Arm einer Person zu bewegen. Das konnte nicht ihre Kraftquelle sein. Aber wo war sie dann?
    Als er seine Verwirrung überwunden hatte, studierte er ihre fremdartigen Einzelheiten genauer. Ihre Form war seiner eigenen nicht ganz unähnlich, obwohl sie nur zwei Arme hatten, bucklig und ohne erkennbare Gesichtszüge waren. Völlig verschieden von dem großen Monstrum, aber fraglos irgendwie mit ihm verbunden. Ohne Zweifel hatte es sie vorgeschickt, vielleicht als eine Art von Spionenaugen. Seit hundert Jahren hatten einige Personen versucht, etwas Ähnliches zu entwickeln, indem sie Motiles zähmten und als Jagdgehilfen benutzten. Ja, ein so großes und unbeholfenes Ding wie das Ungetüm mochte sehr wohl solche Helfer

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