Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TTB 103: Die Zeit und die Sterne

TTB 103: Die Zeit und die Sterne

Titel: TTB 103: Die Zeit und die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
benötigen.
    War das Ungetüm also doch ein Räuber? Oder sogar – der Gedanke fuhr wie ein Blitzschlag durch Nulls ganzen Stromkreis – ein Denker? Wie eine Person? Er versuchte wieder, aus den modulierten Signalen der drei Zweifüßler etwas Verständliches herauszuhören. Nein, das war unmöglich. Aber ...
    Nulls Antennen schwangen erregt hin und her. Er konnte die Wahrheit nicht einfach abschütteln. Dieses letzte Signal eben war vom Ungeheuer ausgegangen, das eine Meile entfernt hinter dem Wald war. Vom Ungeheuer zu den Zweifüßlern. Antworteten sie?
    Die Zweifüßler bewegten sich in südlicher Richtung. Bei ihrer Geschwindigkeit konnten sie bald auf Spuren von Besiedlung stoßen, ihnen folgen und zur Höhle gelangen, wo Eins war. Und das, lange bevor die von Hundert zusammengerufenen Personen an der Gletscherzunge zusammenkommen konnten.
    Das Ungeheuer würde alles über Eins erfahren.
    Die Entscheidung ließ nicht lange auf sich warten. Null schaltete seinen Sender auf die höchste Energiestufe. »Achtung! Achtung! Stellt euch auf meine Wellenlänge ein. Ich versuche diese Motiles zu fangen.«
    Hundert antwortete sofort. »Nein, warte, du darfst unsere Existenz nicht verraten, bevor wir zum Handeln bereit sind.«
    »Das Ungeheuer wird in jedem Fall bald von uns erfahren«, antwortete Null. »Der Wald ist voller alter Lagerplätze, zerbrochener Werkzeuge, zerschlagener Steine und Schlackenhaufen. Im Augenblick habe ich noch den Vorteil des Überraschungsmoments. Wenn es mißlingt und ich zerstört werde, werdet ihr immerhin wichtige Daten daraus entnehmen können. Bleibt alle eingeschaltet!«
    Er stürzte aus der Deckung hervor.
    Die drei waren schon vorbeigegangen. Sie fühlten ihn und drehten sich mit erstaunlicher Gewandtheit um. Die Modulation ihrer Signale veränderte sich plötzlich; abgerissene kurze Tonfolgen. Ein anderes, tiefer gestimmtes Signal antwortete. Die Stimme des Ungeheuers? Null hatte keine Zeit, darüber nachzudenken. Obwohl sie im allgemeinen langsam und plump wirkten, begannen sich die Zweifüßler jetzt heftig und schnell zu bewegen. Der Mittlere griff nach einer Röhre, die er auf dem Rücken getragen hatte. Null stürzte auf sie zu, durch zersplitternde Kristalle und hell aufklingende Stäbe. Ich habe noch keine feindselige Handlung begangen, dachte er, aber das Rohr blitzte und krachte.
    Ein Aufschlag warf Null taumelnd zur Seite. Er ging auf ein Knie nieder. Unterbrochene Stromkreise überfluteten seine Denkzentrale mit Zerstörungssignalen. Als er sie verarbeitet hatte, wußte er, daß sein oberer linker Arm abgerissen war.
    Der Zweifüßler hielt das Rohr weiter auf ihn gerichtet. Er stand auf. Das Bewußtsein der Gefahr durchzuckte ihn mit Stromstößen. Ein anderer Zweifüßler hatte seine Arme um den dritten gelegt, der einen kleineren Gegenstand aus einer Scheide zu ziehen versuchte.
    Null schaltete auf volle Kraft. Er sprang mit einem blitzartigen Satz zur Seite, während sein übriggebliebener linker Arm die Brechstange warf. Sie schoß wie ein aufblitzender Meteor durch das Sonnenlicht und traf das Rohr. Es wurde dem Zweifüßler aus den Greifern gerissen, zu Boden geschleudert und verbog beim Aufprall.
    Im nächsten Augenblick war er über ihnen. Er hatte bereits ihr Kommunikationssystem identifiziert. Sender und Antennen, die außen an ihre Hüllen montiert waren. Einer seiner rechten Greifer riß die Anlage eines Zweifüßlers mit einem Schlag herunter. Sein Schweißbrenner spuckte einen präzisen Feuerstrahl, und auch der Radiosender des zweiten war außer Betrieb.
    Der dritte Zweifüßler suchte zu entkommen. Null fing ihn nach vier Schritten ein, riß ihm die Antenne aus und trug den wild um sich Stoßenden unter einem Arm, während er die zwei anderen verfolgte. Als er auch den zweiten eingefangen hatte, begann der erste mit seinen schwächlichen Greifern sinnlos auf Null einzuhämmern. Dann hatte er auch den dritten und band sie alle mit seinem Drahtseil zusammen. Vorsichtshalber leerte er das Traggestell des Zweifüßlers, der auf ihn geschossen hatte. Diese dünnen Objekte konnten gefährlich sein, selbst wenn das Rohr, aus dem sie abgefeuert werden mußten, zerstört und funktionsunfähig am Boden lag. Er stopfte die drei Zweifüßler in sein eigenes Traggestell.
    Er blieb noch eine Weile stehen. Im Wald gab es kaum sonare Geräusche, abgesehen vom Wind, der in den Akkumulatoren heulte und sie aneinanderschlagen ließ. Aber im Radio lärmte es. Das Ungeheuer

Weitere Kostenlose Bücher