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TTB 107: Gefängnis im All

TTB 107: Gefängnis im All

Titel: TTB 107: Gefängnis im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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Territorium befindet, so daß kein Grund vorhanden ist, an der freundlichen Haltung der Einheimischen zu zweifeln.«
    Warren ignorierte Kelso und Hutton, die etwas einwerfen wollten, und fuhr fort: »Die Vorteile dieser Stelle sind offensichtlich. Das nicht-metallene Rahmenwerk der Attrappe kann in die Stadt transportiert und dort lange vor dem F-Tag untergebracht werden. Mehr als die Hälfte der Metallteile kann per Schiff befördert werden, was weit weniger schwierig als auf dem Landweg sein wird, und außerdem haben wir dadurch mehr Leute für den Konvoi über Land zur Verfügung. Für die Unterbringung der Leute, die an den Hinterhalt-Tunneln arbeiten sollen, ist ebenfalls gesorgt – das ist der Grund, weshalb ich Huttons Bergbau-Spezialisten in die Stadt befohlen habe.«
    »Aber ... aber ...«, begann Kelso, der als erster wieder Worte fand. »Ich meine ... das heißt, ich verstehe nun, warum Sie auf immer mehr Straßenbeleuchtung nachts gedrungen haben. Damals erschien es mir töricht ... Äh, Verzeihung, Sir, aber Sie wissen, was ich meine. Aber ist es in Anbetracht der Feigheit der Wachen nicht unwahrscheinlich, daß sie es wagen würden, zu einer Rettungsaktion so nahe bei der Stadt zu landen?«
    Warren setzte sich wieder. »Zu dem Zeitpunkt wird ihnen das Risiko nicht so groß erscheinen, Leutnant«, erwiderte er. »Wir wollen einmal annehmen, daß das beschädigte Bug-Schiff, da es in solcher Nähe der Stadt herunterkommt, praktisch auf dem Dach eines Farmerhauses landet, es in Flammen setzt und die Einwohner tötet. Dies ist ein unglückseliger aber möglicher Zufall. Nehmen wir weiterhin an, daß die Leute der Stadt, ergrimmt über die Todesopfer, dieses hypothetische Schiff angreifen, das, obgleich beschädigt in Gefechten und durch die Notlandung, immer noch einen funktionierenden C-7 Projektor besitzt. Der Angriff der Gefangenen wird also zurückgeschlagen, und dabei werden alle umliegenden Farmen in Brand gesetzt und zerstört werden. Ich glaube kaum, daß unter diesen Umständen viel von Andersonstown übrigbleibt.
    Wenn das Wachschiff am Horizont auftaucht – eine Stunde vor Tagesanbruch an jenem Tag –, dann wird es die Feuer sehen«, fuhr Warren fort. »Später, wenn es höher steigt, wird es aus der Vogelperspektive die hübscheste Verwüstungsszene entdecken, die sich ein Bug nur wünschen kann. Selbstverständlich wird es genügend Beweise dafür geben, daß sich in der Schiffsattrappe noch etwas Lebendiges rührt. Das Risiko, eine Rettungsmannschaft herunterzuschicken, wird geringfügig erscheinen, denn die ganze Umgegend der Attrappe wird in hellen Flammen stehen, und all unsere Leute, die nicht zu den Kampftruppen gehören, werden gut sichtbar auf den Straßen und zu See aus der Stadt fliehen und den Eindruck von Flüchtlingen machen.«
    Warren schwieg und sah seine Offiziere an.
    Sloan zeigte alle Zähne, und seine Augen leuchteten. Kelso strahlte über das ganze Gesicht vor Vergnügen, als er murmelte: »Mann, o Mann ...«
    Warren hatte eine derartige Reaktion von Sloan und Kelso erwartet, und sie hatten ihn auch nicht enttäuscht. Es waren die anderen, um die er sich Sorgen machte. Fielding hatte zwar weiter mit ihm zusammengearbeitet, seit sie von seinen Plänen wußte, aber ihre Mißbilligung war deutlich spürbar gewesen. Hynds starrte ihn über den Rand seiner lächerlichen Brille hinweg an, und sein Mund war grimmig zusammengepreßt. Hutton schien von dem Schock noch halb betäubt zu sein, aber dann war er es, der zuerst sprach.
    »Müssen wir die Stadt zerstören, Sir?«
    Warren fand es merkwürdig, daß ein Offizier, dessen technische Fähigkeiten und Improvisationstalent den größten Einzelfaktor in den erfolgreichen Vorarbeiten für die Flucht bildeten, an einer kleinen Zerstörung von Besitz etwas auszusetzen haben sollte. Der Major wurde allmählich empfindsam, und Warren wußte nicht recht, ob er sich darüber freuen oder ärgern sollte.
    »Ich fürchte, das müssen wir, Major«, erwiderte er ungeduldig. »Wie ich schon sagte, alles wird getan werden, was in irgendeiner Weise unsere Chancen verbessern kann. Und Sie werden sicher zugeben, daß der Zustand der Stadt nach der Flucht nicht mehr wichtig ist – obgleich ich hier noch einmal betonen muß, daß die beabsichtigte Zerstörung von Andersonstown unter uns bleibt. Außer Ihnen, Major, mag es noch andere mit sentimentalen Gefühlen für die Stadt geben, die uns dann vielleicht Schwierigkeiten machen würden.
    Und nun,

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