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TTB 107: Gefängnis im All

TTB 107: Gefängnis im All

Titel: TTB 107: Gefängnis im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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gab jedoch keine tödlichen Unfälle unter den Männern«, schloß der Major. »Wir verloren eine Ladung und zwei zahme Battler. Die Brücke wurde rasch repariert, und alle Spuren des Vorfalls wurden beseitigt. Wir erreichten den Fluchtort mit einer Verspätung von zwei Stunden und zwanzig Minuten, was aber nicht allein auf den Schwierigkeiten an der Brücke beruhte. Meiner Meinung nach sollten alle zukünftigen Übungen auf der Route gemacht werden, die wir am F-Tag zu benutzen beabsichtigen.«
    »Hm ... ja ...«, sagte Warren. Er hatte Major Sloan als Mensch nie gemocht, und das änderte sich auch jetzt nicht, aber plötzlich wünschte er doch, daß es einem ranghohen Kriegsgefangenen möglich wäre, einen untergeordneten Kriegsgefangenen zu befördern oder ihm einen Orden zu verleihen oder irgend etwas Bedeutungsvolleres zu tun, als lediglich ein paar Worte des Lobes zu spenden. Er bemühte sich immer noch, passende Worte zu finden, als Ruth Fielding das Wort ergriff.
    »Meine Nicht-Komitee-Informationsquellen haben mir berichtet, daß sich während dieser Übung noch ein unangenehmer Vorfall zugetragen hat«, sagte Fielding ärgerlich. »Vielleicht hat der Bericht seiner schrecklichen Erfahrung Major Sloan so mitgenommen, daß er sich nicht an den zweiten Vorfall erinnert?«
    Sloan und Kelso starrten Fielding wütend an, während Hynds und Hutton lediglich unbehaglich dreinblickten, und das zeigte Warren, daß sie alle etwas wußten, was sie ihm absichtlich vorenthalten hatten. Es mußte außerdem etwas Wichtiges sein, sonst hätte Fielding nicht davon angefangen.
    Warren blickte in Sloans entstelltes Gesicht. »Nun, Major?«
    »Als wir den Fluchtort erreichten und die Übung offiziell beendeten, beschwerte sich einer der Fahrer darüber, daß er seinem Wagen und zwei Battler in der Schlucht verloren hätte«, erwiderte der Major mürrisch.
    Warren nickte. »Ich kann es ihm nachfühlen wegen der Battler – sie müssen jung eingefangen werden, und es sind sechs Jahre harter, geduldiger Arbeit nötig, um sie zu zähmen. Was haben Sie gesagt?«
    »Nichts«, sagte Sloan. »Ich habe seinen Kiefer gebrochen.«
    »Sie haben ...«, begann Warren und hielt inne. Er war zu wütend, um sprechen zu können.
    »Das war eigentlich nicht nötig«, begann Hutton besorgt, aber Sloan unterbrach ihn heftig.
    »Er hat sich nicht anzustrengen brauchen, um die Wagen durch den Matsch zu ziehen! Er hatte überhaupt keine Unannehmlichkeiten! Alles, was er getan hat, war, uns zwei lausige Battler zu leihen und sich dann auf seinen fetten ...«
    »Ich hätte das gleiche getan«, warf Kelso hitzig ein. »Ich habe es satt, diesen Zivilisten um den Bart zu gehen, damit sie für uns etwas tun und sich dann noch einbilden, sie täten uns einen großen Gefallen! Wir machen all die Arbeit und nehmen alle Risiken auf uns, und dann sollen wir ihnen auch noch dankbar sein!«
    »Major Sloan mag gefühlsmäßig zu verwirrt sein«, warf Fielding nun ein, »um sich daran zu erinnern, daß der Mann, dessen Kiefer er brach, nahe der Sechzig ist und eher mager als fett, und daß ein anderer Nicht-Komitee-Mann, der ihm zu Hilfe kommen wollte, von einigen Männern des Majors zusammengeschlagen wurde – obgleich in diesem Fall die Verletzungen geringfügiger waren. Und daß außerdem diese Schlägerei stattfand, bevor die zwei Männer erfahren hatten, welche Schwierigkeiten der Major gerade durchgestanden hatte ...«
    »Beide Seiten waren erregt und gereizt«, sagte Hynds rasch mit einem warnenden Blick auf Kelso. »Bedauerlich, aber unter den Umständen wohl verständlich. Wir brauchen jedoch die Hilfe dieser Leute, Leutnant, und einigen von ihnen schönzutun, damit sie dazu bereit sind, ist noch eine unserer leichtesten Aufgaben.«
    »Nein!« gab Kelso wütend zurück. »Ich habe es satt, die Stiefel lausiger Zivilisten zu lecken! Diese Deserteure! Sogenannte Offiziere, die mehr an ihre Frauen und Bälger denken als ...«
    Warrens Faust krachte auf den Tisch nieder, und in der folgenden Stille klang seine Stimme laut, obgleich er sich bemühte, nicht zu brüllen und sich seinen Zorn und seine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen.
    »Als ich ein gewisses Maß an Zwanglosigkeit bei unseren Stab-Zusammenkünften gestattete, habe ich damit nicht gemeint, daß Sie sich untereinander zanken! Ich werde über diese Angelegenheit nachdenken und dann entscheiden, was unternommen wird. Wenn Sie inzwischen davon absehen könnten, Ihre Kollegen zu sticheln, Major

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