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TTB 103: Die Zeit und die Sterne

TTB 103: Die Zeit und die Sterne

Titel: TTB 103: Die Zeit und die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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ausgesucht«, verkündete er. »Sie ist vom Typ unserer Sonne und nicht zu weit entfernt. In dieser Gegend haben bisher nur die Menschen Forschungen durchgeführt, und sie würden sich für einen solchen Stern entscheiden. Wenn wir keine Siedler, dafür aber einen angenehmen Planeten finden sollten, werden sicher auch unsere nichtmenschlichen Freunde hier Gefallen daran finden, obwohl das Sonnenlicht vielleicht eine ihnen ungewohnte Farbe haben mag. Ich vermute, daß wir unser erstes Ziel in etwa zehn Erdtagen erreichen dürften. Bis dahin können wir uns entspannen und das automatische Navigationsgerät die Arbeit tun lassen.«
    »Könnte es nicht einer der kolonisierten Sterne sein?« fragte Kamala.
    »Natürlich nicht!« schrillte Arsang. »Wer hat je von einem kolonisierten Stern gehört? Die Ungenauigkeiten dieser niedrigeren Rassen! Könnte der Stern einen kolonisierten Planeten haben, Newhouse?«
    »Ich sagte schon, das kann man nicht wissen«, erwiderte der andere. »Die Chancen sind allerdings sehr gering. Günstiger sieht es aus, wenn wir uns auf die Frage nach der Bewohnbarkeit beschränken. Es ist denkbar, daß wir einen Planeten finden, der sogar schon einmal besucht worden und in den Forschungsregistern verzeichnet ist. Aber wenn dort noch keine Siedlung existiert, ist es ohne weiteres möglich, daß der nächste Besuch erst in hundert oder zweihundert Jahren stattfindet.« Er lächelte. »In der Kabine ist es ein wenig eng, aber wenn Sie nacheinander zu mir hereinkommen wollen, kann ich Ihnen unser Ziel zeigen. Äh – mit Ausnahme von Ihnen, Fred.«
    Marie nahm die Einladung an. Die Tür schloß sich hinter ihr und Newhouse. Man hörte scharrende Füße, ein Klatschen, dann kam Marie wieder zum Vorschein und sprudelte einen zornigen Wortschwall. Newhouse rieb sich die Wange, grinste verlegen und sagte: »Der Nächste, bitte.«
    Sein Grinsen verlor sich, als Hedwig Trumbull durch den Gang nach vorn eilte. Diesmal ließ er vorsichtshalber die Tür offen. Hedwig schloß sie. Wieder scharrten Füße, und Newhouse kam gleich darauf zum Vorschein, einen gehetzten Ausdruck im Gesicht.
    »Bitte, hören Sie alle zu!« quietschte Arsang. Seine großen grünen Augen wanderten von einem zum anderen, dann sagte er ärgerlich: »Wir haben noch nicht festgestellt, wer für diese Ungeheuerlichkeit verantwortlich, ist. In einem Augenblick, wo der erste Gongschläger am erlauchten Hof seiner Majestät entführt, ja, ich möchte sogar sagen: geshanghait worden ist, und zwar mit mörderischer Absicht, in einem solchen Augenblick sollten wir etwas anderes tun, als unbedeutende Sterne anstarren!«
    »Ich kann mich nicht erinnern, daß Sie diesem Boot zugeteilt waren«, schnappte Newhouse.
    »Das hat damit nichts zu tun!« gellte Arsang und wurde safrangelb.
    Teresina überwand ihre Scheu und sagte: »Ja, es ist seltsam. Jemand muß die Absicht haben, einen von uns aus dem Weg zu räumen. Ich meine, ist das nicht ein naheliegender Gedanke?«
    Newhouse verbeugte sich. »Es ist unmöglich, daß jemand den Wunsch haben sollte, Sie aus dem Weg zu räumen, Fräulein Fabri«, schnurrte er.
    »Augenblick«, sagte Kamala Chatterji. Ihre Stimme und das dunkle aristokratische Gesicht schienen plötzlich ihre Weltabgewandtheit verloren zu haben. »Der Gedanke ist wert, verfolgt zu werden«, erklärte sie. »Es erscheint in der Tat absurd, daß jemand einen solchen Sabotageakt begehen sollte, wenn nicht in der Absicht, einen der hier Anwesenden oder einen, dessen Anwesenheit in diesem Rettungsboot vorgesehen war, zu eliminieren. Das schließt meines Erachtens die Herren Arsang und Newhouse als vorgesehene Opfer aus; beide kamen unplanmäßig an Bord.«
    »Meinetwegen ist dies wohl kaum geschehen«, sagte Marie Quesnay. »Niemand würde auf eine kleine Stewardeß so böse sein, n'est ce pas? Aber wenn es doch so wäre – ich erinnere mich an einen gewissen Raoul in Marseille; das war eine Zeit der Aufregung! Aber er würde sicher nicht so kaltblütige Mittel anwenden.« Sie nickte Teresina zu. »Sind Sie nicht in einer ähnlichen Situation?«
    Teresina nickte schüchtern zurück. »Ganz gewiß. Ich wüßte wirklich nicht, wer mir nach dem Leben trachten sollte. Ich habe noch nie einen Mann gekannt, der ...«
    »Und Miss Trumbull?« fragte Marie weiter.
    »Nun«, sagte Hedwig mit stolzgeschwellter Brust. »Ich will nicht behaupten, daß es keinen Mann gegeben hätte, der vielleicht ...«
    »Aber sicher hätte er ein einfacheres Mittel

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