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TTB 109: Unendlichkeit x 5

TTB 109: Unendlichkeit x 5

Titel: TTB 109: Unendlichkeit x 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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hatte.«
    »Schön, aber im Augenblick haben Sie nicht übermäßig viel zu tun«, sagte er impulsiv. »Ich hole Sie morgen um elf Uhr ab und führe Sie selbst herum. Wie gefällt Ihnen das?«
    Sie lächelte glücklich. »Sehr gut.«
    Er nickte, lächelte seinerseits und ging.
    Miss Fellowes summte den Rest des Tages leise vor sich hin. Tatsächlich – natürlich war der Gedanke daran lächerlich –, aber tatsächlich war es fast wie ... wie eine Verabredung mit ihm.
     
    *
     
    Am nächsten Vormittag erschien er pünktlich zu der vereinbarten Zeit. Miss Fellowes hatte ihre Schwesternuniform gegen ein hübsches Kostüm vertauscht. Selbstverständlich war es sehr konservativ geschnitten, aber trotzdem hatte sie sich schon seit Jahren nicht mehr so sehr als Frau gefühlt.
    Er machte ihr ein sehr förmliches Kompliment wegen ihres Aussehens, und sie bedankte sich ebenso gemessen. Wirklich ein perfekter Auftakt, dachte sie. Aber ein Auftakt wozu?
    Sie dachte nicht länger darüber nach, sondern verabschiedete sich von Timmie mit der Versicherung, daß sie bald wiederkommen wolle. Vorher hatte sie ihm bereits erklärt, wo sein Mittagessen stand.
    Hoskins führte sie in das neue Gebäude, in dem sie bisher noch nie gewesen war. Die Handwerker waren noch nicht ganz mit ihrer Arbeit fertig, denn überall roch es nach frischer Farbe und kaum getrocknetem Mörtel.
    »Hier drüben befinden sich die Tiere – unsere größten Attraktionen.«
    Der Raum war in zahlreiche Abteilungen unterteilt, die jeweils eine Stasisblase bildeten. Hoskins führte Miss Fellowes an eines der Fenster und ließ sie hindurchsehen. Sie erkannte ein eigenartiges Geschöpf, das wie eine Henne mit Schuppen aussah, wenn man von bestimmten Einzelheiten absah – die Beine waren dünner, der Hals trug einen Zackenkamm und die Krallen waren erheblich gelenkiger.
    »Unser Dinosaurier«, erklärte Hoskins ihr. »Wir haben ihn jetzt schon einige Monate lang.«
    Er führte sie zu der Abteilung für Trilobiten. »Das dort drüben ist Professor Dwayne von der Washington University«, sagte er. »Sein Spezialgebiet ist Atomchemie. Wenn ich mich recht erinnere, untersucht er das Isotopenverhältnis im Sauerstoff des Wassers.«
    »Warum?«
    »Dabei handelt es sich um urzeitliches Wasser; es ist mindestens eine halbe Milliarde Jahre alt. Aus dem Isotopenverhältnis läßt sich die Temperatur der damals vorhandenen Meere errechnen. Dwayne selbst ignoriert die Trilobiten völlig, aber die anderen sezieren ab und zu einen. Sie haben noch Glück, weil sie dazu nur Mikroskope und Skalpelle brauchen. Dwayne muß jedesmal einen Massenspektrographen aufbauen, wenn er einen Versuch vorhat.«
    Hoskins führte Miss Fellowes weiter und zeigte ihr die Pflanzen und Mineralien. Das Gebäude glich einem Museum, in dem jedes Ausstellungsstück genauestens untersucht werden konnte.
    »Und Sie müssen das alles überwachen, Doktor Hoskins?«
    »Nur indirekt, Miss Fellowes. Gott sei Dank habe ich einige zuverlässige Assistenten. Ich selbst interessiere mich vor allem für die theoretische Weiterentwicklung meines Verfahrens. Vielleicht können wir eines Tages doch noch weniger als zehntausend Jahre weit in die Vergangenheit zurückgehen und dort ...«
    Aus einer der Abteilungen drang eine aufgeregte Stimme. Hoskins entschuldigte sich bei Miss Fellowes und hastete davon.
    Miss Fellowes folgte ihm rasch, aber ohne tatsächlich zu rennen.
    Ein älterer Mann fuchtelte aufgeregt mit den Händen in der Luft herum und sagte: »Der wichtigste Teil meiner Untersuchungen ist aber noch nicht abgeschlossen. Verstehen Sie denn das nicht?«
    Ein uniformierter Techniker mit Wappen der Stasis GmbH auf der Jacke wandte sich an Dr. Hoskins. »Professor Ademewski wußte von Anfang an, daß dieses eine Muster nicht länger als zwei Wochen hier sein würde.«
    »Aber ich wußte nicht, wie lange meine Untersuchungen dauern würden. Ich bin doch kein Prophet!« erwiderte Ademewski hitzig.
    Hoskins wandte sich an den Wissenschaftler. »Professor, Sie müssen Verständnis dafür haben, daß wir räumlich sehr beschränkt sind. Ihre Gesteinsprobe muß wieder zurück; die anderen warten schon auf die nächste.«
    »Warum kann ich sie dann nicht für mich allein haben? Ich nehme sie gern mit.«
    »Sie wissen, daß das unmöglich ist.«
    »Ein einziger Steinbrocken, der bestenfalls fünf Kilogramm wiegt? Warum nicht?«
    »Wir können uns den Energieverlust nicht leisten!« antwortete Hoskins scharf. »Das wissen

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