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TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten

TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten

Titel: TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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anderen Teil des Flugfeldes hinausgelangten. Hier herrschte Chaos. Granatlöcher durchzogen wie Pockennarben die Startbahnen; Maschinen und Abwehrkanonen waren ebenfalls zerstört. Die beiden Männer bogen um den zum Himmel weisenden Lauf eines Flakgeschützes. Und dann war die Luft erfüllt von einem gräßlichen Kreischen, begleitet von Luras wütendem Fauchen. Ineinander verkrallt rollten Katze und Beute ihnen vor die Füße.
    Arskane schwang seinen Morgenstern. Er schlug zu. Dürre, knochengraue Arme fielen schlaff herab, und Lura hielt eine Leiche in den Pranken. Ein Geschoß aus den Trümmern streifte Fors am Kopf; er fuhr zurück und prallte gegen das Geschützrohr, gleichzeitig über das tote Wesen stolpernd, das einen ekligen Geruch ausströmte. Dann zog ihn Arskane auf die Füße und unter die himmelwärts gerichtete Nase eines Flugzeugs.
    Noch immer den dröhnenden Kopf schüttelnd, folgte Fors seinem Freund. Von Deckung zu Deckung eilten sie weiter.
    »Sie machen Treibjagd auf uns ...«, keuchte Arskane.
    Fors versuchte, sich aus dem verkrampften Griff des anderen zu befreien. »Lura ... voraus ...« Trotz der Kopfschmerzen hatte er die Botschaft der Katze empfangen. »Der Weg ist frei ...«
    Arskane zögerte, die Deckung zu verlassen, doch Fors riß sich los und schlüpfte durch eine Lücke in der aufgewühlten Erde. Schließlich kamen sie an die seltsame Narbe im Boden, die sie vom Turm aus gesehen hatten. Und da hockte auch Lura, eng an den Boden gepreßt.
    »Da in den Graben hinein, rasch!« Arskane verschwand.
    Der eigenartige Boden knirschte unter Fors' Stiefeln. Dies war der einzige Weg in die Freiheit, der ihnen noch blieb. Grollend strich Lura an ihm vorbei.
    Hier gab es noch nicht einmal Moos, und das Gestein besaß einen glasigen Glanz. Fors wagte nicht, irgend etwas mit den bloßen Händen zu berühren. Von den Verfolgern war nichts mehr zu hören. Fast zu ruhig war es hier. Und plötzlich fiel ihm auf, daß seine Ohren das Summen der Insekten vermißten, das ihn in der normal bewachsenen Welt stets begleitet hatte.
    Dieses Land war ihm unheimlich, fremd, ohne das gewohnte Grün und Braun, ohne die vertrauten Geräusche. Arskane war stehengeblieben, und als Fors ihn einholte, stellte er die Frage, die ihm schon lange auf der Zunge lag. »Was ist das hier?«
    Doch der Südländer antwortete ebenfalls mit einer Frage. »Was weißt du über die Explosions-Gebiete?«
    »Explosionsgebiete?« Fors überlegte. Explosionsgebiete, das waren Landstriche, wo Atombomben gefallen waren und sich in die Erde gefressen hatten, wo der Tod so tief in den Boden gedrungen war, daß Generationen vergehen mußten, ehe der Mensch dieses Gebiet wieder betreten konnte.
    Er wollte etwas sagen, blieb aber stumm. Nein, er brauchte nicht noch einmal zu fragen. Er wußte es. Und dieses Wissen war furchtbarer als die Schmerzen, die ein Wurfspieß der Tierwesen verursachte. Kein Wunder, daß die Verfolger zurückgeblieben waren. Selbst die mutierten Tierwesen mußten vor einem solchen Unternehmen zurückschrecken!
    »Wir müssen zurück«, flüsterte er, und wußte doch, daß das unmöglich war.
    »In den sicheren Tod? Nein, Bruder. Außerdem ist es bereits zu spät. Wenn die alten Erzählungen stimmen, sind wir schon jetzt todgeweiht. Wenn wir aber weitergehen, ist es möglich, daß wir durchkommen ...«
    Fors unterdrückte sein Entsetzen. Er erinnerte sich an eine alte Theorie, die im Bergdorf diskutiert worden war. »Sag, Arskane, ist in den ersten Jahren nach der Explosion in eurem Stamm die Strahlungskrankheit aufgetreten?«
    Der große Mann zog die dichten Brauen zusammen. »Ja. Ein Jahr war ein richtiges Todesjahr. Innerhalb von drei Monaten starb der ganze Klan, bis auf zehn, und die blieben kränklich und schwach. Erst eine Generation später waren wir wieder stark.«
    »Genauso war es bei uns im Bergdorf. Die Männer meines Klans, die die alten Bücher studiert haben, sagen, daß wir wegen dieser Krankheit anders sind als die Alten, von denen wir stammen. Und weil wir anders sind, können wir vielleicht, ohne Schaden zu nehmen, uns dort bewegen, wo die Alten der Tod geholt hätte.«
    »Aber das ist doch noch nicht bewiesen!«
    Fors zuckte die Achseln. »Wir werden es beweisen. Wir werden sehen, ob es stimmt. Ich weiß, daß ich ein Mutant bin.«
    »Und ich bin wie die anderen meines Stammes. Doch das bedeutet nicht, daß sie so sind wie die Alten. Nun, ändern können wir nichts mehr, und hinter uns wartet der

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