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TTB 103: Die Zeit und die Sterne

TTB 103: Die Zeit und die Sterne

Titel: TTB 103: Die Zeit und die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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funktioniert alles richtig?« fragte sie besorgt. »Wie fühlst du dich? Gut? Schön, dann laß uns essen. Ich bin ganz schwach vor Hunger!«
    Null half ihr bei der Zubereitung des Rotors. Auch den beschädigten Unterarm warfen sie in den Kessel. Während sie gemeinsam aßen, berichtete er ihr von seinen Erlebnissen. Die drei Zweifüßler hatten sie nicht sonderlich neugierig gemacht. Wie die meisten Frauen ließ sie jedes eingehendere Interesse für Dinge vermissen, die sich in der Welt außerhalb ihres Heimes abspielten. Sie hatte einfach angenommen, daß es sich bei den gefangenen Zweifüßlern um eine unbekannte Abart der wilden Motiles handelte. Während er sprach, wurde sie besorgt, und ihre Fröhlichkeit verschwand. »Ach nein«, sagte sie unglücklich, »du wirst doch nicht so dumm sein und gegen dieses Ungeheuer kämpfen, nicht wahr?«
    »Doch, wir müssen.« Er wußte, daß sie von der Vorstellung entsetzt war, er könnte bis zur Reparaturunfähigkeit zerstört werden und fügte hastig hinzu: »Wenn wir es in Ruhe lassen, weiß niemand, was es unternehmen wird. Aber auf jeden Fall wird ein großes Ding gewaltigen Schaden anrichten. Selbst wenn es nur ein Graser ist, wird sein Appetit riesige Flächen mit Akkumulatoren zerstören. Und es kann ein Räuber sein. Andererseits, wenn wir es vernichten, was für ein ungeheurer Schatz an Nahrung! Dein und mein Anteil werden uns in die Lage versetzen, ein Dutzend neue Personen zu produzieren. Die Energie wird mir soviel Kraft und Ausdauer geben, daß ich hundert Kilometer und weiter den Wald durchstreifen und noch mehr Nahrung herbeischaffen kann.«
    »Wenn man das Ding assimilieren kann«, gab sie zu bedenken. »Es könnte voll Fluorsäure oder so etwas sein, wie ein Rührmichnichtan.«
    »Ja. Was das angeht, so könnte das Ding auch Eigentum intelligenter Wesen sein; was jedoch nicht bedeutet, daß wir es nicht zerstören und essen werden. Ich habe vor, das jetzt gleich festzustellen. Wenn diese Helfer genießbar sind, kann man fast mit Sicherheit annehmen, daß es auch das Ungeheuer ist.«
    »Aber wenn nicht – Null, nimm dich in acht!«
    »Ich werde vorsichtig sein, schon um deinetwillen.« Er streichelte sie und spürte eine antwortende Vibration. Es wäre angenehm gewesen, den ganzen Abend so dasitzen zu können, aber er mußte sich bald auf den Weg zum Treffpunkt machen. Und vorher mußte er wenigstens eine der gefangenen Einheiten zerlegen. Er hob seine Brechstange auf und näherte sich ihnen.

 
5.
     
    Darkington erwachte aus einem von üblen Träumen erfüllten Halbschlaf, als er auf dem Höhlenboden abgesetzt wurde. Er streckte seinen Arm nach Frederika aus, und sie kam zu ihm. Sie hockten am Boden und sahen sich um. Der Riese, der sie gefangen hatte, schweißte das Stahlseil an einen unverrückbaren Block aus Roheisen. Das Mädchen saß zwischen Darkington und Kuroki. Die Seillänge von einem zum anderen betrug etwa einen Meter fünfzig. Mit den Werkzeugen, die sie bei sich hatten, war es völlig unmöglich, das Drahtseil zu zerschneiden. »Eine Kalksteinhöhle«, krächzte Kuroki. Hinter der Sichtplatte seines Helms sah er mager, stoppelbärtig und hohläugig aus. Auch in Frederikas Gesicht hatten die Strapazen deutliche Spuren hinterlassen. Wenn der Roboter sie nicht die letzten Stunden getragen hätte, wären sie wahrscheinlich längst zusammengebrochen. Trotzdem waren Darkingtons Sinne klar und scharf. Er konnte so gut beobachten und denken, als befände er sich an Bord des Raumschiffs. Sein Körper schmerzte, aber er ignorierte es und konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf das Geschehen ringsum.
    Hier, in der Nähe des Eingangs, war die Höhle ungefähr sieben Meter hoch und etwa zehn Meter breit. Dreißig Meter weiter im Innern wurde sie schmaler und endete in einem Spalt. Der rückwärtige Teil der Höhle diente offenbar als Lagerraum und erinnerte an einen Trödlerladen, der mit mechanischen, elektronischen Teilen und Werkzeugen aller Art vollgestopft war. Die Wände waren von einem dichten Netzwerk aus dünnen Drähten überzogen, aus dem zahlreiche kleine, kristalline Kugeln hervorsprossen. Diese strahlten ein kühles weißes Licht aus.
    »Ja, eine einfache Felsenhöhle«, sagte Frederika. »Soviel habe ich auch gesehen. Ich war die ganze Zeit mehr oder weniger bei Bewußtsein und versuchte mir die Richtung einzuprägen. Aber wahrscheinlich wird es uns nicht viel nützen.« Sie umschlang ihre Knie mit beiden Armen. »Ich bin todmüde. Ich

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