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TTB 103: Die Zeit und die Sterne

TTB 103: Die Zeit und die Sterne

Titel: TTB 103: Die Zeit und die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Idee vom Rat für Weltraumangelegenheiten gebilligt werden wird. Es ist das einzig Mögliche. Wen man nicht schlagen kann, muß man zu seinem Freund machen.
    Ich fuhr Mierna über die Haare. Was für ein schmutziger Trick, den wir da mit dir spielen, dachte ich reuig. Dich aus diesem Naturparadies direkt in eine gewaltige und komplizierte Zivilisation zu verpflanzen. Dich mit allen technischen Raffinessen und Errungenschaften zu verblüffen, nicht weil wir besser oder klüger sind, sondern einfach, weil wir an diesen Dingen ein bißchen länger gearbeitet haben. Wir werden eure zehn Millionen unter unsere fünfzehn Milliarden mischen. Natürlich werdet ihr darauf hereinfallen. Ihr seid zu arglos, um euch selbst helfen zu können. Wenn ihr begreift, was gespielt wird, werdet ihr es nicht mehr aufhalten können.
    Du wirst assimiliert werden, Mierna. Du wirst ein irdisches Mädchen werden. Natürlich wirst du eines Tages zu unserer Führungsschicht gehören. Du und die Deinen, ihr werdet ungeheure Leistungen zu unserer Kultur und Zivilisation beitragen und dafür entsprechend belohnt werden. Aber der entscheidende Punkt ist, daß es unsere Zivilisation bleiben wird. Meine ... und deine.
    Ich frage mich allerdings, ob du nicht den Wald vermissen wirst, das kleine Dorf an der Bucht und die Lieder und eure alten Geschichten und das gute, einfache Leben. Ja, und dein liebes Ontatherium. Ich weiß, daß der leere Planet dich vermissen wird, so wie du ihn vermissen wirst. Und wie ich es tun werde.
    »Komm«, sagte ich, »machen wir uns jetzt unser Frühstück.«

 
Die Erde gehört uns nicht
     
1.
     
    Sein Name war eine Folge von Radioimpulsen. In gleichlautende Schallwellen übertragen, hätte er nichts als ein paar häßliche Quietschtöne ergeben. Aber weil er wie jedes Bewußtsein das Zentrum seines eigenen Koordinatensystems war, wollen wir ihn Null nennen.
    Er ging an diesem Tag auf die Jagd. Die Energiereserven in der Höhle waren nur noch gering. Das andere, das man vielleicht Eins nennen könnte, weil es das wichtigste in Nulls Universum war, hatte sich nicht beklagt. Aber das war auch nicht nötig, denn Null fühlte es sehr deutlich, wenn das Potential geringer wurde. Akkumulatoren wuchsen in der Nachbarschaft im Überfluß, aber zum Aufladen mußte man eine beträchtliche Menge dieser Zellen verarbeiten. Motiles enthielten mehr konzentrierte Energie, und sie waren natürlich viel höher organisiert. Ganze Teile konnten dem Körper eines Motiles entnommen werden und bedurften fast keiner Umformung, um von Eins in neue Energie umgesetzt zu werden. Null selbst, obwohl in seinen Ansprüchen zur Erhaltung seiner Funktionsfähigkeit weit anspruchsloser, suchte eine leichter zu verarbeitende Energie, als sie von den Akkumulatoren geboten wurde.
    Kurzum, alle beide brauchten einen Wechsel in ihrer Diät.
    Jagdbares Wild kam nicht mehr in die Nähe der Höhle. Die letzten hundert Jahre hatten gelehrt, daß es unsicher und gefährlich war. Null wußte, daß er eines Tages vielleicht würde umziehen müssen. Aber der Gedanke, daß er Eins durch viele Meilen steiles, dichtbewachsenes und gefahrvolles Land helfen müßte, um einen anderen geeigneten Platz zu finden, ließ ihn die Ausführung immer wieder verschieben. Überdies konnte er im Umkreis einiger Tage immer noch große Motiles finden. Unterstützt von Eins, befestigte er ein Tragegestell an seinen Schultern, nahm seine Waffen und machte sich auf den Weg.
    Die Sonne näherte sich bereits dem Horizont, als er die Höhle aus den Augen verlor, und bald darauf stieß er schon auf eine Fährte: zerbrochene Erdkristalle, die noch nicht wieder nachgewachsen waren, Abfälle von frisch verarbeiteten Akkumulatoren, eine Tropfspur von Schmiermitteln. Er stellte seinen Empfänger auf höchste Empfindlichkeit und untersuchte alle Wellenlängen, die gewöhnlich von den Geräuschen der Motiles belebt waren. Er fing die Konversation zwischen zwei hundert Meilen entfernten Personen auf; er fühlte die schwachen Impulse kleiner Dinge, die irgendwo in seiner Umgebung herumkrochen, aber sie waren zu klein, als daß eine Jagd auf sie sich lohnen würde. Ein Flieger zischte über ihm und störte für eine Weile den Empfang. Aber die unverwechselbare Vibration des großen Motiles blieb aus. Es mußte schon vor Tagen hier vorbeigekommen sein und befand sich jetzt außer Reichweite des Empfängers.
    Nun, er konnte der Fährte folgen und den unbeholfenen Säger einholen. Es war zweifellos ein

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